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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sparen, deshalb kletterte er den Hang hinab, obwohl ihm der Antigrav seines Raumanzuges vieles erleichtert hätte.
    Die Vorsicht wurde ihm zum Verhängnis, als jäh der Fels unter ihm nachgab. Rhodan schaffte es nicht mehr, sich abzufangen, und rutschte ab.
    Er fiel nicht tief, aber sein linker Fuß verfing sich in einer Felsspalte. Während ein greller Schmerz durch das Bein tobte, prallte der Terraner mit dem Rücken gegen den Fels. Für ein paar Sekunden verlor er das Bewusstsein.
    Als er wieder zu sich kam, war sein Fuß stark angeschwollen. Er schaffte es kaum, aufzutreten, von einem halbwegs sicheren Abstieg konnte schon gar nicht mehr die Rede sein. Und sein Kopf und der Rücken schmerzten noch mehr als der Fuß.
    Rhodan blieb keine andere Wahl mehr, er war gezwungen, das Flugaggregat seines Raumanzugs einzuschalten. Langsam löste er sich zwischen den Felsen und stieg höher.
    Augenblicke später stellte er fest, dass er den Flug nicht steuern konnte. Das Triebwerk ignorierte die Impulse für Schubkraft und Richtung.
    Er entfernte sich von den Bergen, gewann weiter an Höhe, wurde schneller. Seinem inneren Aufruhr folgte zuversichtliche Gelassenheit. Früher oder später hätte er Schamballa ohnehin verlassen müssen, warum also nicht jetzt.
    Er dachte an ES, den Unsterblichen von Wanderer.
    ... ich habe mich zu nahe herangewagt. Nun stürze ich in diese erloschene ... Materiequelle war das fehlende Wort in ES' Hilferuf. Irgendwo in diesem Nirgendwo würde er ES finden.
    Er driftete hinaus in das Nichts der Materiesenke – wenn es eine war. Er sah keine Sonne, keinen Stern; er sah nichts außer Schamballa. Ein unförmiger Körper, einem Pilz nicht unähnlich. Die Ebene und die Berge, aus denen Rhodan aufgestiegen war, lagen auf der Kappe dieses Pilzes, er schätzte deren Ausdehnung auf knapp dreihundert Kilometer. Von ihm weg, wie ein fiktiver Stiel, erstreckte sich eine gezackte Felsformation.
    Ein Körper dieser Art hätte im Einsteinuniversum niemals eine normale Schwerkraft und eine atembare Atmosphäre entwickeln können. Schon das bewies die Irrealität der Materiesenke.
    Je weiter sich Perry Rhodan von Schamballa entfernte, umso verschwommener wurden die Konturen des Weltenfragments. Bald waren nur mehr vage Umrisse zu sehen, eingebettet in die lichtlose Unendlichkeit.
    Schamballa blieb zurück.
    Wie lange konnte eine Reise in einem zeitlosen Nichts dauern? Es gab keinen Anfang und kein Ende. Es gab keine Vergangenheit, keine Zukunft.
     
    »Kaffee oder Tee?«
    »Fruchtsaft.«
    Der Arkonide füllte zwei schlanke Gläser und stellte sie auf der schwebenden Tischplatte ab. Leise Sphärenmusik hing in der Luft.
    Vorsicht, gewitzt durch Erfahrung, hatte den Arkoniden und den Maskenträger dazu bewogen, die Kabine eines Besatzungsmitglieds aufzusuchen.
    »Die wichtigste Frage: Glaubst du ihm?«
    Atlan hatte das Gespräch arrangiert. Es war wichtig, einige Punkte zu klären, bevor sie Maßnahmen einleiteten.
    »Ja und nein«, antwortete Saedelaere. »Warum fragst du mich gerade danach?«
    »Du kanntest Ganerc besser als jeder sonst, und Ganerc war ein Mächtiger.«
    Alaska Saedelaere lachte unterdrückt. »Eine seltsame Vorstellung – der Puppenspieler von Derogwanien als Gleichberechtigter des großen Kemoauc.«
    »Sind sie einander ähnlich?«
    Der Transmittergeschädigte zögerte mit der Antwort. »Ja«, sagte er schließlich. »Tief im Innern auf jeden Fall, daran habe ich nie gezweifelt. Sie gleichen einander in der Größe und der Weiträumigkeit ihres Denkens. Beiden dürfte jede Form von Kleinigkeitskrämerei unbekannt sein – gewesen sein, wäre wohl richtiger.«
    Atlan nippte an seinem Fruchtsaft. »Eines steht für mich fest: Kemoauc braucht uns. Trotz seines Status als Mächtiger, trotz der Sporenschiffe, trotz des Auges.«
    Saedelaere verstand, was der Arkonide damit ausdrücken wollte.
    »Das heißt, dass wir – die Besatzung und die BASIS – für Kemoauc von solcher Wichtigkeit sind, dass er mit uns verhandeln muss?«
    »So ist es«, bestätigte Atlan. »Wir sind ihm keineswegs ausgeliefert.«
    »Glaubst du, dass Perry noch lebt?«
    Die schnelle, harte Frage traf Atlan keineswegs unvorbereitet. Er hatte lange darüber nachgedacht.
    »Ja«, sagte er ebenso schnell. »Ich weiß nicht, wo, aber er lebt – tot wäre er niemandem von Nutzen. Käme es Kemoauc darauf an, Perry oder uns zu vernichten, hätte er anders gehandelt.«
    »Dann können wir mit dem Mächtigen also feilschen, das Auge

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