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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mächtigen stand, dessen Alter vermutlich nach Jahrmillionen zählte.
    »Nur ein Gericht von Mächtigen kann einen Mächtigen aburteilen? Das meinst du doch, Kemoauc! Wir werden deinem Wunsch stattgeben und Bardioc bitten, dein Urteil zu fällen und zu vollstrecken.«
    »Das würdest du versuchen?«
    Kemoauc machte eine feine, kaum wahrnehmbare Handbewegung. Atlan nahm die unverhüllt massive Drohung wahr, die in dieser Geste lag. Kemoauc hatte mit der Handbewegung auf die sechs Sporenschiffe angespielt, die seinem Befehl unterstanden und inzwischen ihre Formation aufgelöst hatten.
    »Wir Terraner haben einen uralten Grundsatz für die Rechtsprechung: Fiat justitia et pereat mundus.« Der Translator übersetzte auch das Lateinische völlig synchron. Gerechtigkeit geschehe, und wenn die Welt darüber zugrunde geht.
    »Es geht deinem Freund gut, Arkonide. «
    Bei jedem anderen hätte Atlan dies als Zurückweichen gewertet, nicht bei Kemoauc. Er wusste durchaus, dass er den Mächtigen mit seiner Drohung nicht beeindrucken konnte. Das merkte er schon an der feinen Ironie, mit der Kemoauc auf seinen kleinen Versprecher geantwortet hatte – Atlan hatte »wir Terraner« gesagt.
    »Wo ist Perry Rhodan? Und bitte, nicht nur einen Namen nennen.«
    »Wo soll er schon sein? Jenseits der Materiequellen.«
    Diese Eröffnung verschlug selbst dem abgebrühten Arkoniden vorübergehend die Sprache. Was Kemoauc mit dieser knappen Auskunft behauptete, war eine buchstäblich welterschütternde Nachricht.
    Hieß das, überlegte Atlan fieberhaft, dass Rhodan zu den Kosmokraten Kontakt aufgenommen hatte – vielleicht mit Kemoaucs Hilfe? Zeichnete sich ein Ende der Furcht ab, die seit Langem über den wenigen Informierten lastete? War die Gefahr bald abgewendet, die weitere Manipulation einer bestimmten Materiequelle?
    Kemoauc lächelte. »Ich soll euch helfen, Rhodan zu folgen.«
    Jemand lachte leise. Andere fielen ein, das Lachen wurde lauter. Ein Freudentaumel fegte durch die BASIS. Kemoaucs knappe Ankündigung hatte Angst und Zweifel mit einem Schlag fortgewischt.
    »Mensch«, sagte Waringer stöhnend. Er lehnte sich an eine Konsole. »Mensch ...«
    Hamiller seufzte. »Endlich haben wir es geschafft ...«
     
    Nicht übel, lautete der spitze Kommentar seines Extrasinns. Das ist keine Psychologie für Anfänger, diese Arbeit ist meisterlich. Und natürlich ist kein Wort wahr.
    Der Arkonide fühlte einen Zwiespalt wie nie zuvor in seinem langen Leben. Wenn es stimmte, was Kemoauc so leichthin behauptete, war das Ende des langen, leidvollen Weges erreicht. War der Kontakt zu den Kosmokraten erst hergestellt, ließ sich die furchtbare Bedrohung für die Völker der Milchstraße hoffentlich abwenden. Zwar wusste niemand, mit welchen Zielen, Absichten und Plänen die Mächte jenseits der Materiequellen hantierten, doch alle bekannten Informationen liefen darauf hinaus, dass sie sich der Logik bedienten und dass mit ihnen zu reden war.
    War dies richtig, durfte Atlan keineswegs zögern, dem Mächtigen zu folgen. Sein Logiksektor war jedoch der Meinung, dass Kemoaucs Behauptung nur ein psychologischer Trick sei. Mehr als zehn Jahrtausende Erfahrung mit diesem Produkt der ARK SUMMIA hatten den Arkoniden gelehrt, dass sich der Extrasinn nicht irrte. Hätte es an der aktuellen Interpretation nur den geringsten Zweifel gegeben, hätte der Logiksektor festgestellt, dass Kemoauc vermutlich oder höchstwahrscheinlich log und täuschte.
    Kemoauc log tatsächlich, daran bestand für den Arkoniden kein Zweifel. Das Angebot des Mächtigen war eine Falle. Das musste nicht bedeuten, dass er die BASIS vor die Geschützprojektoren einer überlegenen Flotte lotsen würde. Wo der Haken verborgen war, ließ sich noch nicht vorhersagen.
    »Warum erscheint Perry Rhodan nicht selbst?«, fragte Atlan.
    »Er wollte nicht mehr umkehren«, sagte Kemoauc.
    Meisterlich, spottete der Logiksektor. Sein Gesichtsausdruck allein ist es wert, prämiiert zu werden.
    Kemoaucs Mienenspiel zeigte den Ausdruck eines großherzigen Wohltäters, der sich jäh mit unverdientem Misstrauen konfrontiert sah. Atlan lächelte dünn. »Das sieht Perry gar nicht ähnlich«, sagte er. »Oder?«
    Dieses nachdenkliche »Oder?« galt der Zentralebesatzung. Der entscheidende Augenblick im Duell der beiden Unsterblichen war gekommen.
    »Das stimmt«, sagte Waringer und stellte sich neben Atlan. »Ich kenne Rhodan lange genug, um das behaupten zu können. Er hätte uns in jedem Fall eine Nachricht

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