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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Resultat einer zielbewussten Aktion der Kosmokraten handelte. Er hielt das Letztere für wahrscheinlicher, doch Laire behauptete, von nichts zu wissen.
    Rhodan empfand wieder das mentale Rauschen, das er an Bord der SELEUKOS verspürt hatte. Er hatte dem Rauschen auch schon einen Namen gegeben: die Stimme der Quelle.
    Vor allem war er inzwischen geradezu überzeugt davon, dass er nicht der Einzige sein konnte, der die Stimmen der Quelle vernahm.
    Er suchte den Arkoniden auf.
    Noch bevor er seine Frage aussprechen konnte, nickte der Freund bedeutungsvoll.
    »Ja, ich höre es auch«, sagte Atlan.
    Die Lagebesprechung war beendet. Die Beibootkommandanten und ihre Besatzungen wussten, worauf es ankam und was sie zu tun hatten. Insbesondere hatte Lyn Degas ihnen Verhaltensmaßregeln für den Notfall eingeschärft - wobei sie sich ein wenig neben der Rolle gefühlt hatte, denn woher wollte sie wissen, welche Notfälle es in diesem umgekrempelten Kontinuum wirklich geben mochte.
    Alle anderen waren schon gegangen, Lyn redete noch mit Zelda Gren und Hormel Dan über mehr oder weniger belanglose Dinge, als Jak Nyman eintrat.
    »O weh«, entfuhr es Zelda, »da kommt Ärger.«
    Nyman lächelte verbindlich. »Nicht im Geringsten. Ich bin, da auf Stellungssuche, völlig friedlich.«
    »Man hat Sie rausgeworfen?« Hormel hatte Mühe, ein Grinsen zu unterdrücken.
    »Keineswegs. Sagen wir, ich bin vorübergehend in Ungnade gefallen. Es wäre gut, wenn ich mich von aller Unfreundlichkeit eine Zeit lang femhalten könnte. Ist mein alter Posten noch frei?«
    »Als wissenschaftlicher Beobachter?«, erkundigte sich die Kommandantin.
    »Als das, selbstverständlich. Oder als Zweiter Offizier, als Dritter, als Koch - was Sie wollen.«
    Lyn ließ den Mann nicht aus den Augen. Das machte ihm wie üblich nichts aus. Sie wusste, was er wollte. Ihm lag eigentlich nichts daran, für ein paar Tage von der BASIS zu verschwinden. Unfreundlichkeit vonseiten seiner Vorgesetzten konnte ihm nichts anhaben, dazu war er zu kalt. Und so weit her war es mit dem In-Ungnade-gefallen-Sein wohl auch nicht. Nyman war ein brillanter Physiker, das konnte ihm keiner nehmen.
    Genau da war der Haken. Eine Teilnahme an der Expedition bot ihm die Möglichkeit, als erster Sachverständiger an Ort und Stelle zu sein, falls ungeahnte neue Entdeckungen gemacht wurden. Er würde wahrscheinlich eine Nymansche Gravitationskonstante, eine Nyman-Geometrie des mehrfach degenerierten Raum-Zeit-Gefüges und eine Nymansche Theorie des hypergravitationellen Schwarzen Loches entwickeln.
    Aber das spielte keine Rolle. Hatte Lyn, hatte die MEMPHIS, hatte die Expedition einen Vorteil davon, Jak Nyman bei sich zu haben? Selbstverständlich! Es war beinahe so gut, als ob Payne Hamiller oder Geoffry Abel Waringer selbst teilgenommen hätten.
    Lyn sah zuerst Zelda, dann Hormel an. In ihren Gesichtem sah sie mühsam verhaltene Anspannung.
    »Also gut, Sie sind dabei«, sagte die Kommandantin.
    Jak Nyman strahlte. Und Hormel Dan biss sich auf die Unterlippe.
    Seit mehreren Stunden strebte der Verband der sechs Schiffe schon in breit gefächerter Formation den tieferen Regionen der Barys zu. Die Ortungen arbeiteten wie gewohnt. An Bord der MEMPHIS war die BASIS als grell leuchtender Reflex zu sehen, die fünf Begleitschiffe aber nur als Punkte von minderer Leuchtkraft. Die Hyperfunkverbindung der Kreuzer untereinander und mit der BASIS war einwandfrei.
    Erstes Ziel der Expedition war eine Gruppe leuchtender Körper, die eine dicht gedrängte Konstellation vom Aussehen eines unregelmäßigen Sechsecks bildeten. Die Entfernung von der BASIS bis zum Zentrum des Sechsecks war mit konventionellen Methoden bestimmt worden. Rund dreieinhalb Lichtjahre - niemand wusste, was diese Angabe wirklich wert war. Es gab noch keine verlässliche Hypothese zur Deutung der Geometrie der Barys. Die leuchtenden Gegenstände, die den schwarzen Hintergrund bevölkerten, waren inzwischen auf den Namen »Barys-Körper« getauft worden.
    Jak Nyman war von der ersten Minute des Fluges an vollauf beschäftigt. Er sprach nicht über die Dinge, an denen er arbeitete.
    Der Verband führte mehrere kurze Linearetappen mit geringem Überlichtfaktor durch. Mithilfe dieser Manöver wurde die an Bord der BASIS bestimmte Entfernung des Barys-Körper-Sechsecks verifiziert. Lyn Degas setzte daraufhin einen längeren Linearflug an, der die Schiffe ins Innere des Sechsecks führen sollte. Da der bisherige Überlichtfaktor

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