Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
zusammen war, desto rätselhafter wurden sie ihm. Sie kannten sich offenbar sehr gut in der GOR-VAUR aus, behaupteten aber, nie zuvor in einem Sporenschiff gewesen zu sein. Als er sie fragte, woher sie ihre Kenntnisse dann hatten, wichen sie der Antwort aus.
    Sie ähnelten einander auf geradezu bedrückende Weise. Allerdings fand Thezein heraus, dass der blaue Körperüberzug, der zu diesem Eindruck beitrug, weder Fell noch Haut war, sondern eine künstliche Hülle. Damit schützten sie sich gegen wechselnde Temperaturen und Verletzungen. Kopf und Hände hatten solchen Schutz anscheinend nicht nötig und blieben unbedeckt. Thezein versuchte, Verständnis für die fremden Sitten der Zweibeiner aufzubringen. Seitdem er wusste, dass sie in diesen Hüllen steckten, vermied er es jedoch, sie öfter als notwendig anzusehen. Ihm war die Sache einfach peinlich. Bei den Bürgern von Art'Yschall galt es als unanständig, seinen Körper zu verbergen.
    Bald zeigte sich jedoch eine Eigenart, die noch beunruhigender war. Die Androiden waren die wankelmütigsten Wesen, die Thezein sich vorstellen konnte. Sie begaben sich, ohne zu zögern, zu einer Tür in der Wand der großen Halle, öffneten sie und marschierten zielsicher auf ein Podest zu, dessen Bedeutung dem Spaltling mittlerweile bekannt war. Es bereitete ihnen nicht die geringste Mühe, das Transportsystem einzuschalten. Zwei von ihnen, die Vellin und Keefer hießen, beschäftigten sich mit einem komplizierten Gerät und teilten ihren Artgenossen wenig später mit, dass es ihnen gelungen sei, eine direkte Verbindung zu einem Raum neben der Zentrale zu schalten. Dihat ging als Erster in das schwarze Feld – und tauchte gleich darauf wieder auf.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Vellin.
    Dihat stand oben auf dem Podest, rieb sich die Stirn und sah ratlos auf seine Begleiter hinab. »Ich habe vergessen nachzusehen«, gestand er verwirrt. »Ich wusste plötzlich nicht mehr, was ich tun wollte.«
    Die Androiden redeten verwirrt durcheinander, bis Dihat den Arm hob und seine Artgenossen mit lauten Rufen auf sich aufmerksam machte.
    »Prüfe alles noch einmal durch!«, verlangte er von Vellin. »Vielleicht gibt es einen Fehler im Transmittersystem.«
    Vellin gehorchte und behauptete, keinen Fehler finden zu können. Daraufhin versuchte Keefer es und kam ebenso ratlos zurück.
    Thezein wurde allmählich ungeduldig. »Warum gehen wir nicht endlich?«, beschwerte er sich.
    »Sei still!«, befahl Dihat unfreundlich.
    Nacheinander traten fünf Bürger aus dem schwarzen Feld. Sie blieben oben stehen und schauten verwundert auf die Androiden herab. »Was macht ihr hier?«, erkundigte sich einer. »Warum stört ihr uns bei unserer Arbeit?«
    Thezein trat neben Dihat, um die nötigen Erklärungen abzugeben, aber Dihat wies ihn ärgerlich zurück.
    »Was sollen diese unverschämten Fragen?«, herrschte der Androide die Bürger an. »Ihr habt in der GOR-VAUR nichts zu suchen. Schert euch weg!«
    Thezein war perplex. Als er sich vorsichtig umsah, erkannte er, dass auch die anderen Androiden sich über Dihats Benehmen wunderten. Nur Keefer schien sehr zufrieden zu sein. Er nahm den Gegenstand, den Dihat dem Spaltling kurze Zeit zuvor präsentiert hatte, und richtete ihn auf die Bürger.
    »Geht zu euren Leuten zurück und sagt ihnen, dass das Spiel aus ist«, sagte er grob. »Sie sollen das Schiff sofort verlassen. Wenn nicht, werdet ihr alle sterben. Wir meinen es ernst!«
    Dann tat er etwas mit dem Gegenstand, was Thezein nicht genau erkennen konnte. Aus dem vorderen Ende löste sich jedenfalls ein bläulicher Lichtstrahl, der einen der Bürger traf. Der Bürger wurde daraufhin endgültig unsichtbar – nicht auf jene Weise, die ihm eigentlich vorschwebte, sondern indem er sich in ein Häuflein Asche verwandelte.
    An der Reaktion der anderen Bürger erkannte Thezein mühelos, dass die Ankömmlinge aus der Zentrale gekommen waren. Obwohl ihre Bewusstseine unsterblich waren und die Zerstörung der stofflichen Hüllen somit kein Drama darstellte, war es auch in Art'Yschall ein schweres Verbrechen, auf so radikale Weise in das Leben eines anderen einzugreifen. Die vier noch vorhandenen Bürger zeigten indes nicht die Spur von Betroffenheit. Begeistert warfen sie ihre Arme in die Luft und riefen freudig erregt die freien Bewusstseine an, von denen es mittlerweile in diesem Raum nur so wimmelte. Sogar Thezein spürte, wie etwas auf ihn zukam und sich in seinem Körper zu verankern versuchte. Er

Weitere Kostenlose Bücher