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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Positionierung von Minigalaxien im Vorfeld?«
    »Ja.«
    »Und wir machen diesen Prozess rückgängig, indem wir die Barys-Körper zerstören?«
    »Sie werden nicht zerstört«, begehrte Laire auf. »Sie verlieren ihre materielle Gestalt, verwandeln sich in Energie und tragen zur Stabilisierung des Universums bei.«
    Einen Moment lang stockte Perry Rhodan der Atem.
    »Wie du auch immer sagst«, brachte er dann tonlos hervor. »Wie stellen wir das an? Ich meine, wie bringen Atlan und ich ganze Kleingalaxien dazu, sich einfach aufzulösen?«
    »Ihr seid die Träger einer ungewöhnlichen Kraft. Versteh mich nicht falsch, Perry Rhodan. Diese Kraft allein versetzt euch nicht in die Lage, Materie in Energie zu verwandeln - weder im Vorhof der Materiequelle noch sonst irgendwo. Die Kraft wirkt nur, weil die Herrscher jenseits der Materiequelle gleichzeitig einen Katalysator zum Einsatz bringen, der im Verein mit ihr die Barys-Körper zu Energie zurückverwandelt.«
    »Welche Kraft ist das, Laire?«, drängte Perry. »Was haben wir an uns?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete der Roboter. »Was ich weiß, beschränkt sich darauf, dass nur ihr beide über diese Kraft verfügt. Und nachdem wir unsere Aufgabe beendet haben, wird jemand von der BASIS eingeladen werden, die Materiequelle zu durchdringen und mit den Kosmokraten zusammenzutreffen.«
    Es war kühl auf dieser Welt. Der Himmel war von unwirklich blassgrüner Farbe. Ein leiser Wind fuhr über die endlose Geröllebene.
    »Vier Menschen sind auf einer Welt innerhalb der Barys gefangen, Laire«, sagte Perry Rhodan nach mehreren Minuten nachdenklichen Schweigens. »Die Besatzung der MEMPHIS. Nur du kannst sie retten.«
    »Ich habe einem Plan zu folgen«, wehrte der Roboter ab. »Mein Auftrag lautet, euch auf genau bezeichnete Welten zu bringen. Erst wenn dieser Auftrag beendet ist, kann ich mich um die Verschollenen kümmern.«
    »Wenn der Auftrag beendet ist, gibt es in der Barys keine Welten mehr«, entgegnete Rhodan grimmig. »Wenn alles sich auflöst, sind unsere Freunde verloren.«
    »Es wäre ohnehin sehr schwierig, die Welt zu finden, auf der sie gelandet sind«, antwortete Laire ausweichend.
    Eine Bö fauchte über die Plattform des Turmes hinweg. Verwundert schaute Rhodan in die Höhe. Der Himmel verfärbte sich. Von einer Sekunde zur nächsten wurde das Firmament glühend rot. In der Geröllebene erhob sich ein Heer kleiner Staubfontänen, die der Wind in die Höhe riss.
    Der Boden bebte. Ein Ächzen ging durch die metallene Struktur des Turmes. Rhodan blickte über die Brüstung in die Tiefe und bemerkte, dass das filigranähnliche Gitterwerk dicht über dem Boden einknickte.
    »Ich dachte, hier wäre alles unter Kontrolle?«, sagte er zu Laire.
    Zum ersten Mal sah er den Roboter verwirrt.
    »Es muss eine unerwartete Entwicklung eingetreten sein«, stieß Laire hervor. »Umso wichtiger ist es, dass wir uns sofort auf den Weg machen.«
    Der distanzlose Schritt war ein Vorgang, den das menschliche Bewusstsein nicht wahmahm. Er spielte sich in einer unvorstellbar kurzen Zeitspanne ab und führte durch ein übergeordnetes Kontinuum, das der menschlichen Wahrnehmung ohnehin verschlossen blieb.
    Diesmal war es anders. Perry Rhodan spürte ein unangenehmes Ziehen und Zerren, nachdem Laire den Transport eingeleitet hatte. Außerdem verging bei diesem Schritt effektiv Zeit. Rhodan hatte das Empfinden, durch einen schwarzen, mit bunten Leuchterscheinungen besprenkelten Raum gewirbelt zu werden.
    Etwas war schiefgegangen.
    Die Bestätigung ließ nicht lange auf sich warten. Laire und seine beiden Begleiter materialisierten im Chaos.
    Die Luft war heiß und voller Qualm. Flammen waberten durch den Dunst. Ein unaufhörliches Krachen, Dröhnen und Poltern tobte von allen Seiten heran. Ringsum ragten zerklüftet Mauern auf, die Ruinen einstiger Gebäude.
    Perry Rhodan, Atlan und Laire standen auf einer Straße, die zu beiden Seiten von lodernden Feuerwänden eingeschlossen war. Längst warf der Belag in der mörderischen Hitze Blasen und schälte sich ab.
    Laire sah sich um, als wüsste er nicht genau, wo er sich befand.
    »Meinst du nicht, dass wir uns von hier so schnell wie möglich wieder verabschieden sollten?«, sagte Rhodan mit mühsam verhaltener Ungeduld.
    »Das ist nicht ohne Weiteres möglich.« Laire war sichtlich erschüttert. »Die Entwicklung schreitet wesentlich rascher fort als erwartet. Hier herrschen mittlerweile Einflüsse, die meine Kräfte

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