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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Jungen rauften miteinander. Runny stand an einer Schirmtafel und malte mit mehreren Stiften gleichzeitig darauf herum. Niemand versuchte, ihn zu Kreativität anzuhalten oder gar die Streithähne zu besänftigen.
    »Runny!«, sagte Gillison. »Komm sofort her!«
    »Wie siehst du überhaupt aus?«, entfuhr es seiner Frau.
    »Er wird nicht kommen«, bemerkte May sanft. »Runny ist freiwillig hier und darf bleiben, solange er das will. Wir haben alles über ihn und Sie in Erfahrung gebracht. Es ist vermutlich besser für ihn, wenn er die Sonderrechte von Kinderland genießt.«
    »Noch liegt die elterliche Befehlsgewalt bei uns«, sagte Randolph Gillison aufgebracht und befahl seinem Sohn, sofort mit nach Haus zu kommen.
    Trotzig schüttelte der Junge den Kopf. Er wollte etwas sagen, doch er kam nicht zu Wort. Seine Eltern redeten gleichzeitig auf ihn ein.
    »Merken Sie denn nicht, dass Runny sich Ihnen mitteilen möchte?«, fragte May schließlich. »Sie sind nie für ihn da. Und wenn er mit Ihnenreden will, dann ignorieren Sie das sogar. Sie lassen ihn mit einer einfachen Heimpositronik allein, obwohl er lieber mit anderen Kindern zusammen wäre. Die Kinder bei uns haben alle Probleme, aber die werden sie bald bewältigt haben. Runny wird hier schneller Interkosmo lernen als mit jedem Lehrprogramm.«
    »Sie wollen ihn uns wirklich wegnehmen?«, fragte Mrs. Gillison. »Vielleicht sind wir nicht die besten Eltern, aber wir können an unserer Lebenssituation nichts ändern.«
    »Niemand will Ihnen Ihr Kind nehmen«, sagte May. »Wir wollen ihm nur eine bessere Ausbildung geben. Er ist in jeder Hinsicht frei und kann gehen, wann und wohin er will. Sie können ihn jederzeit abholen, wenn er damit einverstanden ist. Alle Kinder hier sind selbstständig und versorgen sich in jeder Hinsicht selbst. Ich sorge nur bei den Finanzen für eine gewisse Aufsicht und Kontrolle.«
    May erklärte den Gillisons Einzelheiten über das Kinderland. Runnys Eltern gefiel zwar manches nicht, aber letztlich erschien es ihnen doch plausibler, Runny hierzulassen und nicht unter der Aufsicht eines Positronikprogramms.
    »Darauf hätten wir eigentlich eher kommen können«, stellte Mrs. Gillison erleichtert fest.
    »Das konnten Sie nicht«, entgegnete May. »Kinderland gibt es erst seit heute.«
    Als Runny merkte, dass seine Eltern sich nicht mehr sperrten, war er wie ausgewechselt. Aufgeregt erzählte er, was er an diesem Tag alles erlebt hatte. Und da May ihm behutsam half, ließen seine Eltern ihn auch zu Wort kommen.
    »Wieso bist du überhaupt hier im Kinderland?«, fragte seine Mutter endlich.
    »Das hat Jen Salik mir vorgeschlagen.«
    »Salik?«, fragte Randolph Gillison. »Den Namen habe ich schon gehört - ich entsinne mich nur nicht sofort.«
    »Jen Salik ist der Gründer von Kinderland«, erläuterte May. »Es gab einige Probleme mit den Behörden, aber die hat er leicht gelöst.«
    »Salik ist der Eigentümer?«
    »Der Gründer, nicht der Eigentümer. Er hat Kinderland den Kindern geschenkt.«
    »Dann muss er über ziemliche Finanzmittel verfügen«, bemerkte Mr. Gillison.
    »Überhaupt nicht«, erklärte May vergnügt. »Salik hat das Geld für Kinderland an der Börse verdient.«
    »Jen Salik?« Randolph Gillison blickte überrascht auf den Schirm des Interkoms, auf dem sich das Gesicht eines seiner Mitarbeiter abzeichnete. »Jen Salik will mich sprechen?« Schlagartig fiel ihm wieder ein, was er am Abend zuvor über Salik gehört hatte, und er erinnerte sich, wo er diesem Namen schon begegnet war. Das war in einem der anderen Büros gewesen, in dem sich seiner Ansicht nach nur Verrückte meldeten. »Lassen Sie ihn hereinkommen!«
    Als Salik eintrat, hatte Gillison das Gefühl, diesen Mann nie zuvor gesehen zu haben. Salik machte auf ihn den Eindruck eines bescheidenen, fast schüchternen Mannes, der dennoch hartnäckig sein konnte.
    »So ist das also«, stellte Gillison unwillig fest. »Sie nehmen mir meinen Sohn weg und stecken ihn in eine Art Kindergarten. Dafür erwarten Sie wohl, dass ich Sie aus lauter Dankbarkeit zu Tifflor bringe, wie? Aber da haben Sie sich gewaltig geirrt.«
    Der Klimaingenieur blickte Gillison erstaunt an. »Es fällt mir leicht, Probleme zu lösen«, erwiderte er leise. »Ich habe mich über Sie erkundigt. Ihre Daten sind gespeichert und abrufbar, dabei stieß ich auf Runny. Alles Weitere ergab sich von selbst. Ich muss zugeben, ich habe dabei sogar vergessen, dass ich eigentlich zum Ersten Terraner will.

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