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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Lehrer gibt, der mich anweist?«
    »So ungefähr.«
    Salik presste die Lippen zusammen und schüttelte langsam den Kopf. »Wer sollte sich mit mir in Verbindung setzen? Sie erwarten hoffentlich nicht, dass ich an Geister glaube oder an Stimmen aus dem Jenseits?«
    »Nein.«
    Salik spürte, dass nach den Augenblicken der Erleichterung die Angst intensiver zurückkehrte. Die Vorstellung, aus einer geheimnisvollen Quelle mit Wissen gespeist zu werden, war alles andere als beruhigend.
    »Medial veranlagte Personen besitzen stets eine gewisse Affinität zu jemandem«, erklärte Nilson. »In der Regel ist es so, dass sich der Absender der Botschaften offenbart, sei es durch Worte oder durch Handlungen des Mediums.«
    »Sie wissen, dass ich mir Bücher über Reinkarnation gekauft habe, Nilson. Darauf bauen Sie auf.« Salik seufzte. »Ihrer Meinung nach bilde ich mir ein, dass längst verstorbene geniale Menschen in mir wirken.«
    Nilson stellte seine Tasse weg. »Was glauben Sie? «
    »Ich weiß nicht«, gestand Salik unglücklich. »Ich weiß nur, dass ich Angst habe.«
    »Aber es ist doch eine positive Entwicklung ...«
    »Ich will es nicht! Ich will nicht, dass all dieses Wissen in mich hineinströmt und dass ich ungewöhnliche Fähigkeiten erlange. Das alles passt nicht zu mir.«
    Nilson zuckte mit den Schultern. »Es spielt überhaupt keine Rolle, was Sie denken und wer oder was Sie sind.«
    Salik sah sein Gegenüber hilflos an.
    »Was raten Sie mir?«
    »Behalten Sie vor allem die Nerven. Früher oder später werden Sie erkennen, was in Ihnen wirkt.«
    »Das ist es ja, wovor ich mich fürchte.«
    »Wenn Sie sich dagegen sträuben, werden Sie daran zugrunde gehen.«

23.
     
    Der Rächer
     
     
    Seit dreißig Jahren hatte es nicht mehr geregnet, der Sumpf war ausgetrocknet, und vor zwanzig Jahren hatte der Riesenbaumwald angefangen zu sterben, sodass sich das Land jetzt als rissige gelbbraune Ebene darbot, in der Lussmanns zerfallenes Haus wie ein hässlicher Höcker aussah. Vor dem Haus war aus morschen Brettern notdürftig eine Veranda errichtet worden. Sie sollte die beiden Bewohner vor den heißen Sonnenstrahlen schützen, denn tagsüber war es in dem Gebäude unerträglich stickig. Das Sterben der Wälder führte zur immer schnelleren Veränderung der Atmosphäre von Schusc, und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis jedes Sauerstoff atmende Wesen auf dieser Welt ersticken musste.
    Ursache dieser Katastrophe war ein vor fünfunddreißig Jahren abgestürztes Müllschiff der Gilde, das nicht rechtzeitig geborgen worden war. Sein Inhalt hatte sich aus dem geborstenen Rumpf auf das Land ergossen und es verseucht. Vermutlich hatte sich das Müllschiff auf einem Kurs in Richtung Sonne befunden, um dort seine Container abzuladen, als es zu der Havarie gekommen war. Dass eine absichtliche Verschmutzung vorlag, konnte Lussmann sich nicht vorstellen. Niemand, auch die schlimmsten Verbrecher nicht, tötete einen Planeten mit Müll.
    Lussmann saß unter dem Sonnendach und döste. Er atmete schnell, eine Folge der veränderten Luft. Im Haus hörte er Samkar, der seine Habseligkeiten zu einem Bündel zusammenschnürte.
    Nach einer Weile wurde es still in der Hütte, gleich darauf trat Samkar ins Freie. Er war ein großer, ernst aussehender junger Mann mit schwarzen Haaren und einem klaren Gesicht. Gekleidet war er mit einem Sumpfschweinpelz von ungewöhnlicher Größe und Farbenpracht.
    »Willst du es dir nicht doch überlegen und mich begleiten?«, wandte er sich an Lussmann.
    Der Sikr hockte auf einem aus dicken Ästen zusammengenagelten Stuhl. Er kippte ihn auf die Hinterbeine, indem er sich mit den Füßen abstieß. Auf diese Weise schaukelte er ein paarmal hin und her.
    »Nein«, sagte er.
    »Aber hier gibt es nichts mehr!« Samkar machte eine Geste, als wollte er das ausgetrocknete Land damit umfassen.
    »Ich weiß«, stimmte Lussmann zu.
    »Die Vorräte gehen zur Neige, und ein Schiff der Gilde wird zum letzten Mal landen, um mich abzuholen.«
    »Das habe ich so arrangiert.«
    Samkar trat an Lussmann heran und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Der Sikr war alt geworden, sein Pelz an vielen Stellen ergraut. Narben prägten das flache Gesicht.
    »Du hast viel für mich getan, Lussmann. Ich bin dir zu Dank verpflichtet.«
    Der Sikr starrte in das hitzegeschwängerte Land hinaus. »Es war nichts, bestenfalls eine Art Wiedergutmachung, zu der ich außerdem noch gezwungen wurde«, erklärte er dumpf.
    »Trotzdem danke

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