Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
deshalb, weil er nie geglaubt hätte, dass eine solche Beichte sich positiv auf seine Psyche auswirken könnte.
    Es war zum ersten Mal im Leben des Akonen, dass er seine Schandtaten vollständig zugegeben hatte. Nicht einmal Tobbon oder Kayna Schatten gegenüber war er je so ehrlich gewesen; sie kannten nur jene seiner Verbrechen, an denen sie selbst beteiligt gewesen waren. Dabei hatte er schon einiges auf dem Kerbholz gehabt, bevor er zu den Flibustiern gestoßen war.
    Allerdings empfand er zugleich so etwas wie Reue über seine Offenheit. Sie schien ihm nichts einzubringen. Denn Derscht, der noch dazu das Aussehen von Axe hatte, blieb auch danach ungerührt.
    »Eine abgerundete Geschichte, Pearl, wirklich«, sagte der Orbiter. »Du bezeichnest dich als Akonen und ehemaligen Abwehrchef und Kommandeur einer sogenannten Transmitter-Garde. Als solcher hast du dir die ersten Unterschlagungen und Korruption zuschulden kommen lassen. Du bist überführt und verurteilt worden, hast die Strafe aber nicht abgebüßt, weil du fliehen konntest und zu Brush Tobbon und seinen Flibustiern von der JACK LONDON gestoßen bist. Ein lückenloser Lebenslauf, der nur den Schönheitsfehler hat, dass er nicht wahr sein kann, weil er einer eingebildeten Erinnerung entspringt. Du bist manipuliert worden, Pearl, und ich weiß, dass in deinem Unterbewusstsein die Wahrheit verborgen liegt.«
    »Was du gehört hast, ist die Wahrheit«, beteuerte Simudden. Er hatte dem Orbiter das alles nur erzählt, um ihm zu beweisen, dass er kein Garbeschianer war, ja dass er gar keiner sein konnte – ebenso wenig wie alle anderen Menschen. »Warum hörst du mir überhaupt zu, wenn du ohnehin nicht gewillt bist, die Tatsachen anzuerkennen?«
    »Ich versuche, neue Wege zu gehen und das Garbeschianer-Problem psychologisch zu durchleuchten«, antwortete Derscht. »Der ganze Komplex um euch Garbeschianer ist viel komplizierter, als es zuerst den Anschein hatte. Die Infrastruktur dieser Galaxis wurde von euch geprägt, ihr habt fast schon Geschichte geschrieben. Das ist jedoch nur Schein, den ihr durch geschickte Manipulation erweckt. Der Zeitpunkt der Eroberung dieser Galaxis liegt noch nicht so weit zurück, dass er in Vergessenheit geraten sein könnte. Ihr könnt keinesfalls alle Spuren verwischt haben. Es muss also genügend Hinweise auf euren Eroberungsfeldzug geben, und wir werden sie finden.«
    »Diesen Unsinn redet ihr Orbiter euch nur ein«, versuchte Simudden zu erklären. »Ich habe dir von der Larenkrise erzählt. Dass es eine solche gegeben hat, dafür kannst du überall in der Galaxis und auf fast allen bewohnten Planeten Beweise finden.«
    Derscht winkte uninteressiert ab. »Fingierte Spuren ignorieren wir. Ich suche nach anderen Hinweisen. Irgendwo müssen eure Aufmarschpläne existieren. Die Planeten, auf denen die mörderischen Schlachten stattgefunden haben, können nicht einfach verschwunden sein. Ich denke an völlig zerstörte Welten, an Gluthöllen, die einst Paradiese waren, an entvölkerte Sonnensysteme. Ich will die Koordinaten dieser Schandflecken haben, Pearl.«
    »Soll ich sie mir aus den Fingern saugen?«, fragte Simudden wütend. Mittlerweile war er wütend auf sich selbst, dass er sich diesem Orbiter anvertraut hatte. Er hätte wissen müssen, dass Derscht von derselben fixen Idee wie die anderen Orbiter besessen war.
    »Wenn du mit mir zusammenarbeitest, könnten wir gemeinsam die in deinem Gehirn verschlüsselte Wahrheit an die Oberfläche bringen«, sagte der Kommandant fast beschwörend. »Deine Hilfe wäre mir einiges wert.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Nenne du den Preis.«
    »Was ist mit meinen Kameraden?«
    »Dasselbe gilt auch für sie, ausgenommen vielleicht Axe.«
    »Wieso klammerst du ihn aus? Hast du Axe schon für dich gewonnen? Er kommt mir schon länger irgendwie verändert vor.«
    »Dieser Schwachsinnige?« Derscht versuchte ein Lachen, aber es klang gekünstelt. »Axes Geist ist zerstört, er zerbrach wohl, als eure Gehirnblockade wirksam wurde. Du hast den geringsten Schaden von allen genommen, Pearl.«
    Simudden fragte sich, wie der Kommandant wohl versucht hatte, die anderen zu ködern. Axe zum Beispiel.
    »Du bist ein Intrigant, Derscht«, sagte er geradeheraus. »Aber du vergeudest deine Zeit mit mir. Selbst wenn du mir alle Reichtümer der Galaxis versprichst, könnte ich sie mir nicht verdienen, denn du lebst in einem Wahn. Kann ich jetzt zu den anderen zurück?«
    Derscht deutete enttäuscht in Richtung

Weitere Kostenlose Bücher