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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Es war, als hätte er ein Leben lang darauf gewartet, das Königspsychod zu besitzen. Daneben wurde alles andere bedeutungslos.
    »Was willst du gegen Hotrenor-Taak unternehmen, Boyt?«, fragte Roctin-Par. »Soll ich Paratender nach Zwottertracht schicken und den Rebellen festnehmen lassen?«
    »Das entscheide ich später. Ich übersiedle erst auf die MOONBEAM.«
    »Warum dieser spontane Entschluss, Boyt?«
    Margor dachte nicht daran, seinem Paratender Rechenschaft abzulegen. »Leite umgehend den Transport aller Psychode zum Flaggschiff ein, Par!«, ordnete er an. »Ich muss mobil sein.«
    »Willst du nicht das Eintreffen deines sechzigsten Psychods abwarten, Boyt?«
    »An Bord der MOONBEAM!«
    Er hielt es im Palast nicht mehr aus. Das war nicht der richtige Ort für seine Psychode, sie brauchten einen würdigeren Rahmen. Die Wände schienen ihn zu erdrücken, er fühlte sich wie in einem Gefängnis. Hier konnte er den Pulsschlag der Galaxis nicht spüren.

13.
     
     
    Was für eine faszinierende Welt! Der Himmel leuchtete tiefviolett, im nächsten Moment wieder hell und goldfarben. Manchmal reichte der Blick bis zur Bergkette am Horizont, dann wieder konnte Pefar vor Sandstaub die Hand nicht vor Augen sehen. Zur Sturmzeit durfte er sich nicht ohne Atemmaske ins Freie wagen. Es war überhaupt unerlässlich, stets ein Atemgerät mit sich zu führen, weil das Wetter blitzschnell umschlagen konnte. Sein Bruder Arrian, der die Jongleure trainierte, wäre von faustgroßen Hagelkörnern beinahe erschlagen worden.
    Zwottertracht war keine Welt der Entspannung. Ein Poet mochte vielleicht zu seinen erschütterndsten Werken inspiriert werden. Aber was hatten Händler und Artisten hier zu suchen? Die schnatternden und singenden Zwotter waren weder Handelspartner noch ein dankbares Publikum – sie brachten kein Geld.
    Was also wollte Lukor Garija-Pjokkor auf diesem Planeten? Der Patriarch weilte nun schon geraume Zeit in dem bunkerartigen Gebäude, in das ihn der Lare geführt hatte – und mit ihm der zehnköpfige Familienrat. Worüber redeten sie so lange?
    Pefar sorgte sich. In Abwesenheit Lukors und des Familienrats war er für die Sippe verantwortlich, aber er fühlte sich nicht wohl dabei. Er war Dompteur und Manager der Artistengruppe, nicht mehr.
    Seine Tagjaros waren von einer seltsamen Unruhe befallen, als witterten sie eine unsichtbare Gefahr. Hatte er sich unbewusst von ihnen anstecken lassen und war deshalb beunruhigt?
    Er streichelte die in rascher Folge an- und abschwellenden Pseudopodien seines Lieblingstiers. »Es ist ja alles gut, Ohd!«, raunte er.
    Die Tagjaros waren Weichtiere ohne Knochengerüst. Halbintelligenzen, mit denen Pefar sich im ultrahohen Bereich sogar verständigen konnte. Er hatte einen Helm konstruiert, der seine Worte in Ultraschall übertrug. Umgekehrt übersetzte die Kommunikationseinheit die Laute der Tagjaros in Impulse, die direkt auf Pefars Gehirn einwirkten.
    Während der Vorstellungen arbeitete er meist ohne Helm. Aber hier auf Zwottertracht trug er ihn ständig, weil er die Tiere keine Sekunde ohne Aufsicht lassen durfte. Etwas lag in der Luft, was sie beunruhigte. Die anderen Tierbändiger kämpften mit ähnlichen Schwierigkeiten.
    »Versuchen wir es noch einmal!«
    Pefar wollte eine neue Ballettnummer zu Sphärenmusik einstudieren, die auf Gäa Premiere haben sollte. Nur noch die Perfektion fehlte. Er schnalzte mit der Zunge. Ohd fuhr einen Kranz Pseudopodien aus, die anderen zwölf taten es ihm gleich, bis sie ihre blütenförmigen Körper nur auf einem einzigen tentakelartigen Auswuchs balancierten.
    Pefar arbeitete prinzipiell mit dreizehn Tieren, seit er von einem Terraner gehört hatte, dass dies eine Unglückszahl sei. Ihm hatte sie Glück gebracht.
    Er gab dem Tonmeister ein Zeichen, die Musik setzte ein.
    »Ohd – Blume «, murmelte Pefar und breitete die Arme wie in Zeitlupe aus, Symbol für das Entfalten der Blütenblätter. Die Tagjaros streckten ihre Pseudopodien in Schlangenbewegungen.
    »Tagjaros – wachsen? « Pefar dirigierte einfühlsam, seine Schützlinge ließen ihre Pseudopodien länger werden, bis sie mehrere Meter maßen.
    Aber Pefar war nicht zufrieden.
    »Aus, aus! Wo bleibt die Harmonie, Mehso? Frid, willst du uns neue Knoten zeigen?«
    Die Musik verstummte. Die Leiber zuckten hektisch. Pefar empfing Bilder, die ihm gar nicht gefielen.
    Ohd signalisierte einen wirbelnden Nebel, von dem er sich aufgezehrt fühlte. Vava fürchtete etwas Unsichtbares, das

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