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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Heulen der Verfolger immer lauter wurde.
    Tausende von großohrigen Geschöpfen stürmten vorbei. Der Himmel mochte wissen, was sie veranlasst hatte, in die brennende Stadt einzufallen. Aber alles Leben, das ihnen in die Quere kam, war unweigerlich verloren.
    Rhodan erhob sich wieder und warf einen Blick auf den reglosen Roboter.
    »Wir brauchen ein besseres Versteck. Die Spitzohren werden bald zurückkommen.«
    Er stapfte durch die Trümmer. Hinter einem Schutthaufen fand er ein Loch, das in den Untergrund führte. Er warf einige Mauerbrocken beiseite und stieß auf eine Treppe aus merkwürdig flachen Stufen. Als er hinabstieg, gelangte er in einen weiten Kellerraum. Die Luft war weitgehend frisch, Qualm war kaum bis hier vorgedrungen.
    Gemeinsam schleppten Rhodan und der Arkonide den Roboter hinunter. Zwischendurch horchten sie auf das Geheul der Spitzohren. Die Horde war offenbar umgekehrt und durchsuchte die Ruinen.
    »Ist dir schon in den Sinn gekommen, dass hier unser Ende sein könnte?«, fragte Atlan unvermittelt.
    »Nur ganz kurz.« Perry grinste den Freund herausfordernd an. »So hässliche Gedanken verscheuche ich schnell wieder.«
    »Ohne Laire sitzen wir fest. Und über den Zustand des Planeten müssen wir wohl nicht reden.«
    »Wichtig ist allein, dass wir Laire ins Bewusstsein zurückholen.«
    »Bestens!«, stellte Atlan fest. »Kennst du dich mit der Biologie kosmokratischer Roboter aus?«
    »So gut wie mit dem Balzritual der baktrischen Homschrecke. Aber im Augenblick habe ich Wichtigeres zu tun. Da draußen toben zehntausend Fledermaushunde umher, und wenn sie nicht bald auf eine falsche Spur gelenkt werden, dienen wir ihnen womöglich als Abendmahlzeit.« Rhodan warf einen abschätzenden Blick auf den reglosen Roboter. »An dem werden sie sich allerdings die Zähne ausbeißen - falls sie welche haben.«
    »Wie fangen wir das an?«
    »Wir? Überhaupt nicht. Ich. Du passt auf Laire auf. Sollte er wider Erwarten von selbst zu sich kommen, muss er erfahren, was los ist. Ich gebe mir Mühe, den Eingang oben zu verbergen.«
    Perry eilte davon und nahm dem Arkoniden dadurch die Möglichkeit zu widersprechen. Er häufte Mauerbrocken rings um den Kellerzugang, bis das Loch fast nicht mehr zu sehen war. Dann prägte er sich ein paar markante Punkte ein, um ohne Mühe zurückzufinden.
    Das Geheul der Fledermaushunde drang von rechts heran. Die Horde hatte sich über ein beträchtliches Areal ausgebreitet. Rhodan musste die Spitzohren hinter sich herziehen, und wenn er nicht gefangen werden wollte, durfte er sie niemals bis auf weniger als zwanzig Schritte an sich herankommen lassen.

33.
    Der obere Teil der Felswand war verschwunden - einfach weg - und mit ihm die sechsbeinige Katze.
    »Glatt entmaterialisiert... einfach weg!«, murmelte Jak Nyman verwundert.
    Lyn starrte ungläubig hinüber. Die Wand wirkte einen Meter über Hormel Dan wie abgeschnitten. Wo eben noch zerklüfteter Fels gewesen war, erstreckte sich nun ein flaches Plateau.
    »Nach links, Hormel!«, rief Lyn ihm zu. »Dort ist die Schlucht nach rund fünfzig Metern zu Ende, und du kannst herüberkommen.«
    Der Erste Offizier hatte einige Mühe, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien, aber weil Lyn und Zelda ihn mit Zurufen dirigierten, schaffte er es, ohne Gefahr zu laufen, dass er abstürzte. Keine fünf Minuten später erschien er bei den Gefährten. Er hatte einige Schrammen abbekommen, aber auch nicht mehr.
    Vor Jak Nyman blieb er stehen.
    »Ich habe da drüben viel nachgedacht, Jak«, sagte Hormel bebend. »Über ein paar Tropfen Viskosit, die ich mir um ein Haar auf die Zunge geschmiert hätte, und über einen Baum, der zum Katapult wurde. Dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dass du ebenfalls über einiges nachdenken solltest, Jak.«
    »Ja?«, fragte der Physiker verblüfft. »Und das wäre?«
    »Das hier!«
    Ehe ihn jemand daran hindern konnte, holte Hormel Dan aus und rammte Nyman die Faust unters Kinn. Der Mann kippte um wie ein Sack.
    Es dauerte etliche Minuten, bis der Wissenschaftler wieder zu sich kam. Er blinzelte, rieb sich das Kinn und verzog schmerzhaft das Gesicht. Schwankend kam er auf die Beine.
    »Was musste ich mich auch mit einer Mannschaft von Raubeinen einlassen?« Er grinste ein wenig, als er sich an Lyn wandte und auf Hormel Dan deutete. »Du wirst diesen Mann nicht etwa maßregeln lassen?«
    »Ich weiß nicht, wie ich das begründen sollte«, antwortete die Kommandantin. »Um ehrlich zu sein, ich kann keine

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