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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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würde, wenn wir die Liga alarmieren.«
    »Was willst du eigentlich hier unten gewinnen?«, fragte Kirdel.
    »Das Wertvollste, das es überhaupt gibt«, antwortete der Archaiker. »Wissen und Erkenntnis.«
    Ein seltsames Geräusch ließ ihn zusammenzucken. Es hatte sich angehört, als flattere eine große Fahne im Wind. Die drei Männer sahen einander an, dann schauten sie auf den Torbogen.
    »Es kam von dort!« Samsho Kirdel deutete in den angrenzenden Raum.
     
    Sarders Anspannung war so stark, dass er kaum zu atmen wagte. Das Geräusch, das sie alle drei gehört hatten, ließ nur den Schluss zu, dass sich auf der anderen Seite des Durchgangs etwas bewegt hatte.
    »Wir dürfen uns nicht zu Narren machen lassen«, raunte Arx. »Denkt an die Kamine, die von den Höhlen aus zu den Berggipfeln hinaufführen. Vermutlich hat sich der Wind in einem dieser Hohlräume gefangen.«
    Das war eine durchaus plausible Erklärung, trotzdem überzeugte sie Sarder nicht.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, herauszufinden, was hier geschieht«, sagte Kirdel. »Wir müssen durch den Torbogen und nachsehen.«
    Arx fragte: »Soll ich eine Nachricht an Nerla senden?«
    »Noch nicht«, entschied Sarder. »Ich will nicht unnötig Unruhe auslösen.«
    Er trat in den Durchgang und leuchtete in die ausgebaute Halle hinein. Sie war kuppelförmig angelegt und etwa zwanzig Meter hoch. In ihrer Mitte befand sich ein quadratischer Felsbrocken mit abgerundeten Kanten. Er wies zahlreiche Vertiefungen auf, in denen früher einmal Gegenstände gesteckt haben mochten, die inzwischen zerfallen waren.
    Auch an den Wänden der Halle entdeckte Sarder Löcher, Rillen und Linien, deren Bedeutung ihm unklar blieb.
    »Hier ist niemand«, erkannte Arx mit unüberhörbarer Erleichterung.
    Rundum in den Wänden gab es mannshohe Tore. Wer oder was immer die Geräusche verursacht hatte, konnte sich längst zurückgezogen haben.
    Sarder ließ den Lichtkegel seines Scheinwerfers durch die Halle wandern. Als er die Decke ableuchtete, entdeckte er sie: drei eineinhalb Meter lange Wesen, die wie Fledermäuse von der Decke herabhingen und so von Flughäuten eingehüllt waren, dass er ihren Körper kaum erkennen konnte. Sarder begriff, was für ein Geräusch er gehört hatte. Eines dieser Wesen hatte die Flügel bewegt. Die drei Buruhner – er leitete diesen Namen von dem Planeten Skuurdus-Buruhn ab – hatten die Eindringlinge entweder noch nicht registriert oder ignorierten sie. Wenn Letzteres zutraf, durfte er ihnen keine große Intelligenz zubilligen.
    »Was ist das?«, stieß Kirdel hinter ihm hervor. »Riesenfledermäuse?«
    »Das sind keine Fledermäuse«, antwortete Sarder. »Seht sie euch genau an!«
    Tatsächlich erinnerten diese Wesen eher an überdimensionierte Schmetterlinge. Sie hielten sich mit zwei krallenbewehrten Füßen fest und hingen mit dem Kopf nach unten an der Decke. Von den Beinen war nur der untere Teil zu sehen, dunkelrote, knochig aussehende Gliedmaßen. Der Körper war unter den zusammengefalteten hellgrünen Flügeln verborgen, die lediglich andeutungsweise vier feingliedrige Ärmchen erkennen ließen. Der Kopf war von dichtem schwarzem Pelz bedeckt, aus dem ein Fühlerpaar und zwei Stielaugen ragten.
    »Das sind Tiere«, behauptete Arx. »Sie sind durch Zufall hierher geraten und haben sich in den Höhlen eingenistet.«
    Obwohl Sarder sich ebenfalls nicht vorstellen konnte, dass diese Geschöpfe mehr mit den uralten Hallen zu tun hatten, war er in seiner Beurteilung vorsichtiger. »Ob es tatsächlich Tiere sind, wird sich erst herausstellen«, sagte er.
    »Ich glaube, dass sie schlafen!« Arx ließ sein Scheinwerferlicht über die Decke gleiten, entdeckte aber nirgendwo weitere dieser Wesen.
    »Bestimmt hängen in anderen Höhlen noch mehr von ihnen«, vermutete Sarder. »Keine Spezies kann mit nur drei Vertretern existieren.«
    »Auf jeden Fall können wir sie unbehelligt lassen«, sagte Kirdel. »Sie haben nichts mit dieser Höhlenstadt zu tun und sind harmlos.«
    »Das werden wir herausfinden!« Der Archäologe schaltete sein Flugaggregat ein und schwebte langsam zur Decke hinauf.
    »Was hast du vor?«, rief Arx hinter ihm her.
    »Ich will sie wecken – falls sie wirklich schlafen. Dann sehen wir, was mit ihnen los ist.«
    Sarder achtete nicht auf Kirdels Protest, er hielt erst neben den Köpfen der Buruhner inne. Ihre Augen waren geöffnet, schienen aber ins Leere zu blicken. Er stellte fest, dass diese Wesen einen sehr langsamen

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