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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Beben eher zu spüren bekommen, als uns lieb ist.«
    Er selbst nahm wieder hinter den Kontrollinstrumenten Platz. Nur für wenige Sekunden hatte er die Anzeigen aus den Augen gelassen, aber sie hatten sich extrem verändert.
    »Was zum Teufel ist da los?«, stieß er hervor.
    »Was ist?«, hörte er die Stimme der Kommandântin über Helmfunk.
    »Strahlungswerte. Ich kann sie anmessen, aber nicht einordnen, um was es sich handelt. Diese Strahlung läuft allem Anschein nach vor der Bebenwelle her.«
    »Dann müsste sie überlichtschnell sein«, bemerkte Prok S’Kun.
    »Das ist sie nicht...«
    Tao-Tan verstummte jäh. Die Holos der Außenbeobachtung zeigten den gewöhnten Weltraum, die grenzenlose Schwärze ebenso wie das fahle Band der Milchstraße. In einer der Wiedergaben war allerdings eine dünne Linie erschienen. Rasend schnell brach sie zu einem breiten Spalt auf, der von rötlichem Wabern erfüllt wurde. Glutrote Risse gingen davon aus - ein Anblick, als zerspringe sprödes Glas. Einer dieser Risse schoss auf die Aufnahmeoptik zu, gerade so, als springe er dem Betrachter entgegen, in der nächsten Sekunde erlosch das Bild.
    Keine zwei Lichtjahre trennten die Sonde und UNKAS. Ein eisiger Schauder lief Tao-Tan den Rücken hinab, als ihm die geringe Entfernung bewusst wurde.
    Aus! Vorbei!
    Er hätte nicht zu sagen vermocht, wie der Asteroid und die Kuppeln den herantobenden Gravosturm überstehen sollten.
    Neue Werte auf den Schirmen. Zweimal musste er hinsehen, und selbst dann wollte Tao-Tan noch nicht glauben, was da angezeigt wurde. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Gravitationswoge ausdehnte, sank rasch. Die Bebenfront wurde nicht nur langsamer, sie verlor zudem merklich an Vemichtungspotenzial.
    »Vielleicht wird alles doch nur halb so schlimm«, sagte er leise, mehr für sich selbst als für die Kollegen bestimmt. Und doch war er sich dessen bewusst, dass jeder sein Selbstgespräch im Helmfunk mithören konnte.
    »Blinder Alarm?«, fragte Gloria Faye sarkastisch.
    Tao-Tan antwortete nicht, denn die Ausläufer der Bebenfront erreichten bereits die kleine Station.
    Der Asteroid bäumte sich auf, als wolle er die Kuppeln als lästige Fremdkörper endlich abstoßen. Die Sicherheitsautomatik stoppte nahezu jeden Energiefluss innerhalb von UNKAS. Nur noch die fahle Notbeleuchtung sorgte für ein wenig Helligkeit, gespenstisches Licht für das dumpfe Knirschen und Krachen, das aus der Tiefe des ausgehöhlten Felsbrockens heraufdrang.
    Die künstliche Schwerkraft fiel aus. Plötzlich fühlte Tao-Tan sich leicht wie eine Feder, im nächsten Moment drückte ihn die Faust eines Riesen tief in die Polsterung des Sessels. Er rang nach Atem, glaubte ersticken zu müssen, dann, endlich, sprangen die Absorber an. Nur noch sie wurden mit Energie versorgt. Wenn sie ausfielen... Tao-Tan kämpfte gegen grauenvolle Bilder an, die ohne sein Zutun in ihm aufstiegen: die Besatzung, zerquetscht wie lästige Insekten; nichts, was nach dem Abflauen der Weltraumbeben noch an menschliche Körper erinnert hätte. Er würgte. Und doch machte ihm diese Vorstellung keine Angst mehr, die Angst beherrschte ihn längst.
    Die Kuppel platzte auf. Plötzlich gab es keine Luft mehr ringsum außer den Vorräten der SERUNS.
    Das Pochen des Blutes in seinen Schläfen war das einzige Geräusch, das Tao-Tan noch wahmahm. Nach einer Weile mischte sich ein qualvolles Stöhnen hinein. Sein eigenes Stöhnen, stellte er verwirrt fest. Es verriet ihm, dass er noch lebte, dass keineswegs schon alles zu Ende war, wie er es befürchtet hatte.
    Er blinzelte. Die bunten Schleier vor seinen Augen wichen nur zögernd dem schwachen rötlichen Schein der Notbeleuchtung. Schließlich bemerkte er einen breiten ausgezackten Riss, der den Stahl derStation geradezu auseinandergetrieben hatte - und weit entfernt, verwaschen fahl, die Sterne der Milchstraße.
    Der Asteroid hat sich gedreht, erkannte Tao-Tan benommen. Eine Drehung um hundertachzig Grad.
    »Es gibt keinen Asteroiden mehr«, erklang es Sekunden später im Helmfunk. »Die Kuppeln treiben im All... Vielleicht nicht einmal weit von der alten Position entfernt. Schadensmeldungen ...!«
    Die Stimme der Kommandantin? Tao-Tan war nicht ganz sicher. Ein dumpfer Druck lastete auf seinem Schädel und ließ ihn eine vielfältige Geräuschkulisse hören, die wohl nur in ihm selbst entstand. Um ihn herum herrschte Vakuum, da gab es keinen akustischen Schall.
    Er versuchte, sich aufzurichten, aber die Beine wollten ihn

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