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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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immer noch viel zu langsam an.
    »Nicht hinsehen!« Er erkannte seine Stimme kaum wieder. Blankes Entsetzen schwang darin mit.
    »Seht nicht in mein Gesicht!«
    Er hörte sich verzerrt, von einem befremdlichen Echo schrill wiederholt.
    Gleich darauf erklangen andere Geräusche. Stimmen, Stöhnen, Schreie. Die Besatzung kehrte in die Wirklichkeit zurück. Alle mussten Schreckliches erlebt haben, jeder seine eigene Hölle.
    Denph Calher schrie. Er warnte die Gefährten davor, ihn anzusehen, aber keiner schien ihm zuzuhören. Dann spürte er unter seinen Fingern wieder Haut, von einem Cappinfragment konnte keine Rede sein. Gurgelnd verstummte er, erfüllt von einer Mischung aus Erleichterung und Scham.
    Er stand in der Nähe der Reaktoren und konnte einige der Techniker sehen, die sich dort aufgehalten hatten, als das Experiment begann. Viele Besatzungsmitglieder schienen sich inzwischen von ihren Plätzen entfernt zu haben. Calher ahnte, dass sie Ähnliches wie er durchlitten hatten.
    Er eilte zu seinem Platz an der Ortung zurück und kam gerade zurecht, um Atlan und Rhodan reden zu hören.
    »Noch einmal mache ich das nicht«, erklärte der Arkonide heftig. »Es war die Hölle.«
    »Was ist eigentlich vorgefallen?«, wollte Rhodan wissen. »Ihr wart plötzlich verschwunden ...«
    »Wir hingen irgendwo zwischen Raum und Zeit fest. Jeder für sich allein, seinen Ängsten und Sorgen ausgeliefert und unfähig, die Situation zu verändern. Ihr habt uns herausgeholt?«
    Rhodan nickte. »Wir haben die Sextadimenergie abgesaugt, die euer Schiff umgab.«
    »... und sobald ich wieder zupacken konnte, habe ich die Verbindung zur Aura des Mächtigen unterbrochen«, erklärte Mentro Kosum grimmig.
    »Wie viel Zeit ist vergangen?«, fragte Atlan. »Gefühlsmäßig müssen es Tage gewesen sein.«
    »Lediglich mehrere Stunden«, antwortete Rhodan. »Aber ... seit wann trägst du deine Uhr eigentlich am rechten Handgelenk?«
    »Immer schon!«, antwortete der Arkonide. »Was soll die Frage? Ihr könntet übrigens ein wenig näher kommen, um uns zu helfen. Sobald wir diese verdammte Aura unter Beschuss nehmen, wird Kemoauc wohl oder übel sein Versteck verlassen müssen.«
    »Ihr solltet euch erst von dem Schreck erholen. Ihr steht unter Schock, das ist eindeutig.«
    »Unsinn«, verwahrte sich der Arkonide. »Deine Empfehlungen kannst du für dich behalten, Terraner.«
    »Atlan!« Rhodans Stimme ließ seine Besorgnis deutlich erkennen. Allein schon, wie er den Namen des Freundes aussprach ...
    »Perry, es hat keinen Sinn, mit ihm zu streiten.«
    Denph Calher erkannte im Übertragungsholo, dass Alaska Saedelaere neben Rhodan getreten war.
    »Sieh sie dir an, einen nach dem anderen!«, sagte der Mann mit der Maske. »Sieh dir an, wie Kosum seine Schaltungen vornimmt – mit der linken Hand. Alles ist vertauscht, Perry. Rechtshänder wurden zu Linkshändern und umgekehrt. Was wir sehen, sind nicht Atlan und Kosum und ihre Leute – es sind Spiegelbilder.«

7.
     
     
    Die Situation war absurd. Da stand ein Wissenschaftler von Format vor einer Gruppe Menschen, um ihnen zu erklären, aus welchem Grund sie alle – und das schloss ihn selbst ein – in sehr kurzer Zeit würden sterben müssen.
    »Irgendwann am Beginn der Schöpfung wurde eine sehr wichtige Entscheidung gefällt«, sagte Geoffry Abel Waringer düster. »Es gab für die Entwicklung des Lebens zwei Alternativen – zwei einander sehr ähnliche, dennoch grundverschiedene Wege. Der eine führte über die linksdrehenden Aminosäuren, der andere Weg entsprach dem der rechtsdrehenden. Ich will hier keine Details erläutern, sondern nur, dass wir alle diese Aminosäuren brauchen. Das Leben auf der Erde hat sich für linksdrehende entschieden. Vergleichen wir es einfach mit den Teilen eines Baukastens, die durch Schrauben mit Linksgewinde zusammengehalten werden.«
    »Warum linksdrehend? Haben wir einen Vorteil davon?«, fragte Calher.
    »Keinen. Es ist wie mit der Fahrtrichtung auf einer Straße – ob rechts oder links gefahren wird, ist unerheblich, solange sich alle daran halten. Die Alternative wird nach der Zufallsentscheidung bedeutungslos. Bei unserem Experiment hatten wir das Pech, dass wir offenbar um eine vierdimensionale Achse gespiegelt wurden.«
    »Wie soll das funktionieren?«, fragte jemand.
    »Ich werde eine Analogie gebrauchen: Stellt euch ein Flächenland vor, ohne Höhenausdehnung. In diesem Flächenland gibt es nun zwei rechtwinklige Dreiecke, die genau

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