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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mann wirkte zudem sehr geduldig und schien für alles Verständnis zu haben.
    Salik bog in eine schmale Seitengasse ein. Er kam an mehreren Kneipen und Straßenständen vorbei. Schließlich stand er vor dem Buchladen. Als er eintrat, fühlte er sich regelrecht von der Welt abgeschnitten, so still war es hier. Der typische Geruch alter Bücher hing in der Luft. Der Laden war ziemlich unordentlich eingerichtet, einem oberflächlichen Betrachter musste es erscheinen, als kämen viele Kunden nur hierher, um in den Büchern zu wühlen und sie unaufgeräumt zurückzulassen. Zwischen den Stapeln von Büchern, Datenträgern aller Art und Zeitschriften arbeitete Nilson. Salik hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, ob der Inhaber noch andere Namen trug. Für seine Kunden war der Mann nur Nilson.
    Nilson sah kurz auf, lächelte Salik in einer Art und Weise zu, als wollte er sagen: »Dich kenne ich, du bist ein alter Kunde!«, und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
    Diese Reaktion ließ Saliks Mut erheblich sinken. Er hatte sich vorgestellt, auf Anhieb ins Gespräch zu kommen, als stünde der eigene Kummer in großen Lettern auf seiner Stirn verzeichnet.
    Wie fange ich es nur an? Er kam sich plötzlich lächerlich vor, seine Angst verflog, und er schalt sich einen Narren, dass er der Angelegenheit überhaupt so große Bedeutung beimaß. Wahrscheinlich war alles nur eine Verkettung von Zufällen.
    Nilson schien seine Unentschlossenheit zu spüren, denn er hob abermals den Kopf und fragte: »Kann ich Ihnen helfen?«
    Salik ließ seine Blicke über die Bücherstapel gleiten. Zweifellos hätte er nach einem Original gefragt, wenn ihm gerade ein passender Titel in den Sinn gekommen wäre – so aber blickte er nur betreten auf den Boden.
    »Ich glaube, Sie haben Kummer«, sagte Nilson in seiner ruhigen, aber bestimmten Art.
    »Ja«, gestand Salik spontan und errötete.
    Nilson ging zur Tür und schloss sie von innen ab. Er deutete auf einen schmalen Durchgang in ein winziges Hinterzimmer und ging wortlos voran.
    In dem Nebenraum goss er Tee in zwei große Tassen, reichte eine davon Salik, setzte sich auf einen gepolsterten Stuhl und forderte seinen Besucher auf, es ihm gleichzutun. Als sie einander gegenübersaßen, die Hände am warmen Porzellan, stieg in Salik ein Gefühl des Vertrauens zu diesem Mann auf.
    »Ich verändere mich«, sagte er und erkannte dabei, wie schwer es war, den Vorgang zu beschreiben. »Ich verfüge über ein Wissen, das ich eigentlich nicht haben dürfte, und ich beherrsche Dinge, die ich niemals gelernt habe.«
    Nilson starrte in seine Tasse und dachte lange nach.
    »Wissen Sie, ich habe die eigenartigsten Kunden, die sich mit den eigenartigsten Dingen beschäftigen«, erwiderte er schließlich. »Ich kümmere mich nicht um ihre Angelegenheiten, sofern sie mich nicht darum bitten. Nehmen Sie es mir nicht übel, Salik, aber Menschen, die sich viel mit okkulten Themen befassen, haben oft ein gestörtes Verhältnis zur Wirklichkeit. Sie mystifizieren Ereignisse, die völlig normal sind, und sehen genau dort einen doppelten Boden, wo gar keiner ist. Ich glaube, dass es sich um eine Art Wunschdenken handelt, um eine Flucht aus der Realität, die oft nicht verstanden und ertragen wird.«
    »Wenn das so ist, dann muss ich sagen, dass mir meine so genannte Realität wesentlich gemütlicher erschien als das, was ich nun erlebe«, bemerkte Salik trocken.
    »Sie haben zweifellos ein Problem.« Der Buchhändler nickte.
    Salik erzählte Nilson mehrere seiner jüngsten Erlebnisse, und je länger er redete, desto leichter fiel es ihm. Alles, was sich in ihm aufgestaut hatte, brach nun aus ihm hervor. Als er fertig war; fühlte er sich erleichtert, war eine Last von ihm genommen. Er sah Nilson forschend an. Unwillkürlich wartete er darauf, dass der Buchhändler lachen würde.
    Doch Nilson blieb völlig ernst.
    »Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass Sie ein Medium sein könnten?«
    »Ein Medium?« Salik runzelte die Stirn. »Wie meinen Sie das? Ich weiß, was ein Medium ist, aber ich sehe keine Zusammenhänge.«
    »Es gibt Menschen, die im Zustand der Trance Dinge tun, zu denen sie sonst nicht fähig sind. Manche Sachverständige behaupten, dass sie Botschaften aus anderen dimensionalen Bereichen empfangen.«
    »Ich glaube nicht, dass ich in Trance war«, sagte Salik.
    »Dann geht es bei Ihnen vielleicht auch ohne.«
    »Sie glauben also, dass ich von irgendwoher Botschaften empfange – dass es eine Art geistigen

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