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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf. Jemand verwünschte das Mistwetter. Tifflor schüttelte sich und öffnete die Augen wieder. Zwei junge Männer hasteten an ihm vorbei, ohne ihn zu beachten. Ihren Worten nach zu schließen, gab es keine ärgere Plage als den Regen.
    Tifflor schaute den beiden hinterher. Nach wie vor standen die Orbiter mit fünfundzwanzigtausend schlagkräftigen Keilraumschiffen im Solsystem, und wenn es ihnen plötzlich einfallen sollte, ihr Ultimatum zu vergessen und die verhassten Garbeschianer sofort mit Stumpf und Stiel auszurotten, würde es schwer sein, sie davon abzuhalten, verdammt schwer sogar. Nie zuvor hatte sich die Menschheit - und dieser Begriff schloss die Arkoniden, Akonen und alle anderen Völker lemurischer und terranischer Abstammung mit ein - einer solchen Bedrohung ausgesetzt gesehen.
    Trotzdem gab es da Leute, die sich über ein paar Wassertropfen aufregten, die vom Himmel fielen.
    Julian Tifflor bog in eine Seitenstraße ein. Schmucke, gepflegte Gärten umrahmten kleine Häuser, die den Eindruck erweckten, als wäre die Zeit hier vor langer Zeit stehen geblieben.
    Tief atmete der Aktivatorträger ein. Die Luft war mild, sie roch nach feuchter Erde und Blumen. Auf einem Rasenstück sah er eine Amsel, die einen fetten Regenwurm aus dem Boden zog. Angesichts dessen, was Terra in den letzten zwei Jahrhunderten über sich hatte ergehenlassen müssen, kam es fast einem Wunder gleich, dass es heute noch Amseln und Regenwürmer gab.
    Tifflors Kombiarmband meldete sich, der durchdringende Summton riss ihn aus seinen Gedanken. Leicht verärgert nahm er das Gespräch an. Ronald Tekener erschien in der kleinen Holowiedergabe über seinem Handrücken, und aus Tifflors Ärger wurde schlagartig Sorge.
    »Was ist vorgefallen?«, fragte er.
    »Ein neues Weltraumbeben!«, antwortete Tekener lakonisch.
    »Schlimm?«
    »Das lässt sich noch nicht so genau sagen. Du solltest jedenfalls herkommen und dir die Meldung selbst ansehen.«
    »Ich komme sofort.« Tifflor seufzte und unterbrach die Verbindung.
    Während er in die Transmitterstation zurückkehrte, kreisten seine Gedanken um das, was ihm der Hominide Alurus über die Weltraumbeben mitgeteilt hatte.
    Geheimnisvolle Intelligenzen waren die Urheber. Alurus nannte sie Kosmokraten. Diese Wesen sollten eine Materiequelle manipuliert haben.
    Um was es sich bei einer Materiequelle eigentlich handelte, das hatte Alurus offenbar selbst nicht gewusst.
    Eine Folge der Manipulation bestand angeblich in jenen Gravitationsausbrüchen, die in der Milchstraße bereits als »Weltraumbeben« bezeichnet wurden. Die Kosmokraten, die jenseits der Materiequellen lebten, hatten die Manipulation angeblich vorgenommen, um einer Gefahr zu begegnen, die alles Leben in diesem Abschnitt des Universums zu vernichten drohte. Irgendwo in der Nähe - nach den schwer begreifbaren Maßstäben der Kosmokraten gerechnet - existierte das Sporenschiff PAN-THAU-RA, das mit seinen On- und Noon-Quanten zur ungeheuerüchen Bedrohung geworden war.
    Als wären die Weltraumbeben allein nicht schon schlimm genug, rief eine damit einhergehende Strahlungskomponente eine zunächst unheilbare und tödlich verlaufende Krankheit hervor, den Bebenkrebs. Doch immerhin hatten die Kosmokraten bewiesen, dass ihnen die Folgen ihres Handelns nicht völlig gleichgültig waren. Jedenfalls hatten sie Alurus und einen Trupp von Androiden ausgeschickt, damit sie der Menschheit zu einem Serum gegen den Bebenkrebs verhalfen.
    In den letzten Tagen waren kaum noch Meldungen über neue Beben in der Milchstraße eingetroffen - oder hatte er wegen der unmittelbarenGefahr durch die NEL-Flotte einfach zu wenig darauf geachtet? Tifflor gestand sich ein, dass er irgendwie gehofft hatte, wenigstens dieses eine Problem würde sich von selbst erledigen.
    Tifflor brauchte zwanzig Minuten zurück zu seinem Büro. Ronald Tekener erwartete ihn schon. Schweigend übergab ihm der ehemalige USO-Spezialist einen Speicherkristall. Tiff legte den kleinen Würfel unter den Abtaster. Das entstehende Hologramm zeigte das Gesicht einer älteren Frau, wurde aber sehr stark von Störimpulsen verzerrt. Was die Frau sagte, ging in einem an- und abschwellenden Rauschen und Knistern fast unter.
    »Hier... Station UNKAS. Dies ist ein Notruf.«
    Aufgrund der folgenden Positionsdaten stellte Tifflor stimrunzelnd fest, dass die Station in der Nähe des Kugelstemhaufens M 13 stehen musste.
    »... UNKAS wurde von Weltraumbeben schwer angeschlagen. Zwölf Lichtjahre ...

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