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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einer Denkpause den Anblick der ruhig leuchtenden Barys-Körper auf sich hatte wirken lassen. Die Analyse der eigenartigen Daten nahm seine gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Als er wieder aufsah, strahlte einer der vielen Leuchtpunkte in grellem Rot.
    Hamiller brauchte einige Augenblicke, um das bewusst aufzunehmen, aber dann reagierte er. Er identifizierte das rot leuchtende Objekt anhand seiner Position und rief das entsprechende Spektrum aus dem Datenspeicher ab. Gleichzeitig aktivierte er den Analysator und ließ ihn eine zweite Vermessung des Spektrums durchführen. Das Ergebnis war eindeutig: Das Maximum der Strahlungsintensität hatte sich zu höheren Wellenlängen verschoben.
    Wenige Minuten später waren mehr als ein Dutzend Analysatoren damit befasst, die Spektren aller bekannten Barys-Körper neu zu vermessen. Das Resultat fiel schlechthin sensationell aus. Die Strahlungscharakteristiken sämtlicher Objekte der Barys hatten sich verändert, und das völlig wahllos.
    Bei dem Gedanken, dass ihn jemand um eine Erklärung des Phänomens bitten könne, geriet Hamiller vorübergehend in Panik. Der rote Barys-Körper stellte den krassesten Fall der Spektralveränderung dar. Neben ihm gab es andere, deren Diagramm sich nur mäßig oder sogar nur kaum wahrnehmbar verschoben hatte. Aber es gab keinen einzigen, soweit es die bisherigen Messergebnisse auswiesen, dessen Spektrum unverändert geblieben wäre.
    Es gab nicht nur Verschiebungen zu höheren, sondern auch zu niederen Wellenlängen. In vielen Fällen war der Vorgang mit dem bloßen Auge noch nicht wahrnehmbar. Doch in Kürze würde es in der Barys in sämtlichen Farben des Regenbogens leuchten.
    Möglicherweise handelte es sich um eine Reaktion der Barys auf das Eindringen der BASIS. Vielleicht lag aber auch ein natürlicher Vorgang zugrunde, der sich in dieser ganz und gar ungewöhnlichen Raum-Zeit-Zone des Öfteren abspielte.
    Auf jeden Fall musste die Schiffsleitung in Kenntnis gesetzt werden. Bei dem Versuch, Rhodan zu informieren, erfuhr Hamiller von den beiden Zwischenfallen.

28.
    Nach einer halben Stunde stand für Lyn Degas fest, dass sich außer der Farbe der Barys-Objekte in der Umgebung nichts verändert hatte. An Bord der BASIS war man über die Meldung von der MEMPHIS zunächst erstaunt. Minuten später bestätigte jedoch Payne Hamiller, dass sich die Strahlungscharakteristiken aller Barys-Objekte deutlich verändert hätten. Eine Erklärung dafür hatte Hamiller noch nicht.
    »Ich nehme an, das geht Ihnen genauso«, sagte Lyn zu Jak Nyman.
    Der Wissenschaftler nickte schwach. »Ich bin so hilflos wie ein Steinzeitmensch angesichts eines Nordlichts.«
    »Der hatte es einfach«, spottete Lyn. »Er konnte alles auf irgendwelche bösen Geister schieben.«
    Hormel Dan reichte ihr eine kleine Druckfolie, eine Kurznachricht, die soeben über Hyperfunk gekommen war.
    »Rhodan und Atlan sind vor Erschöpfung zusammengebrochen«, las die Kommandantin. »Beiden geht es bereits wieder gut. Ähnliche Vorkommnisse sofort melden!«
    Lyn Degas sah auf. Nachdenklich ruhte ihr Blick für ein paar Sekunden auf dem Ersten Offizier.
    »Glaubst du, es hat mit dem da draußen zu tun, mit der Veränderung der Spektren?«, fragte Dan zögernd.
    Nyman lachte auf. »Machen Sie sich nicht lächerlich! Ein unerklärliches Phänomen im mehrfach degenerierten Raum-Zeit-Gefüge ist eine Sache, ein Zusammenbruch wegen Erschöpfung eine andere. Was für einen Zusammenhang wollen Sie da konstruieren?«
    Lyns winkte ärgerlich ab. »Welch emotioneller Aufwand für eine Frage, die nicht einmal an Sie gerichtet war.« Sie wandte sich an Hormel. »Schwer zu sagen und kaum zu glauben, aber die zeitliche Übereinstimmung gibt zu denken, nicht wahr?«
    Die Kommandantin hatte plötzlich Mühe, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Die kurze Mitteilung von der BASIS lenkte sie mehr ab, als sie sich jemals eingestanden hätte.
    Das erste Ziel der Expedition war ein nicht selbstleuchtender Barys-Körper, in der Analogie zum Normaluniversum also ein Planet. Allerdings bewegte er sich nicht in erkennbarer Weise um die Sonne, die ihn anstrahlte. Auch die Größen- und Entfemungsverhältnisse waren grotesk. Der Planet schien kaum kleiner als seine Sonne zu sein, und die Distanz zwischen den beiden Körpern betrug mehrere Lichttage.
    Lyn Degas wies die fünf Begleitschiffe der MEMPHIS an, ihre gegenwärtige Position beizubehalten. Dann ließ sie Zelda Kurs auf den eigenartigen

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