Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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Zentralrechners abgerufen«, antwortete Perpulan gehässig. »Die Fakten sind eindeutig und sprechen in jeder Hinsicht gegen dich.«
    »Wenn das so ist, dann warte ich darauf, sie ebenfalls zu sehen.«
    Perpulan nickte knapp. »Auf Durzuul sind drei Keilschiff-Flotten für die Abwehr der Horden von Garbesch in Betrieb zu nehmen«, erläuterte er. »Die Arbeit verläuft nach dem Plan, den Armadan von Harpoon einst erstellt hat. Diese Vorgaben einzuhalten ist für uns unumstößliches Gebot. Zum heutigen Tag sollten die Arbeiten etwa ein Drittel der Gesamtaufgabe erreicht haben. Ich kann deine Unfähigkeit als Arbeitslenkerin schon beweisen, indem ich einfach eine Gegenüberstellung präsentiere ...«
    »Du redest zu viel«, unterbrach ihn die Frau.
    Perpulan antwortete mit einem breiten Grinsen. Er aktivierte den Datenabruf. In der Mitte des Konferenztisches baute sich ein Hologramm auf. Jedes Ratsmitglied sah von seinem Platz aus dieselben Grafiken und Schriftzüge.
    Flottenbereitstellung, Arbeitsstätte Durzuul:
    Soll: 34,8 Ist: 35,2»Das ist in der Tat beeindruckend«, kommentierte Lyrta Rufur. »Ich muss meinen Rücktritt wohl freiwillig einreichen?«
    Perpulan starrte mit weit aufgerissenen Augen auf die Anzeige. Er konnte offensichtlich nicht glauben, was er las.
    »Lass dir einen Ausdruck anfertigen!«, riet ihm die Arbeitslenkerin. »Dann müssen wir nicht erst warten, bis du den Sinn der Zahlen begriffen hast. Mach weiter! Den nächsten Beweis!«
    Mechanisch glitten Perpulans Hände über die aufleuchtenden Sensorfelder. Die Darstellung im Holo veränderte sich nur unwesentlich.
    Besatzungsbeschaffung, Arbeitsstätte Durzuul:
    Soll: 32,5Ist: 35,0Perpulan verlor die Beherrschung. »Das ist Schwindel!«, schrie er aufgebracht.
    Lyrta Rufur erhob sich langsam und wandte sich ihrem Widersacher zu. »Im Gegenteil, das ist die Wahrheit!«, erwiderte sie ruhig. »Es wäre Schwindel gewesen, wenn du deinen Willen bekommen hättest.«
    Sie blickte in die Runde.
    »Die Sitzung ist beendet.«
    Der Leiter der Flottenintegration wusste nicht, wie ihm geschah. Die Ratsmitglieder verließen den Raum, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen. Im Holo leuchteten die verräterischen Zeilen, mit denen er Rufur in die Knie hatte zwingen wollen und die nun ihm selbst zum Verhängnis geworden waren.
    Wie es zu dieser Niederlage hatte kommen können, das war ihm auf schmerzliche Weise deutlich. Jemand hatte das gleiche Spiel gespielt. Er hatte die Daten im Speicher des Zentralrechners verfälscht, ein anderer hatte sie wieder korrigiert. Er war zu sorglos gewesen und hätte die Daten unmittelbar vor der Sitzung noch einmal prüfen sollen.
    Jäh wurde ihm bewusst, dass er noch nicht allein war. Der Fremde stand nach wie vor hinter den Sesseln.
    »Was geschieht jetzt?«, fragte der falsche Armadan von Harpoon matt.
    »Lass mich in Ruhe!«, herrschte Perpulan ihn an.
    Gleich darauf entsann er sich, dass er den Mann womöglich noch brauchte. Immerhin galt er weiterhin als Ritter der Tiefe. Wenn dieser Harpoon auch ein Dummkopf war, war es immer noch besser, ihn als Verbündeten anstatt zum Gegner zu haben. Perpulan machte ein zerknirschtes, reuevolles Gesicht.
    »Vergib mir, mein Ritter! Ich war zornig, weil wir getäuscht wurden. Nur deshalb vergaß ich die nötige Ehrfurcht. Ich hoffe, du trägst mir das nicht nach.«
    »Es sei dir vergeben«, antwortete Coonor großzügig. »Aber meine Frage bleibt: Was geschieht jetzt?«
    »Wir haben eine Niederlage erlitten, und der Kampf geht weiter. Du bist der Ritter, du darfst mit den Auseinandersetzungen nicht unmittelbar zu tun haben. Deshalb solltest du dich in dein Quartier zurückziehen. Sobald ich unseren nächsten Schritt vorbereitet habe, informiere ich dich.«
    Der vermeintliche Ritter schien damit zufrieden. Er wandte sich in Richtung des Ausgangs, aber unter der Tür blieb er noch einmal stehen. »Du hast versprochen, mir den Rücken zu decken«, sagte er. »Ich brauche deine Hilfe in einer wichtigen Angelegenheit.«
    »Ja? Was ist das?«
    »In meiner Begleitung, als ich an Bord der SELOU-BAL kam, befand sich ein garbeschianischer Roboter, eine komplizierte Maschine. Sie muss den Absturz des Gleiters überstanden haben. Sie bedeutet eine Bedrohung für uns und ist unbedingt zu vernichten.«
    Perpulan nickte. »Ich übernehme das«, versprach er. »Mach dir deshalb keine Sorgen.«
    In Wahrheit interessierte ihn der Roboter noch weniger als die wahre Identität des falschen Ritters