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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Angdröhm.
    »Gut«, sagte Tschan zufrieden. »Dann wird es Zeit für uns zu handeln. Kitter, du weißt, was du zu tun hast.«
    Der Wandelbare nickte und trat mit dem Baby im Arm auf die Ringstraße hinaus. Er bewegte sich in die Richtung, aus der Richter von Veylt vor wenigen Augenblicken gekommen war.
     
    Der Dom Kesdschan war eine riesige stählerne Glocke, die zu Beginn der Feierlichkeiten von starken Projektoren in Schwingungen versetzt wurde. Das dabei entstehende Geräusch war so durchdringend, dass es jeden Besucher bis ins Innerste erschütterte. Auch Wesen, deren Sinnesorgane nicht wie die von Humanoiden beschaffen waren, konnten dieser Wirkung nicht entgehen. Es gab zahlreiche Teilnehmer der Zeremonie, die den Lärm nicht ertrugen und vorzeitig umkehren mussten. Ihre Plätze wurden dann von jenen eingenommen, die sich seit Tagen zu Tausenden vor dem Dom drängten, aber offiziell keinen Einlass gefunden hätten. Das Protokoll sah vor, dass nur die Auserwählten, Zeremonienmeister, Domwarte und Angehörige der Auserwählten feste Plätze erhielten – alle anderen mussten dem Glück oder ihrem Durchsetzungsvermögen vertrauen. Für einen, der eine solche Feier noch nicht erlebt hatte, war es schwer vorstellbar, was die Anziehungskraft dieses Ereignisses ausmachte.
    Richter von Veylt war der Ansicht, dass es in erster Linie die Tradition und die Bedeutung des Geschehens waren. Der Dom Kesdschan war in seinen Augen eher hässlich, ein leuchtendes halbes Riesenei, das so hoch über die Nebengebäude hinausragte, dass diese kaum noch auffielen. Und im Innern sah es nicht viel ansprechender aus.
    Aber trotz der schlichten Holzbänke, die in zwei Reihen von der Empore bis zum Eingang reichten, trotz der schmucklosen Wände und des grauen Bodens herrschte in der Domhalle eine feierliche und erhabene Stimmung. Es war das in allen Anwesenden wirkende Bewusstsein, Augenblicke kosmischer Bedeutung miterleben zu dürfen. Hinzu kam die persönliche Ausstrahlung der Zeremonienmeister, die alle sechs als direkte Kontaktpersonen zu den Kosmokraten galten. Während die Domwarte rings um die Sitzbänke gruppiert waren und den Besucherstrom regelten, hielten die Zeremonienmeister sich auf der Empore auf. Sie waren unterschiedlicher Herkunft, aber aus Anlass des Tages trugen sie einheitliche Kleidung, weite Roben aus dunklem Samt mit weißen Pelzumrandungen.
    Unterhalb der Empore standen die sechs Marmorkörbe mit den Auserwählten darin. Wenn eines der Kinder weinte, dann ging das im Dröhnen der Domkuppel unter.
    Von Veylt saß in der achtzehnten Reihe auf der linken Seite, zwischen einem Tarracinther und einer Zarka-Tan-Amazone. Die Amazone trug ihre Haarpracht geöffnet, sodass sie bis zum Boden reichte. Das Haar war mit Moschuswachs besprüht und verströmte einen derart abscheulichen Geruch, dass der Richter sich bemühte, nicht in ein Gespräch mit der Amazone verwickelt zu werden. Der Tarracinther meditierte, die Hornplatten seines Mundes klapperten im unaufhörlichen Selbstgespräch gegeneinander. Der Richter kam sich zwischen allen diesen Fremden ein wenig verlassen vor. Die meisten Familien waren mit einem Dutzend oder noch mehr Angehörigen nach Khrat gekommen, um die Feierlichkeiten mitzuerleben. Von Veylt war allein. Er wusste, dass sein Sohn dies verstehen würde, wenn er später davon erfuhr.
    Vergeblich versuchte der Richter zu erraten, welcher der sechs Körbe der mit Igsorian war. Alle sahen gleich aus. Erst wenn der Name seines Sohnes aufgerufen wurde und dessen Korb zur Empore hinaufschwebte, würde von Veylt wissen, wo sein Sohn sich befand.
    »Richter von Veylt!« Ein Domwart hatte sich in die Reihe geschoben und beugte sich über die Amazone zu ihm herüber. »Würden Sie bitte mitkommen?«
    Von Veylt war es gewohnt, eigene Entscheidungen zu treffen. Weder der Lärm der Glocke noch die feierliche Atmosphäre in dieser Halle hatten seine Fähigkeit dafür getrübt.
    »Wohin und weshalb?«, wollte er wissen.
    »In einen der Nebenräume. Zeremonienmeister Kasault erwartet Sie. Ich werde Sie zu ihm führen.«
    Der Richter befürchtete, dass von ihm ein weiterer Schiedsspruch erwartet werde. Nachdem er den Streit um die Sitzordnung seiner Ansicht nach mehr schlecht als recht beigelegt hatte, gab es womöglich noch kompliziertere Probleme zu lösen. Er verzog das Gesicht. Wenn man in seinem Beruf eine gewisse Popularität erlangt hatte, gab es offensichtlich niemals eine längere Ruhepause.
    Er stand auf und

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