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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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es. Wir alle sind es.«
    Eine kurze Pause entstand, dann meldete ES sich wieder.
    Ich danke dir noch einmal für das Opfer, das ihr alle gebracht habt. Du glaubst, einen zu hohen Preis gezahlt zu haben, einen viel zu hohen. Aber ein Unsterblicher, der bald überall sein kann, sollte nicht so denken und niemals verzagen. Vergiss das nicht.
    »Ein Unsterblicher...?«
    Rhodan erhielt keine Antwort mehr. Doch in seinen Gedanken sah er die leuchtende Energiekugel in der HORDUN-FARBAN langsam aufsteigen und die Decks und schließlich die Schiffshülle durchdringen.
    Sekunden später verließ ES das Drink-System und tauchte in den Abgrund der Unendlichkeit ein.
    Das Bild erlosch.
    Der Terraner fragte sich, was die letzten Worte von ES bedeuteten. Würde er bald überall sein können ...?
    Er zweifelte nicht daran, dass ES ihn gemeint hatte.
    Der Mann, der sich Last nannte, ging voran. Die Frau Jane folgte ihm mit einigen Schritten Abstand. Das Gefühl, die beiden letzten Konzepte auf einer Welt zu sein, die einzigen lebenden Menschen, bereitete ihnen kein Unbehagen mehr, es erfüllte sie vielmehr mit der Zufriedenheit einer fast völligen Erfüllung.
    Die Roboter, die ihnen begegneten und die sie nicht beachteten, waren unwichtig. Sie waren kybernetisches Personal, mehr nicht. Last wollte die Techniker finden, die tief unter der Oberfläche die Lebenser - haltungssysteme von EDEN überwachten. Sie mussten die Antworten auf seine Fragen kennen.
    Jane betrachtete den Rücken des Mannes. Sie hätte ihn jetzt leicht töten und seine zehn Milliarden Bewusstseine in sich aufnehmen können. Aber irgendetwas hielt sie davon ab. Seine Worte hatten sie nachdenklich gemacht. Last glaubte, die beste Lösung gefunden zu haben, und nun grübelte sie darüber nach, was er gemeint hatte.
    Die Lösung war nur gut, wenn sie selbst ebenfalls darauf kam.
    Einer der tropfenförmigen Transportwagen nahm sie auf. Jane, die schon seit Tagen in Kantrov lebte, glaubte den Eingang zu den Tiefenanlagen zu kennen. Sie programmierte das Fahrzeug, das sich schnell in Bewegung setzte.
    Last und sie saßen einander gegenüber.
    »Wird es noch lange dauern?«, fragte sie.
    »Spürst du ES noch nicht?«, lautete seine Gegenfrage. »Ein oder zwei Tage vielleicht. Oder auch nur Stunden. Bis dahin muss es geschehen sein.«
    Jane wusste, was er meinte. »Warum hilfst du mir nicht?«, begehrte sie auf.
    »Du weißt, warum«, erinnerte Last. »Die Integration von zweimal zehn Milliarden Bewusstseinen in Liebe löscht alle vorherigen zwangsweise herbeigeführten Vereinigungen durch Gewalt aus. So lehrten es jene, die eine Legende verehrten - die Legende Ellert/Ashdon. Es ist sein Erbe. Und wir zwei sind jene, die es besitzen und verwalten.«
    Draußen glitten die Gebäude vorbei. Sie waren nicht mehr so hoch und zahlreich wie im Stadtkern. Schließlich verschwanden sie völlig.
    »Wir sind gleich da«, sagte Jane.
    Der Wagen hielt.
    Die beiden Konzepte stiegen aus und standen auf einer ebenen Betonfläche. Nur ein Gebäude war zu sehen. Es war rund und flach und schien nur der obere Teil eines ausgedehnten Komplexes zu sein, der tief in die Kruste des halben Planeten reichte.
    Nebeneinander gingen sie auf das Gebäude zu.
    Jemand kam ihnen entgegen, und sie hätten nicht zu sagen vermocht, wann und woher er gekommen war. Es handelte sich um einen Roboter.
    »Seid willkommen«, sagte die Maschine ausdruckslos. »Ihr werdet erwartet.«
    Keines der Konzepte erinnerte sich, jemals von einem Roboter angesprochen worden zu sein.
    »Von wem?«, fragte Last und blieb stehen.
    »Von eurer Bestimmung«, lautete die rätselhafte Antwort. »Folgt mir.«
    »Wir wollten ins Zentrum der technischen Anlagen«, erklärte Last. Der Roboter ging zwischen ihm und Jane. »Wir wollten Fragen stellen und erfahren, wann der Schöpfer dieser Welt zurückkehrt.«
    »Es ist nicht mehr viel Zeit.«
    Sie betraten das Gebäude und gelangten in ein riesiges Atrium, in dessen Zentrum ein rundes Podest auffiel. Es entpuppte sich beim Näherkommen als Eingang zu einem Antigravlift.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung nahm der Roboter Jane die Strahlwaffe ab. »Du brauchst sie nicht mehr«, lautete sein Kommentar dazu.
    »Ich dachte es mir schon«, sagte die Frau mit einer Ruhe, die Zufriedenheit verriet.
    Da wusste Last, dass sie ebenfalls die Lösung gefunden hatte.
    Beide hätten später nicht zu sagen vermocht, wie lange und wie weit sie in die Tiefe gesunken waren. Als sie sanft den Boden

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