Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Nachbarhöhle. Sie zerstrahlten einen Teil der Tropfsteine und bahnten sich auf diese Weise einen Weg. Gleich darauf standen sie in einer lang gezogenen Halle mit dreifach abgestuftem Boden. Die Stufen, jede etwa drei Meter hoch, waren so regelmäßig geformt, dass sie auf den ersten Blick wie künstlich geschaffen wirkten. Besonders beeindruckend war der Durchgang am jenseitigen Ende der Halle, denn er erinnerte an einen in den Stein geschlagenen Torbogen.
    »Zum Teufel!«, entfuhr es Kirdel.
    »Keine voreiligen Schlüsse!«, warnte Arx. »Was wie die Arbeit von tüchtigen Steinmetzen aussieht, kann auch von der Natur geschaffen worden sein.«
    »Diese Stufen führen schnurgerade durch die gesamte Halle!«, rief Sarder. »Das halte ich nicht für einen Zufall.«
    »Aber es könnte das Werk subplanetarischer Flüsse sein, die inzwischen versiegt sind«, versetzte Arx. »Seht euch den Boden auf der untersten Stufe an. Seine Beschaffenheit lässt keinen Zweifel daran, dass hier früher Wasser geflossen ist.«
    Sarder deutete zum anderen Ende der Höhle. »Und was ist mit diesem Tor?«
    »Wir müssten es aus der Nähe in Augenschein nehmen«, schlug Kirdel vor.
    Sarder fand, dass alles zusammen durchaus Assoziationen zu einem Untergrundbahnhof zuließ. Aber solche Vergleiche waren keineswegs angebracht. Wenn sie tatsächlich Spuren einer alten Zivilisation gefunden hatten, dann war es vorerst noch unmöglich, daraus Rückschlüsse zu ziehen.
    Sie bewegten sich auf der mittleren Stufe. Der Boden wies faustgroße Löcher auf. Sarder maß die Abstände zwischen ihnen mit seinen Schritten und fand heraus, dass sie regelmäßig waren. Das konnte kein Zufall sein, und schon deshalb behielt er die Entdeckung noch für sich. Er wollte erst völlig sicher sein. Inzwischen spekulierte er über den Sinn der Löcher. Irgendwann mochten in ihnen die Pfosten eines Geländers gesteckt haben, und wahrscheinlich waren diese aus Holz gefertigt worden, das längst zu Staub zerfallen war.
    Kurz darauf standen die Männer unter dem etwa drei Meter hohen Torbogen. Der Stein war fugenlos glatt, aber den eindeutigen Beweis, dass er bearbeitet worden war, lieferten in seine Oberfläche geritzte Zeichen.
    Marcon Sarder brachte keinen Ton hervor. Er betrachtete die Zeichen und versuchte zu erkennen, was sie darstellen sollten. Eines erinnerte ihn an zwei Hörner, die anderen sahen wie gezackte Räder oder Sterne aus.
    »Ich hätte das nicht für möglich gehalten!« Kirdels Stimme klang dumpf. »Hier unten haben tatsächlich intelligente Wesen gelebt.«
    »Warum redest du in der Vergangenheitsform?«, erkundigte sich Arx.
    »Samsho hat recht«, brach Sarder sein Schweigen. »Was wir sehen, sind nur die Überreste einer uralten Kultur. In diesem Labyrinth lebt niemand mehr.«
    »Was macht dich so sicher?«, fragte der Funker.
    »Die deutlichen Anzeichen von Zerfall.«
    Sarder befahl, Nerla Skeidev mitzuteilen, dass sie tiefer in das Höhlensystem eindringen würden. Er fragte sich, ob sie nach der jüngsten Entdeckung überhaupt noch von Höhlen sprechen durften. Im Scheinwerferlicht war bereits zu erkennen, dass sich auf der anderen Seite des Torbogens eine ausgebaute Halle befand. Sie schien erst der Anfang einer uralten Anlage zu sein.
    »Vielleicht sollten wir umkehren und die LFT benachrichtigen«, schlug Kirdel in diesem Moment vor.
    Sarder starrte den Bordingenieur fassungslos an und fragte sich, warum gerade er auf eine solche Idee kam.
    Kirdel spürte offenbar, dass sein Vorschlag auf wenig Verständnis stieß, denn er räusperte sich verlegen. »Hier müssen richtige Wissenschaftler ans Werk gehen, wenn ein brauchbares Ergebnis erzielt werden soll«, erklärte er.
    »Richtige Wissenschaftler?« Sarder schluckte schwer. »Wer soll das sein? Etwa jene, die mich seit vielen Jahren verhöhnen?«
    »Darauf kommt es doch nicht an«, beharrte der Bordingenieur. »Wenn die Liga Probleme hat, betrifft das alle Menschen in der Milchstraße – wir können uns da nicht ausnehmen.«
    »Du bist tatsächlich verrückt«, mischte sich Arx ein. »Wir wissen noch nicht einmal, was wir gefunden haben, aber du willst schon die offiziellen Stellen rebellisch machen. Damit bringst du uns um jede Chance, einen vielleicht unermesslichen Schatz für uns zu heben.«
    Sarder blickte von einem zum anderen. »Ihr seid beide Narren!«, warf er ihnen vor. »Frelton, weil er nur an seine materiellen Bedürfnisse denkt, und Samsho, weil er nicht begreift, was passieren

Weitere Kostenlose Bücher