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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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oder wollen Sie nicht verstehen?«, fragte sie provozierend.
    Harriman meldete sich über Interkom. »Gaston le Grand möchte Sie sprechen«, teilte er mit und schaltete durch, als Tifflor ihm das Zeichen dazu gab.
    »Nur der Ordnung halber«, sagte der Vorsitzende der Weltgewerkschaft. »Der Generalstreik ist nicht mehr aufzuhalten. Tut mir leid für Sie, aber Sie können es niemandem verdenken, dass er seine Haut retten will.«
    »Wir sind eben im Begriff, dieses Problem für alle zü lösen«, erwiderte Tifflor.
    »Mag sein, doch das ändert nichts mehr.«
    »Mit einem Generalstreik erreichen Sie gar nichts. Die Regierung trägt die Verantwortung und handelt danach. Wir haben Entscheidungen getroffen, zu denen wir auch stehen. Die Evakuierung wird erst dann beginnen, wenn wir es für richtig halten.«
    Gaston le Grand blickte Tifflor ernst an. »Sie wissen, dass ich große Sympathien für Sie empfinde. Das aber ändert nichts an der Tatsache, dass ich Sie mit diesem Streik in die Knie zwingen werde.« Er schaltete ab.
    Helen Reijsbergen lehnte sich ein Stück weit nach vorne. Nachdenklich musterte sie den Ersten Terraner. »Was werden Sie tun?«, fragte sie.
    »Ich werde alles daransetzen, das Vorhaben noch vor Abstimmungsbeginn zum Abschluss zu bringen«, antwortete er. »Weil ich befürchte, dass Sie als neue Regierungschefin alles rückgängig machen würden. Doch dafür ist es zu spät. Ich habe Quiryleinen schon eröffnet, dass wir Garbeschianer sind. Ihr Protest kommt um Stunden zu spät, und das wissen Sie. Was soll also Ihr Besuch bei mir?«
    »Ich werde vor dem Parlament zur Sprache bringen, dass Sie unersetzliehe Raumschilfe opfern wollen und damit wahrscheinlich zahlreiche Menschen verurteilen, auf der Erde zuriickzubleiben.«
    »Vor dem Parlament dürfen Sie so etwas auf keinen Fall erörtern. Der Plan schlägt fehl, sobald die Öffentlichkeit davon erfährt. Denn dann wären auch die Orbiter informiert. Sie wissen ebenso gut wie ich, dass sich mit großer Wahrscheinlichkeit Orbiter auf der Erde aufhalten. Wenn wir die wahren Gründe für den Angriff auf SKARABÄUS hinausposaunen, können wir gleich aufgeben.«
    »Entweder pfeifen Sie Ihre Truppen zurück, oder ich verkünde im Trivid, was gespielt wird.«
    Tifflor verzog die Mundwinkel zu einem verächtlichen Lächeln. »Versuchen Sie ruhig, mich unter Druck zu setzen. Ich gebe das Vorhaben keinesfalls auf. Erst wenn Sie siegreich aus der Abstimmung hervorgegangen sind, wird alles vorbei sein.«
    »Eben. Wenn der Plan fehlschlägt, darf ich die Suppe auslöffeln, die Sie uns eingebrockt haben.«
    »Das ist es also«, bemerkte Tifflor spöttisch. »Ihnen wird der Sessel unbequem, auf dem Sie noch gar nicht sitzen. Ihnen geht es nicht um Frachtvolumen, vielmehr ist Ihnen endlich in aller Deutlichkeit bewusst geworden, dass die Verantwortung, die Sie als Erste Terranerin tragen müssten, Ihre Kräfte und die Ihrer Mitarbeiter übersteigt.«
    »Haben Sie überhaupt schon darüber nachgedacht, was geschieht, wenn der Plan fehlschlägt?«, fragte Reijsbergen. »Ist Ihnen klar, dass die Orbiter dann sofort angreifen werden?«
    »Das ist mir bewusst. Ihnen ist aber ebenfalls bekannt, dass wir auch auf einen solchen Fall vorbereitet sind. Dann müssen wir uns auf eine Verteidigungsschlacht gegen die Orbiter einlassen.«
    Helen Reijsbergen hatte Angst. Das erkannte Tifflor in dem Moment vollends. Sie war eine hervorragende Politikerin, aber jetzt war sie an ihren Grenzen angekommen. Sie schreckte plötzlich vor der Verantwortung zurück, die sie in einer der schwierigsten Situationen übernehmen musste, in der sich die Menschen der Erde je befunden hatten. Zum einen sah sie keinen Ausweg, zum anderen wusste sie nicht, wie sie sich aus der Lage befreien sollte, in die sie sich selbst gebracht hatte. Der Misstrauensantrag war gestellt, sie konnte ihn nicht ohne triftigen Grund zurückziehen. Die Macht, nach der die Oppositionsführerin lange gestrebt hatte, war endlich greifbar nahe für sie. Doch mit einem Mal fehlte ihr die Kraft für den letzten Schritt.
    »Saliks Plan wird durchgeführt«, sagte Julian Tifflor. »Bitte nehmen Sie das zur Kenntnis.«
    Reijsbergen scheiterte an seiner Härte und Selbstsicherheit. Tifflor verfügte über große Führungsqualitäten und entschied aus einer Erfahrung heraus, wie sie nur ein Zellaktivatorträger haben konnte. Die Oppositionsführerin wusste, dass sie sich in eine missliche Lage manövriert hatte. Ihr blieb nur ein

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