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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rechtfertigung dafür finden.«
    »Das dachte ich mir.« Nyman grinste Hormel an. »Zum Händeschütteln ist es wahrscheinlich zu früh; aber wir sollten trotzdem einen Waffenstillstand schließen, einverstanden?« Ohne Dans Antwort abzuwarten, sah er sich um. »Es ist Zeit, dass wir uns wieder an die Arbeit machen, nicht wahr?«
    Die beiden Frauen fuhren fort, kleinere Bäume aus dem Boden zu hebeln. Die Männer transportierten die Stämme zum Lager hinab. Sie unternahmen vorerst keinen weiteren Versuch, den großen Baum zu entwurzeln. Aber bei ihren Gängen durch den Wald hielten sie die Augen offen und sammelten einen Vorrat verschiedener Beeren und Früchte. Als sie erschöpft und müde waren und die Arbeit eingestellt wurde, machten sie sich daran, das Sammelgut vorsichtig zu probieren. Keiner aß mehr als eine Beere oder Frucht einer bestimmten Art, und wenn er nach einer Stunde noch keine Beschwerden spürte, probierte er die nächste. Zelda Gren gab zu bedenken, dass jeder von ihnen schon deshalb Magenprobleme bekommen könne, weil sie schon geraume Zeit nichts mehr gegessen hatten. Aber die ganze Sache ließ sich trotzdem günstig an. Mehrere Früchte wurden wegen ihres schlechten Geschmacks verworfen. Einige andere wurden auf die Warteliste gesetzt, weil der Probierende ein leichtes Bauchgrimmen zu verspüren meinte. Aber eine ganze Menge war offenbar ohne Gefahr genießbar, wohlschmeckend und sättigend.
    »Damit wäre ein Teil unseres Problems gelöst«, sagte Jak Nyman zufrieden.
    »Für ein paar Tage«, bemerkte Lyn Degas.
    »Wie meinst du das?«
    »Hast du nie erlebt, wie ein Mensch reagiert, wenn er eine Woche lang auf eine Beeren- und Obstdiät gesetzt wird? Nach drei Tagen treibt ihn ein unwiderstehliches Verlangen dazu, die Wände hinaufzugehen. Nach fünf Tagen ist er nicht mehr ansprechbar, und am Ende der Woche läuft er Amok. Alles im Überlebenstraining gelernt. Das bleibt Superphysikem wahrscheinlich erspart, wie?«
    Nyman zuckte nur die Achseln. Sie machten es sich in der Deckung der aufgeschichteten Stämme bequem. Lyn hielt es nicht für nötig, eine Wache aufzustellen. Die Katzenechsen waren offenbar nicht die intelligentesten Tiere und verrieten ihre Anwesenheit frühzeitig durch das schnarrende Geräusch - es sei denn, sie griffen aus dem Wasser heraus an, wie es Hormel widerfahren war.
    Lyn schlief tief und traumlos, aber plötzlich fuhr sie auf, durch einen harten Schlag auf den Kopf geweckt.
    »Was, zum Teufel...?«
    Der Holzstapel war in Bewegung geraten. Ein dumpfes Rütteln und Dröhnen lief durch den Boden. Nyman und Zelda waren ebenfalls wach,
    die Pilotin hielt sich den Kopf. Nur Hormel Dan, der ein wenig abseits lag, schlief noch.
    »Erdbeben«, sagte Jak. »Ich fürchte, dieser Planet hat eine Entwicklungsphase erreicht, die wenig Gutes verheißt.«
    Lyn Degas rieb sich den schmerzenden Kopf. Sie waren ein paar Meter weit von dem in Bewegung geratenen Holzstapel abgerückt.
    »Kannst du dich deutlicher ausdrücken?«, rief sie ärgerlich. »Was ist an einem Erdbeben erschreckend?«
    »Nichts. Aber denk einfach an die Felswand, die so plötzlich verschwand.«
    »Ja und?«
    »Wenn solche Ereignisse wiederholt auftreten, womöglich sehr viel intensiver, als das mit den paar tausend Tonnen Felsgestein der Fall war, das heißt, wenn sich die Masse des Planeten ruckartig verringert, dann kommt das Schweregleichgewicht durcheinander. Es gibt dann Erdbeben. Und die Beben wären wohl ein deutliches Anzeichen dafür, dass die Welt sich aufzulösen beginnt.«
    »Aber warum...?«
    »Ich weiß es nicht.« Zum ersten Mal sah Lyn den Hyperphysiker aufgeregt, sogar ein wenig zornig. Nyman konnte es nicht ertragen, dass er nicht in der Lage war, einen physikalischen Vorgang zu erklären.
    Die Erschütterungen und das Rumpeln ebbten allmählich ab.
    »Vielleicht ist es doch nur halb so schlimm.« Zelda gähnte demonstrativ.
    »Wie schlimm es auch immer sein mag, wir können ohnehin nichts dagegen unternehmen«, sagte Lyn.
    »Es sei denn, wir erkennen ein Muster«, widersprach Nyman.
    »Was für ein Muster?«
    »Wenn der Planet sich wirklich auflöst, geht der Prozess womöglich mit einer gewissen Gesetzmäßigkeit vor sich. Es gibt Orte, die gefährdeter sind als andere. Darüber müssen wir uns informieren. Unsere Aufgabe in diesem Fall wäre, so lange wie möglich zu überleben.«
    »Und wie willst du dich informieren? Wachsen dir Schwingen, damit du über das Land schweben kannst, um zu

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