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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Worte.
    »Alarmstufe eins!«, ordnete Atlan an.
    »Sie haben das Auge.« Rhodan winkte müde ab. »Ich dachte, sie wollten noch einmal mit mir verhandeln, obwohl sie gewaltsam eingedrungen sind. Aber daran dachten sie gar nicht. Kemoauc hat mich angefasst, und dann verlor ich das Bewusstsein. Ich weiß nicht einmal, was er mit mir angestellt hat.« Der Terraner sprach noch etwas abgehackt und wirr, aber dank seines Zellaktivators regenerierte er sich rascher als die beiden Wachtposten.
    Gucky materialisierte. »Ich bin zu allen Orten teleportiert, an denen Laire und Kemoauc zusammen gesehen wurden«, berichtete er atemlos. »Aber sie sind nicht dort.«
    »Sie sind nicht mehr an Bord der BASIS.« Rhodan befreite sich von den Anschlüssen des Medoroboters und ignorierte dessen Einwand. »Mit dem Auge haben sie ihr Ziel im distanzlosen Schritt erreicht.«
    »Also eines der Sporenschiffe«, fügte Bull hinzu.
    »Oder Kemoaucs Stützpunkt auf Drink I«, meldete sich da Tobias Doony zu Wort, der sich ebenfalls Zugang zu Rhodans Kabine verschafft hatte. »Kemoaucs Vorbereitungen könnten nur diesem Zweck gedient haben.«
    »Wir Idioten haben auch noch den Kode für ihn gesendet.« Bull schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn.
    »Nun kann Kemoauc seinen Joker einsetzen«, prophezeite Doony.
    »Wie auch immer, wir stehen vor der Entscheidung, ob wir unseren Abflug verschieben müssen.« Der Arkonide blickte Rhodan fragend an. »Der Start der BASIS wäre in einer Viertelstunde fällig. Was meinst du, Perry, sollen wir das programmierte Zielgebiet anfliegen und lediglich einige Beiboote zur Aufklärung hierlassen?«
    »Der Start wird auf unbestimmte Zeit verschoben«, entschied Rhodan. »Die BASIS bleibt in Alarmbereitschaft.«
    »Ich bin auch der Meinung, dass wir Laire und Kemoauc diese Tat nicht durchgehen lassen dürfen«, sagte Atlan. »Wir müssen Gegenmaßnahmen beschließen.«
    Alle Zaungäste wurden nach und nach aus der Kabine gedrängt. Sogar der Medoroboter musste mit den beiden immer noch bewusstlosen Wachtposten Rhodans Unterkunft verlassen. Baya machte sich wieder sehr klein.
    »Was brauchen wir da lange zu palavern?«, rief Gucky. »Wir müssen die Pläne der Verräter schnellstens durchkreuzen. Das geht aber nur, wenn wir ihnen zu den Sporenschiffen folgen. Lasst mich und Ras hiniiberteleportieren, damit wir ihnen das Handwerk legen.«
    »Nein«, entschied Rhodan.
    »Warum nicht?«, begehrte der Ilt auf. »Willst du warten, bis sie die Sporenschiffe dichtmachen oder das Feuer auf die BASIS eröffnen?«
    »Es ist längst nicht heraus, ob sie so etwas überhaupt Vorhaben«, erwiderte Rhodan.
    Weiter konnte Baya Gheröl das Gespräch nicht mehr verfolgen. Atlan hatte sie entdeckt und verwies sie der Kabine.

8.
    Erwachen.
    Es war ein spontaner Prozess. Ein winziger Anstoß genügte, um die Weckmaschinerie in Gang zu setzen.
    Das Bewusstsein erwachte, und Informationen strömten ihm zu.
    Du bist in der inneren Glocke. Es gibt noch eine mittlere Glocke. Zuletzt existiert eine äußere Glocke. Du wirst diese Stationen durchwandern und dabei geformt werden.
    Die erhaltenen Daten waren unzulänglich, aber sie genügten zur Orientierung.
    Ich bin in der inneren Glocke!
    Aber - wer bin ich?
    Darüber erhielt das Bewusstsein keine Angaben.
    Es war noch namenlos.
    Was ist mein Sinn?
    Keine Antwort.
    Das Bewusstsein war noch ohne Bestimmung.
    Es konnte ichbezogen denken, aber es konnte sich nicht klassifizieren.
    Doch es hatte bereits einen Körper. Namenlos-Bestimmungslos - wie das Bewusstsein sich wenigstens nennen konnte - war Gehirn und Körper. Ein denkfahiges Gehirn in einem unfertigen Körper, genauer gesagt: ein denkfahiges und talentiertes Gehirn in eine lebensfähige Masse eingebettet.
    Aber welche Talente hatte Namenlos?
    Einige. Namenlos besaß viele Ansätze für eine Reihe überragender und vielleicht einmaliger Fälligkeiten. Aber sie ruhten noch. Erst wenn Namenlos eine Bestimmung erhielt, würden die Anlagen in die richtigen Bahnen gelenkt werden.
    In der mittleren Glocke.
    Namenlos wartete auf seine Bestimmung.
    Warten.
    Denken ist mit Zeit verbunden. Und nur zu denken und nichts anderes zu können - und zwar nachdenken über all das, was es geben mochte und was man nicht wusste, aber irgendwann kennenlemen würde -, dieses Denken dehnt die Zeit.
    Die kleinste messbare Zeiteinheit konnte da zur Ewigkeit werden.
    Namenlos war ein ungeduldiges Bewusstsein. Und Bestimmungslos wurde immer

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