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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erklärte ihm Atlan.
    »Einen?«, wunderte sich Rhodan. »Gibt es mehrere davon?«
    »Jede Menge«, sagte Roi Danton. »Und es ist anzunehmen, dass keiner davon Kemoauc ist.«

5.
     
    EDEN II
     
     
    Askosan erwies sich als Land ohne Besonderheiten. Die Konzepte lebten hier zumeist in kleineren Siedlungen, aber es gab auch Einzelgehöfte. Die Askosaner hatten keine eigene Philosophie und ließen sich keine fremde Lebensanschauung aufzwingen.
    Maina erreichte ein einsames Haus, in dem ein älterer Mann mit seiner jungen Gefährtin zusammenlebte. Sie waren beide Sechsfach-Konzepte, zeigten aber keine Ambitionen, die Zahl ihrer Bewusstseine weiter zu vergrößern. Er hieß Dalin, ihr Name war Clara. Sie nahmen Maina freundlich auf, bewirteten sie und boten ihr ein Nachtlager an. Trotzdem ließen sie sich in keine Diskussionen über die Zukunft verwickeln.
    »Es kommt, wie es kommen muss«, sagte Dalin ausweichend.
    »Wir wollen uns nicht anmaßen, ES' unerforschliche Wege zu ergründen«, kommentierte Clara.
    »Von der Konferenz der Konzepte wissen wir«, antwortete Dalin auf eine entsprechende Frage Mainas. »Wir haben uns sogar schon überlegt, ob wir als Zuschauer hingehen sollen. Aber darüber schlafen wir erst einmal.«
    »Beschreibt mir den Weg zum Konferenzort«, bat Maina am nächsten Morgen nach dem Frühstück.
    »Wir kommen mit dir«, erwiderte Clara wie selbstverständlich.
    Sie brachen auf, als die Kunstsonne von Askosan ihre halbe Intensität erreicht hatte.
    »Wisst ihr, warum das Treffen der Konzepte ausgerechnet in Askosan stattfindet?«
    »Weil wir neutral sind«, sagte Dalin. »Wir akzeptieren jede Lebensanschauung, solange man sie uns nicht aufzwingen will. Viele werfen uns Desinteresse vor, doch dem ist nicht so. Wir stehen zu ES. Wenn der Ruf an uns ergeht, werden wir bereit sein.«
    Für Dalin und Clara ging das Leben wie bisher weiter. Das war eine Eigenheit aller Askosaner: Sie waren zufrieden und ausgeglichen und schienen keine Probleme zu haben.
    In einer Herberge bezogen sie ihr Nachtquartier. Hochbetrieb herrschte, Konzepte aus vielen Ländern hatten sich hier einquartiert. Alle waren auf dem Weg zur Konferenz. Aber obwohl die Vertreter der verschiedensten philosophischen Richtungen auf engstem Raum zusammenwohnten, gab es keine Streitgespräche. Jeder hielt sich an die Hausordnung.
    Es wurde ein fröhlicher Abend, und Maina erinnerte sich am nächsten Tag kaum mehr an die zur Sprache gekommenen Belanglosigkeiten. Sie wusste nur, dass sie viel und herzlich gelacht hatte. Es lag sehr lange zurück, dass sie sich zuletzt ähnlich gut amüsiert hatte.
    Die nächste Nacht verbrachten sie bei Bekannten von Dalin und Clara. Deren Haus lag etwas abseits des Weges, sodass ihre Ruhe nicht durch den Pilgerstrom gestört wurde, der mittlerweile sogar während der Nacht nicht abriss. Als Maina noch einmal vor das Haus trat, sah sie in der Ferne eine sich bewegende Schlangenlinie von Lichtern. Das war der Fackelzug der Pilger.
    Sie fand kaum Schlaf, war erregt und fieberte der Konferenz entgegen. Es hing so viel für alle davon ab ... Trotzdem gab es weiterhin Konzepte, die gedankenlos in den Tag hineinlebten. Dalin und Clara suchten die Konferenz nicht auf, weil sie sich für ES engagierten, sondern für sie war das eine Art Volksfest.
    Maina nahm sich vor, sich deswegen nicht aufzuregen. Beim Redepunkt würde die Entscheidung fallen.
     
    Um eine Siedlung, die schon beinahe städtische Ausmaße hatte, war ein breiter Ring aus Zelten errichtet worden, der nur nach Westen hin offen war. Auf dem Freigelände dort fanden die Versammlungen statt.
    Ein perfektes Chaos herrschte. Es war niemand da, der eine Programmkoordination zu erstellen versuchte. Maina erfuhr, dass auf dem Gelände oft ein halbes Dutzend Konzepte verschiedener Abstammung gleichzeitig ihre Vorträge hielten. Zudem hatten sich kleinere Gruppen gebildet, die mit unterschiedlichen Methoden Anhänger zu gewinnen versuchten und die Versammlungen störten. Die Askosaner mischten sich nicht ein, sondern sahen dem Durcheinander amüsiert zu.
    Maina reagierte zunehmend enttäuscht auf das alles.
    »Hallo«, sagte eine Kinderstimme neben ihr, und jemand zupfte sie am Ärmel. Sie drehte sich zur Seite und sah den zehnjährigen Jungen Dommerjan, der sie eine Zeit lang in ihren Albträumen verfolgt hatte.
    »Ich hätte nicht geglaubt, dich so bald hier zu treffen, Maina«, sagte der Junge. »Ich bin froh, dich wiederzusehen.«
    »Wie geht es dir,

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