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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wurde über dem Boden ein hauchdünner Lichtstreifen sichtbar, und eine Stimme fragte: »Wer bist du?«
    »Thezein von der Ebene der Schnellfüßigen!«, rief er und hätte zugleich das Gesagte gern zurückgenommen, denn er fürchtete, dass nun Falreyl nach ihm greifen und mit der Verschmelzung beginnen würde.
    Der Lichtspalt wurde etwas breiter.
    »Strecke deine Hand heraus!«, befahl die Stimme.
    Thezein war sicher, dass es nicht der Blühende war, der zu ihm sprach. Dennoch überfiel ihn die Panik. »Nein!«, schrie er wild. »Das mache ich nicht. Wenn ihr mir zu nahe kommt, werde ich mich wehren!«
    Eine Zeit lang blieb es still, dann hörte er mehrere Stimmen, die raunten und flüsterten.
    »Du hast nichts zu befürchten«, behauptete die Stimme gleich darauf. »Wir nehmen an, dass du vor den Bürgern im Zentrum geflohen bist. Wenn es so ist, bist du wahrscheinlich ein Spaltling. Wir müssen jedoch sichergehen, dass du uns nicht betrügen willst. Die Gesetzlosen schrecken vor keiner List zurück, wenn sie nur ihren Gehalt erhöhen können. Darum bitten wir dich noch einmal, deine Hand oder einen anderen Teil deiner Hülle unter dem Behälter hervorzustrecken.«
    »Ich traue euch nicht«, sagte er wütend. »Ihr wollt euch doch nur davon überzeugen, dass meine Komponenten für euch genießbar sind.«
    Lange Zeit blieb es still. Diese Pause bestärkte Thezein in der Ansicht, dass er richtig geraten hatte. Dann sagte jemand in recht ungehaltenem Tonfall:
    »Wir können diesen Unsinn natürlich noch eine Weile fortsetzen, aber alles, was wir damit erreichen werden, ist ein Alarm im Zentrum. Natürlich gehe ich ein Risiko ein, aber ehe ich mich selbst den Bürgern zum Fraß vorwerfe und auch die anderen in Gefahr bringe, opfere ich lieber diesen kleinen Teil meines Körpers.«
    Damit glitt ein Schatten vor den Lichtspalt, und dieser Schatten streckte einen Arm aus, der immer länger wurde. Thezein kroch von diesem Arm weg, aber schließlich gab es einfach nicht mehr genug Platz zum Ausweichen. Der Arm schwenkte herum, eine Hand legte sich auf sein linkes Vorderbein.
    »Ich spüre nichts«, sagte die ungehalten klingende Stimme. »Er unternimmt keinen Versuch, mich zu assimilieren.«
    Dasselbe stellte Thezein von der fremden Hand fest.
    »Zieht die Glocke hoch!«, befahl der Besitzer des Armes. »Es ist wirklich ein Spaltling.«
    Das Rumpeln und Kratzen setzte wieder ein, und der Lichtspalt verbreiterte sich rapide. Thezein sah ein gutes Dutzend Beine. Die Hälfte davon war halb stofflich, und er kauerte sich furchtsam auf den Boden.
    »Steh auf«, sagte eine sanfte Stimme. Als er vorsichtig nach oben schielte, sah er ausgerechnet einen Blühenden. Er kam mit einem wilden Sprung in die Höhe. Er konnte sehr gut springen, denn die Ebene der Schnellfüßigen war bei Weitem nicht so glatt, wie es die Bezeichnung vermuten ließ. Er flog beinahe mühelos über die Bürger hinweg, die ihn umzingelt hatten. Erst im letzten Augenblick schlang sich ein langer, dünner Arm um seinen Körper.
    Thezein trat mit allen vier Beinen um sich und schlug auch mit seinen beiden Händen zu, aber derselbe Bürger, der ihn berührt hatte, als er noch unter dem Gefängnis saß, setzte ihn unbeeindruckt in der Mitte des Kreises ab.
    »Pass auf ihn auf, Kerlehn«, warnte der Blühende leise. »Er wird es wieder versuchen.«
    Der Bürger mit dem langen Arm tätschelte gutmütig Thezeins Rücken. »Keine Sorge«, sagte er. »Der arme Kerl hat nur Angst. Wer weiß, was er bei den Gesetzlosen mitgemacht hat.«
    Thezein zitterte vor Furcht und wünschte sich nur noch, dass der lange Arm ihn in Ruhe lassen möge.
    »Wir nehmen ihn mit«, entschied der Blühende. »Es wird Zeit, dass wir diese Halle verlassen.«
    Kerlehn wickelte seinen Arm um Thezein und schwang ihn in die Luft. Thezein verlor vor Schrecken fast die Kontrolle über seine Körperkomponenten.
    »Tut mir leid«, sagte Kerlehn bedauernd. »Aber wenn ich dich herunterlasse, läufst du uns am Ende wieder davon.«
    »Ganz bestimmt nicht«, versicherte Thezein, aber Kerlehn schien ihn nicht gehört zu haben.
    Er wurde aus der Halle hinausgetragen, aber nicht in den Hauptgang, durch den er gekommen war, sondern durch eine riesige Tür auf der entgegengesetzten Seite, die auf komplizierte Weise geöffnet werden musste. Hinter der Tür lag wieder eine Halle, die aber völlig leer war, und danach ging es durch eine ganze Reihe von kleineren Räumen, über enge, winkelige Korridore, dann eine

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