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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mit der Zerstörung des Callibso-Körpers. Ganercs Über-Ich sah unbeteiligt zu. Während der Koloss noch sein Werk beendete, beschäftigte sich Ganerc bereits damit, den nächsten Schritt seines Planes in die Tat umzusetzen.
    Es kam darauf an, die Puppen in einen Zustand zu versetzen, in dem sie nicht länger als gefährliche kleine Bestien agieren konnten. Ganerc wusste, dass er außerstande sein würde, sie wieder zur Leblosigkeit zu verdammen. Diesmal musste die Hilfe eine positive und endgültige sein.
    Er war so mit der Erfüllung seiner Aufgabe beschäftigt, dass er nicht wahrnahm, wie die Urpuppe seiner Kontrolle entglitt und ihre zerstörerischen Kräfte auf andere Objekte richtete. Was Ganerc vorhatte, verlangte eine ungeheure Anstrengung seines Bewusstseins. Er war nicht sicher, ob sich das gesteckte Ziel überhaupt erreichen ließ.
    Am Ende würde Ganercs Über-Ich aufhören, in seiner derzeitigen Form zu existieren, aber es würde in Tausenden Puppen weiterleben und sie mit Leben erfüllen. Ganerc hatte vor, das zu vollenden, was er bei seinem letzten Besuch auf Derogwanien begonnen hatte und was damals misslungen war. Inzwischen wusste er, dass sein Bewusstsein in vollem Umfang benötigt wurde, um die Puppen von Derogwanien zu befrieden.
    Er würde sein Über-Ich auflösen und es in den Puppen aufgehen lassen. Danach konnten diese Geschöpfe ihre bisherige Rolle aufgeben und sich positiven Dingen zuwenden. Die Frage war nur, ob seine Kraft ausreichte, um alle Puppen zu erfassen.
    Der Zeitlose spürte, dass sein Bewusstsein vibrierte. Obwohl er sich auf seine Aufgabe vorbereitet hatte, leistete sein Unterbewusstsein noch Widerstand. Archaische Triebe wehrten sich gegen die bevorstehende Auflösung, der Selbsterhaltungsinstinkt machte sich immer stärker bemerkbar. In Ganercs Über-Ich entwickelte sich eine dramatische Auseinandersetzung polarisierter Kräfte. Die Anstrengung, die er aufwenden musste, um alle unbewussten Regungen einzudämmen, erlaubte ihm nicht, sich mit seiner Umgebung zu befassen. Deshalb konnte er nicht gegen die Urpuppe vorgehen, die als ein außer Kontrolle geratener Mechanismus ihre Jagd auf Opfer fortsetzte und sich dabei ausgerechnet auf Alaska Saedelaere konzentrierte.
    Ganerc hatte das Gefühl, dass die Puppen wussten, was bevorstand. Er konnte ihre gespannte Erwartung fühlen, als sehnten sie sich nach einer neuen Existenzform.
    Die Erinnerung an seine Brüder stieg wieder in ihm auf, an jene Tage, da sie auf der Ebene zusammengetroffen waren – sieben stolze und mächtige Gestalten, noch ganz erfüllt von der Bedeutung des Auftrags, der ihnen mit dem Ruf übermittelt worden war. Das lag so lange zurück, dass der Gedanke daran wie eine unwirkliche Vision erschien. Alle Triumphe der Zeitlosen gehörten der Vergangenheit an; der Niedergang der Mächtigen war, nachdem er einmal eingesetzt hatte, unglaublich schnell vonstattengegangen.
    Und nun war das Ende des letzten oder wenigstens des vorletzten Mächtigen gekommen.
    Immerhin, dachte Ganerc, würde er in den Puppen weiterleben. Ein Vergleich zu seinem Bruder Bardioc drängte sich auf, der mit der Kaiserin von Therm verschmolzen war.
    Ganercs Über-Ich bereitete sich auf die Auflösung vor.
     
    Während Alaska Saedelaere die Landung der Lichtzelle beobachtete, konnte er feststellen, dass die beiden Puppen angestrengt mit den Kontrollen beschäftigt waren. Irritiert registrierte er, dass die Puppen offenbar nicht in der Lage waren, das Landemanöver ordnungsgemäß zu beenden. Die Lichtzelle schwankte wie ein Ballon im Wind.
    Mardyn hatte das Flugobjekt ohne Schwierigkeiten gesteuert. Das Verhalten dieser beiden Puppen war also einigermaßen erstaunlich. Es erschien Saedelaere, als würden sie abgelenkt.
    Er hätte wohl ohne Weiteres an der Lichtzelle vorbeistürmen und seine Flucht fortsetzen können, doch ein unbestimmtes Gefühl ließ ihn an seinem Platz verharren. Als er sich umwandte, sah er, dass am anderen Ende der Straße, dort, wo Tarmuhl gestanden hatte, die Urpuppe auftauchte. Sie wankte von einer Straßenseite zur anderen und stieß jedes Mal krachend gegen die Fassaden.
    Als das Flugobjekt des ehemaligen Mächtigen endlich auf der Straße zur Ruhe kam, schien es schief zu stehen. Die beiden Piloten hatten offenbar Mühe, die Lichtzelle zu verlassen. Es war undenkbar, dass sie den Terraner nicht sahen, trotzdem beachteten sie ihn nicht. Vielmehr schienen sie sich auf die Urpuppe zu konzentrieren, die langsam

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