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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Atemrhythmus besaßen. Ihre Fühler bewegten sich unablässig, aber das musste keineswegs bedeuten, dass sie schon wach waren.
    »Es klingt vielleicht absonderlich, doch sie machen auf mich den Eindruck intelligenter Wesen«, sagte er. »Ich bin sicher, dass sie unsere Anwesenheit registriert haben und uns beobachten.«
    »Dann würden sie eine Reaktion zeigen«, wandte Arx ein.
    Sarder umkreiste die Buruhner langsam, dabei schienen ihre Fühler jeder seiner Bewegungen zu folgen. Als er deshalb einen Arm langsam in ihre Richtung ausstreckte, reagierten sie nicht. Er leuchtete ihnen danach in die Augen, ohne dass er einen Reflex bemerkte. Womöglich hielten sie eine Art Winterschlaf. Deshalb bereitete ihm der Gedanke, die drei Geflügelten aufwecken zu müssen, immer mehr Unbehagen. Andererseits war er entschlossen, alles über diese Geschöpfe herauszufinden. Vielleicht war es ein Trugschluss, doch Sarder wähnte sich auf der richtigen Spur, um das Geheimnis von Skuurdus-Buruhn zu lösen.
    Plötzlich bewegte sich eines der Schmetterlingswesen. Es lüftete die Flügel und breitete sie aus; Sarder schätzte ihre Spannweite auf zwei Meter. Sie waren mit einem netzähnlichen Gerippe durchzogen.
    Der Buruhner löste seine Krallen vom Felsen und segelte lautlos in die Tiefe. Die Eleganz und die Leichtigkeit dieses Fluges faszinierten den Archaiker. Er sah zu, wie der Geflügelte nahe der Wand landete und mit ungelenk wirkenden Schritten auf eine Öffnung zuging. Sekunden später schlüpfte das Wesen hindurch und verschwand.
    »Der Flattermann hat uns überhaupt nicht beachtet«, sagte Kirdel. »So reagiert kein intelligentes Wesen, Marcon.«
    Auch Sarder wusste nicht, wie er sich das Verhalten des Buruhners erklären sollte. Nach einer Flucht hatte das nicht ausgesehen, außerdem verhielten sich die beiden anderen Geflügelten weiterhin ruhig.
    »Komm mit dem Translator zu mir herauf!«, rief Sarder dem Ingenieur zu.
    »Soll das ein Witz sein?«, fragte Kirdel zurück.
    »Tu, was ich dir sage! Ich habe den Translator mit verschiedenen alten Sprachen gefüttert – vielleicht habe ich damit Erfolg.«
    Kirdel seufzte, aber er folgte Sarder.
    »Ich habe nur Sprachen ausgewählt, von denen ich sicher sein kann, dass sie etwa zu der Zeit gesprochen wurden, als ein Ritter der Tiefe in diesem Bereich des Universums zugange war«, erklärte der Amateurarchäologe. »Wenn die Sprache dieser Buruhner auch nur entfernt mit einer der Ursprachen verwandt ist, werden wir hoffentlich eine Reaktion erzielen.«
    »Du setzt voraus, dass diese Wesen intelligent und zudem in der Lage sind, sich zu verständigen«, hielt ihm Kirdel entgegen. »Dafür gibt es nicht den geringsten Anhaltspunkt.«
    »Vielleicht sind sie blind, weil sie in diesen dunklen Höhlen leben«, warf Arx von unten her ein.
    »Dann hätten sie andere Wahrnehmungsorgane.« Sarder ergriff den Translator und schaltete ihn ein.
    Die nächste halbe Stunde verbrachte er damit, einige freundliche Sätze in Interkosmo in die verschiedenen Sprachen übersetzen zu lassen. Die beiden Buruhner bewegten sich nicht.
    »Mir war klar, dass es so ausgehen würde«, sagte Kirdel.
    »Ich habe keineswegs schon aufgegeben«, entgegnete Sarder. »Wir werden uns in anderen Räumen umsehen.«
    »Kommt herunter!«, rief Arx dazwischen. »In einer der Nachbarhöhlen wird es laut, dort scheint etwas im Gange zu sein.«
    Sarder und Kirdel schwebten zum Boden zurück.
    »Wovon leben sie?«, fragte der Ingenieur nachdenklich. »Ich meine, sie müssen sich doch irgendwie ernähren.«
    »Das finden wir heraus!«, behauptete Sarder.
    Arx deutete auf einen der Durchgänge. »Der Krach kommt von dort drüben. Er hört sich an, als fände dort eine Versammlung statt.«
    Sarder hörte Geräusche, die wie Füßescharren und Flügelschlagen klangen.
    »Vielleicht hat unser verschwundener Freund seine Artgenossen alarmiert«, argwöhnte Kirdel.
    »Auf jeden Fall sollten wir nachsehen!«, forderte Sarder seine Begleiter auf.
    Sie näherten sich dem Durchgang. Der Archaiker schob sich als Erster durch die Öffnung.
    Die Szene, die sich ihm bot, vermittelte den Eindruck vollkommener Friedfertigkeit. Er blickte in eine große Höhle, in der sich mehrere hundert Buruhner aufhielten. Am Boden befanden sich mit schlammiger Brühe gefüllte Mulden. Darin schwammen weißhäutige, amöbenähnliche Kreaturen. Sie wurden von den am Rand der seltsamen Tümpel kauernden Buruhnern gepackt und herausgezogen. Sarder sah, dass

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