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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Versuchung, sich sofort davon zu überzeugen. Vorher musste er den Jungen von diesem Ort wegbringen.
    Er rief einen Roboter und ordnete an, zuerst Irbonths Vater ins Bett zu stecken und danach die Wandverkleidung in Ordnung zu bringen.
    Als Ottarsk mit seinem Enkel auf die Terrasse hinaustrat, blieb er für einen Moment irritiert stehen. Er hatte das Gefühl, dass etwas in seiner Umgebung anders war, als es hätte sein sollen. Das Innere des imposanten Trichterbaus erschien ihm mit einem Mal fremd. Er konnte aber nicht erkennen, was dieses Gefühl in ihm auslöste. Weil Irbonth ihn neugierig musterte, riss er sich zusammen.
    »Dort drüben ist ein Tisch für uns gedeckt.« Er deutete in die entsprechende Richtung. Irbonth lief voraus und stürzte sich auf Ottarsks Frühstück, als hätte er seit Tagen nichts mehr bekommen. Der alte Mann lächelte und orderte eine neue Portion.
    »Ich hole meinen Fischspeer!«, rief Irbonth, als er endlich satt war. »Du wartest auf mich?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Ottarsk. »Lauf ruhig, ich habe es nicht eilig!«
    Er war froh, für einige Minuten Ruhe zu haben, denn in der Gegenwart des Jungen war es so gut wie unmöglich, dass er sich über die letzten Neuigkeiten informierte.
    Aber als er wieder allein war, überfiel ihn erneut dieses verwirrende Gefühl, in einer seit Jahren vertrauten Umgebung zu sitzen, in der sich über Nacht vieles verändert hatte. Ottarsk sah sich beunruhigt um - und sein Blick blieb an der dunklen Mauer hängen.
    Er blinzelte. Weil er sicher war, dass er diese hässliche Wand nie zuvor gesehen hatte.
    Kopfschüttelnd stand er auf. Wahrscheinlich hatten die betrunkenen Teilnehmer des Wy’Hathar-Festes ihm einen Streich spielen wollen. Er trat nahe an die Mauer heran. Sie reichte ihm bis zur Brust und war von blühenden Pflanzen umgeben. Die Blumen sahen nicht so aus, als hätte sie jemand erst in der letzten Nacht hier eingesetzt. Er bog die Stängel mit den großen blauen Blüten zur Seite, um genauer nachzusehen.
    Der Boden zwischen den Pflanzen war dicht mit kleinen weißen Steinen bedeckt. Verwirrt richtete Ottarsk sich wieder auf. Die Mauer gehörte durchaus an diesen Platz. Aber sie war bis gestern mit einer Schicht aus Perlkieseln überzogen gewesen. Diese prächtigen Steine gab es nur an den südlichen Stränden des Kontinents, in direkter Nähe zum Glasdschungel.
    Offenbar hatten die Steine sich während der Nacht von der Mauer gelöst und waren herabgefallen. Aber warum? Hatte jemand nachgeholfen und zudem die Mauer dunkel gestrichen? Ottarsk inspizierte die Blätter, fand aber keine Farbspritzer oder sonstigen Flecken darauf.
    Ratlos starrte er die hässliche Mauer an. Vielleicht war das Haus wirklich schon zu alt. Er rechnete nach - der Trichterbau mochte seit etwa zweitausend Jahren an diesem Ort stehen. Das war kein Alter für arkonidischen Beton, der ohnehin im Laufe der Zeit stetig heller wurde.
    Ottarsk sah sich nun bewusst aufmerksam um. Er stieß einen empörten Laut aus, als er den Brunnen auf der nächsttieferen Terrasse entdeckte. Das große Becken schimmerte ebenfalls dunkel und hässlich, und das Wasser tröpfelte nur mehr von einer Stufe zur nächsten, als sei das meiste davon verdunstet.
    Jetzt sah er die Veränderungen überall. Ottarsk schob die Ranken zur Seite, die einen Pfeiler umhüllten, und darunter war hässlicher, missfarbener Beton. Unter seinen Füßen löste sich der kostbare Mosaikboden in seine Bestandteile auf. Als er die Steinchen samt der noch daran haftenden Bindemasse zur Seite schob, kam schwärzlich brauner Beton zum Vorschein.
    Ottarsk empfand nichts als Zorn darüber, dass der verfärbte Beton die Gärten verunstaltete. Zitternd vor Wut fragte er sich, wie er den Schuldigen aufspüren könnte. Vielleicht war wirklich schon beim Bau gepfuscht worden - dann würde er die Nachkommen des Verantwortlichen dafür belangen.
    Gleich darauf wurde ihm bewusst, dass es sehr schwer sein würde, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Kalte Furcht griff nach ihm. Er war keineswegs so reich, dass er es sich leisten konnte, dieses Haus einfach aufzugeben und sich ein neues bauen zu lassen. Andererseits musste er damit rechnen, dass er gezwungen wurde, das Gebäude zu verlassen, sobald sich die Veränderungen herumsprachen. Die Sicherheitsbestimmungen waren auf Durgen äußerst streng.
    Er hörte Irbonths leichte Schritte zurückkommen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Jetzt bedauerte er es, dass

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