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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Alurus leise. »Auf gar keinen Fall! Denver, du kennst deine Freunde besser als ich, und du bist ein Mensch wie sie. Die beiden sind noch dazu in deinem Alter. Wohin können sie gegangen sein? Welche Pläne haben sie? Was würdest du an ihrer Stelle tun?«
    Denver dachte darüber nach, und Alurus beobachtete den Jungen mit ängstlicher Spannung.
    »Ich weiß es nicht«, murmelte Denver schließlich. »Ich kann dir beim besten Willen keinen Rat geben, es sei denn ...«
    »Warum sprichst du nicht weiter?«, fragte der kleine Mann aufgeregt.
    »Weil mir der Gedanke eben erst kam. Es mag verrückt klingen, Alurus, aber es ist möglich, dass Kert und Leevina nach draußen gegangen sind.«
    »Nein!«, rief Alurus in spontaner Abwehr. »Das glaube ich nicht. Sie können die Station nicht verlassen!«
    »Warum nicht?«, fragte Denver gelassen. »Weil ihr es ihnen verboten habt? Darum werden sie sich nicht kümmern. Außerdem ist es ganz einfach; die Schleusen lassen sich leicht öffnen.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Alurus wie betäubt.
    »Ich habe es ausprobiert.«
    »Aber wann? Und warum?«
    »Es ist schon lange her. Gleich am Anfang wollte ich wissen, ob es geht.«
    »Wir haben euch oft genug erklärt, wie gefährlich es außerhalb der Station ist. Wie konntest du nur ein solches Wagnis eingehen? Es war unvernünftig von dir, Denver.«
    »Was heißt schon vernünftig?«, sagte der Junge verächtlich. »Außerdem war es nicht gefährlich. Ich habe ja nur die Schleuse geöffnet und kurz hinausgesehen. Und warum ich es getan habe? Ich musste es versuchen, Alurus. Verstehst du das nicht?«
    »Nein«, antwortete Alurus niedergeschlagen. »Ein solches Verhalten ist mir unverständlich, und dabei wird es für immer bleiben.«
    Abrupt befahl er seinen Androiden, die Suche auf die äußeren Regionen des Stützpunkts auszudehnen. Sechs der Blaugekleideten erhielten die Anweisung, mit Beibooten zu starten und die Umgebung aus der Luft abzusuchen.
     
    Kiranzohn war einer der Kommandanten, die ihre Aufgabe sehr genau nahmen. Nie hatte es die Besatzung seines Schiffes erlebt, dass der Ara zu spät in die Zentrale kam oder in anderer Weise seine Pflichten vernachlässigte.
    Kiranzohn hatte das Kommando über einen kleinen Verband der GAVÖK. Einige Leute behaupteten gar, dass dies einzig und allein eine Folge seines korrekten Verhaltens sei.
    Der Verband, vier mittelgroße Raumschiffe, kreuzte tief im Einflussbereich der Blues. Die Tellerköpfe erhoben gegen derartige Aktionen keinen Protest. Zum einen hatten die Blues ihre kriegerische Phase hinter sich gelassen – was nicht zuletzt ein Verdienst der viel geschmähten Laren war –, zum anderen patrouillierten Großkampfschiffe der Blues auch in Gebieten, deren Welten nahezu ausschließlich von Menschen bewohnt waren.
    Wonach alle Flottenverbände – außer nach Keilschiffen allgemein – wirklich suchten, wusste nicht einmal Kiranzohn selbst. Jeder hoffte auf ein mittleres Wunder, das der GAVÖK oder der LFT die Lösung des Orbiter-Problems gleichsam in den Schoß fallen ließ. In dem sternenarmen Gebiet, in dem Kiranzohns kleine Flotte operierte, bestand jedoch so gut wie keine Aussicht darauf, dass man ein Keilraumschiff auch nur von Weitem sichtete. Die Orbiter suchten sich vorzugsweise reiche und wichtige Planeten aus, um sich bemerkbar zu machen. Es gab keine solche Welt im Umkreis von vielen hundert Lichtjahren.
    Kiranzohn störte sich daran nicht. Man hatte ihm befohlen, diesen Sektor zu durchkämmen, und er würde den Befehl bis zum letzten Punkt durchführen.
    Das Schiff näherte sich einer kleinen trübroten Sonne. Die drei anderen Einheiten folgten ihm in Keilformation.
    Der sterbende Stern hatte nur zwei Trabanten. Der innere war klein und heiß, verbrannt von der Glut, die seine Sonne einmal verstrahlt hatte. Der äußere durchmaß nur knapp sechstausend Kilometer und wirkte sehr unscheinbar, aber er besaß eine sauerstoffreiche Atmosphäre, und seine Oberfläche triefte vor Nässe, obwohl seine Kontinente rund die Hälfte der Gesamtfläche beanspruchten.
    Es stellte sich heraus, dass dieses System schon einen Namen trug. Die Sonne hieß Tervilar, ihre Planeten standen unter den Bezeichnungen Tervilar I und Statischon in den Katalogen. Dabei machte Statischon, ein kleiner Urweltplanet, einen erstaunlich jugendlichen Eindruck. Er wies eine große Zahl sehr aktiver Vulkane auf und trug vor allem üppiges Leben.
    Keilschiffe gab es in diesem System nicht. Kiranzohn

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