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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unglaublich fern schien und doch um sie herum war.
    Pefar schob sich zwischen die Tagjaros, um ihnen zu helfen. Urplötzlich zuckte etwas wie eine Peitsche durch die Luft und traf ihn quer übers Gesicht. Er sah noch, wie Ohd die »Peitsche« einzog, während er selbst vor Schmerz aufschrie. Die Nesselsäure brannte auf seiner Haut. Blind, denn er presste die Lider zusammen, um die Augen vor der Säure zu schützen, stürzte er zur Notausrüstung. Er drückte zwei Biomolplaststreifen auf die Wunde.
    »Ohd, was ist nur in dich gefahren?«
    Es fiel ihm nicht schwer, Ohd aus dem Getümmel abzusondern. Die anderen Tiere ließ er von den Treibern in die Energiekäfige zurückführen.
    »Ohd, wie konntest du mich nur anfallen? Bist du übergeschnappt?«
    Das Tier wurde zu einem dicken, unansehnlichen Wurm, der auf einem Dutzend kurzer Füße tänzelte und am verdickten Kopf zwei Fühler kreisen ließ. Ohd signalisierte Demut und Unterwürfigkeit, er hatte die Attacke nicht gewollt und wusste selbst nicht, was in ihn gefahren war.
    Pefar streichelte den verdickten Rücken.
    »Es ist diese Welt, ich weiß. Wir sollten von hier verschwinden. Ich fühle mit dir, Ohd, auch mir wird dieser Ort unheimlich. Sehen wir nach, was Lukor und die anderen treiben?«
    Es war ein spontaner Entschluss. Die Ungewissheit quälte Pefar.
    »Ohd – Fährte! «
    Der Tagjaro bildete eine Vielzahl haariger Fühler aus – Sinnesorgane, die schon extreme Wahrnehmungen ermöglichten.
    Die GARIJATEV war fünfhundert Meter vom Bunkergebäude entfernt am Rand eines Kakteengürtels gelandet. Ohds Gang, als er das Schiff auf drei stämmigen Pseudopodien verließ, hatte etwas Tänzelndes.
    Pefar prüfte den Sitz seiner Atemmaske, bevor er dem Tagjaro in die Dämmerung folgte. An dem Gebäude waren die schweren Läden geschlossen. Nur an einer Stelle zeichnete sich schwacher Lichtschein ab. Ohd lief darauf zu. Einmal hielt er witternd an und schlug mit seiner Nesselpeitsche nach einer auf Beute lauernden Echse. Der flinke Jäger verschwand in einem Sandloch.
    »Wer da?«
    Pefar blieb wie erstarrt stehen, als vor ihm ein Mann mit schussbereiter Waffe stand. Ohd signalisierte ihm Kampfbereitschaft, stieß sich da aber schon vom Boden ab und segelte auf den Wachtposten zu. Ein Energieschuss zuckte auf, und Ohds verkohlte Überreste fielen in den Sand.
    »Mitkommen!«
    Der Wachtposten trieb Pefar mit der Waffe auf die offene Tür zu. Als sie hindurchtraten, schloss der Dompteur für einen Moment geblendet die Augen.
    »Rechts hinein!«
    Mehrmals kreuzten Zwotter ihren Weg und liefen bei ihrem Anblick kreischend davon.
    Vor einem Schott standen zwei weitere Wachtposten.
    »Der Springer wollte sich einschleichen«, sagte der Mann, der Pefar festgenommen hatte. »In seiner Begleitung befand sich ein abstoßend hässliches Monstrum. Ich musste es töten, als es mich angriff.«
    »Ich melde es Taak«, sagte einer der Wachtposten am Schott und gab das Gehörte über Armbandfunk weiter.
    Zu Pefars Überraschung glitt das Schott auf. Er wurde hindurchgestoßen und stand kurz darauf am Rand einer Halle.
    »Was hast du hier zu suchen, Pefar?«, erklang Lukors Frage.
    Neben dem Patriarchen standen die Familienräte. Hotrenor-Taak und der Vincraner Galinorg befanden sich bei ihnen. Pefar reagierte erleichtert, die Sippenoberhäupter wohlauf zu sehen. Aber das war kein Gefühl mit Tiefgang. Der Schmerz über Ohds Verlust überlagerte alles.
    »Ich habe mir Sorgen gemacht«, sagte Pefar. »Darum wollte ich herausfinden, was hier geschieht.«
    »Dummkopf!« Lukor sagte es ohne besonderen Tadel. »Wir haben hier einen Schatz von unvorstellbarem Wert gehoben! Unsere Sippe hat ausgesorgt.«
    Pefar blickte sich in dem fast leeren Gewölbe um. Zwischen den dicken Stützpfeilern standen Podeste, aber die meisten waren leer. Nur auf einigen ruhten schmucklos wirkende Gebilde, die ihn an abstrakte Kunstwerke erinnerten. An einer Wand hing ein handspannengroßes Relief. Schätze sah er jedoch nicht.
    »Ohd ist tot«, sagte er schwer atmend. Er war viel zu benommen gewesen, aber jetzt traf ihn die Erkenntnis mit Wucht. Er ballte die Hände. »Ich werde ...«
    »Du wirst reichlich entschädigt werden«, fiel Hotrenor-Taak ihm ins Wort. »Komm her und urteile selbst, wie viel dir der Schatz ersetzen kann.«
    Pefar gehorchte widerwillig. Der Lare führte ihn zu dem Relief, das er kaum eines Blickes gewürdigt hatte. Als er nun davorstand und prüfend hinsah, konnte er den Blick nicht

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