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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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offensichtlich schneller voran, als er es bereits befürchtet hatte.
    Ottarsk lehnte sich noch einmal in den Gleiter hinein und aktivierte die Automatik. »Wenn ich in einer halben Stunde nicht zurück bin, fliegst du allein zum Raumhafen«, schärfte er dem Jungen ein. »Du brauchst nichts anderes zu tun, als das Kommando dafür zu geben.
    Kümmere dich um nichts, was um dich herum geschieht - hast du das verstanden?«
    Irbonth antwortete nicht, sondern schaute ihn nur verwirrt an. Aber Ottarsk wollte sich nicht wiederholen. Er lief zum nächsten Antigravschacht und schwebte in das oberste Stockwerk hinab. Jeder Bürger von Gostabaar wusste, wohin er sich in einer akuten Gefahrensituation zu wenden hatte, und Ottarsk erreichte die Meldestelle innerhalb einer Minute.
    Er gab Alarm für die Stadt. Das schrille Heulen hing schon Sekunden später über den Trichterbauten.
    Am Hyperfunkgerät wartete Ottarsk nicht erst auf die Kontaktbestätigung, sondern ließ seine Meldung über den Mikrofonring aufzeichnen. Die Endlosschleife würde seinen Hilferuf und die knappe Schilderung der Vorgänge in Gostabaar so lange senden, bis der Auftrag gelöscht wurde oder der Hyperkom ausfiel.
    Ein klein wenig erleichtert atmete Ottarsk auf. Er hatte fast fünfzehn • Minuten gebraucht, um das Nötigste in die Wege zu leiten, nun wurde es Zeit, dass er zu Irbonth zurückkehrte, ehe der Junge die Nerven verlor.
    Auf dem Korridor wälzte sich ihm eine Staubwolke entgegen. Er hob seine Jacke vor Mund und Nase und sprang in den Antigravschacht. Um ihn herum war nur noch Sand. Inmitten einer Wolke aus Sand und Staub kam er auf der Plattform an. Der Gleiter war verschwunden.
    Der Alarm dröhnte ohrenbetäubend laut. Ottarsk glaubte dennoch zu hören, dass der Trichterbau ächzte und stöhnte, vor allem registrierte er, dass er bei jedem Schritt tiefer in den nachgebenden Untergrund einsank.
    Nahezu vergeblich war sein Versuch, sich in den Dunstschwaden zurechtzufinden, die Sicht reichte kaum weiter als wenige Meter. Ottarsk stolperte zum Antigravschacht zurück. In dem schwerelosen Feld hing mittlerweile so viel Sand, dass er Angst hatte, darin zu ersticken. Länger durfte er aber keinesfalls warten, wollte er nicht von den einstürzenden Etagen in die Tiefe gerissen werden.
    Den Atem angehalten, sprang er in den Schacht. Sein Gefühl gaukelte ihm vor, dass er überhaupt nicht vom Fleck kam. Ottarsk konnte nicht einmal die Schachtwände sehen, der Sand war einfach überall.
    Hustend und nach Luft ringend, mit kratzenden, verklebten Augen, starrte er in die Tiefe. Erst als er jäh wieder leidlich festen Boden unter den Füßen spürte, stellte er fest, dass er sich mit der üblichen Geschwindigkeit abwärts bewegt hatte.
    Er zwang sich zur Ruhe. Wenn er jetzt die Nerven verlor, würde er das Haus kaum lebend verlassen. Er taumelte vorwärts und tappte mit ausgestreckten Armen wie ein Blinder durch den Staub. Als er schon fürchtete, völlig die Richtung verloren zu haben, stieß er mit den Fingern auf Metall. Ein Türschott, durchfuhr es ihn erleichtert, als er hastig über die glatte Räche hinwegtastete. Seine Hände zitterten bereits so sehr, dass er Mühe hatte, den Öffnungskontakt zu finden und zu betätigen.
    Das Schott schob sich knirschend und rumorend zur Seite. Vor Ottarsk lag die Straße. Auch hier hing dichter Staub in der Luft, aber wenigstens schimmerte noch ein Hauch von Sonnenlicht durch die Wolken, wenn es auch unheimlich düster wirkte. Ottarsk wischte sich den Sand aus den Augen und hielt Ausschau nach einem Gleiter. Vor dem Stadtmaurerhaus standen für gewöhnlich immer mehrere Fahrzeuge bereit.
    Hinter ihm schwoll ein lautes Rauschen an. Instinktiv warf er sich vorwärts. Er stolperte in dem weichen Sand, der den Boden mehrere Zentimeter hoch bedeckte, und rollte sich herum. Er sah gewaltige Sandmassen aus dem offenen Portal hervorquollen und auseinanderfließen.
    Der Antigravlift war ausgefallen, das begriff Ottarsk sofort. Auch, dass er schnellstens aus der Nähe des Trichterhauses verschwinden musste. Über ihm wölbten sich die überhängenden Außenwände, und an vielen Stellen rieselte Sand wie ein anschwellender Wasserfall herab.
    Ottarsk war längst nicht mehr daran gewöhnt, über größere Strecken zu laufen, schon gar nicht in staubgeschwängerter Luft, die jeden Atemzug zur Qual machte. Er kämpfte gegen seine körperliche Schwäche an, ebenso gegen die Befürchtung, dass er es sowieso nicht schaffen

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