Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
existieren konnte.
    Sinjadyl hatte behauptet, dass es nur einen Weg gebe, um diese verhängnisvolle Entwicklung zu verhindern: Man müsse wieder zu dem alten System zurückkehren, jedes Bewusstsein müsse sich einen Körper schaffen und alleine den Weg zur Vollendung gehen. Thezein war davon noch längst nicht überzeugt. Aber die hemmungslose Aufnahme immer weiterer Bewusstseine führte auf jeden Fall in die Katastrophe, denn wenn viele solche Gemeinschaften auseinandertrieben, würde es im Schiff nur so von freien Bewusstseinen wimmeln, und binnen kürzester Frist würden auch die bis jetzt niederwertigen Bürger außerhalb des Zentrums diesem verhängnisvollen Kreislauf zum Opfer fallen.
    Er sah die vier Bürger, von denen der eine kaum noch sichtbar war, und er wusste, dass es höchste Zeit war, etwas zu unternehmen.
    Er ignorierte Dihat, der schon zu lange auf eine Antwort wartete und sich dem Spaltling ungeduldig näherte.
    »Hört mich an!«, rief Thezein den Bürgern zu. »Ihr geht in euer Verderben, mehr noch, ihr werdet unser Volk vernichten und unsere Pläne dazu, wenn ihr jetzt nicht aufhört. Ihr dürft keine Bewusstseine mehr aufnehmen, oder ihr werdet euch auflösen. Du dort, du stehst bereits an der Grenze. Stoße ein paar von denen ab, die sich in dir verankern. Oder kristallisiere dich, bevor es zu spät ist.«
    »Du hässlicher kleiner Spaltling«, schnarrte der kaum noch sichtbare Bürger, dessen Herkunft sich nicht mehr bestimmen ließ. »Ich werde dich zur Aufbesserung meines Energiehaushalts verwenden!«
    Thezein wich entsetzt zurück. Er versuchte, sich hinter den massiven Körpern der Androiden zu verbergen, aber die wollten mit dem herangleitenden, geisterhaften Gebilde nichts zu tun haben und drängten nach allen Seiten davon. Thezein fand sich plötzlich allein auf weiter Flur, dem gierigen Halbstofflichen hilflos ausgesetzt.
    »Dihat!«, rief er kläglich. »Hilf mir!«
    »Sei gefälligst still!«, befahl der Bürger ärgerlich. »Wer soll sich bei diesem Geschrei konzentrieren können?«
    Thezein sah, dass fast nichts mehr von seinem Gegner auch nur etwa in halb stofflichem Zustand vorhanden war. Der Bürger geriet an einen Geräteblock und schritt durch ihn hindurch, ohne es zu bemerken. Dem Spaltling wurde klar, dass er nur ein wenig Zeit gewinnen musste. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis der Bürger aus Gründen, auf die er nun keinen Einfluss mehr hatte, die Verfolgung abbrechen musste.
    Er sprang zur Seite und rannte ein paar Meter in die Richtung, aus der der Bürger gekommen war. Das Wesen, das nur noch ein weißlicher Schemen war, hielt irritiert inne.
    »Wo bist du?«, rief es ärgerlich. »Was soll dieser Unsinn? Komm hierher und diene mir im Namen der Vollendung!«
    Aber während er sprach, wurde der Bürger endgültig unsichtbar.
    Es war totenstill im Raum. Die restlichen drei Bewohner des Zentrums standen regungslos auf dem Podest. Zwei von ihnen sahen dem eben verschwundenen Schemen bereits verdächtig ähnlich. Auch die Androiden verhielten sich ruhig. Sie starrten gebannt auf die Stelle, an der der Bürger verschwunden war.
    Plötzlich tauchte dort ein Körper auf. Ein kaum hörbares Seufzen ging durch den Raum, dann sackte die Komponentenhülle in sich zusammen.
    Thezein sprang mit einem Satz zum Podest.
    »Kristallisiert euch!«, schrie er die drei Bürger an. »Macht schnell, ehe die Bewusstseine auf euch eindringen.«
    Sie schienen ihn nicht wahrzunehmen. Einer von denen, die einem Schatten glichen, bewegte sich ganz schwach und verschwand ebenfalls, um gleich darauf in eine leblose Hülle und unzählige freie Bewusstseine zu zerfallen. Die beiden anderen wurden zu leuchtenden Bällen, die binnen weniger Sekunden schrumpften und zu leuchtenden Kristallen wurden.
    Thezein fuhr herum und sah die Androiden, die staunend auf die Kristalle blickten.
    »Wir müssen weg von hier!«, rief er ihnen zu. »Die Bewusstseine werden sich zerstreuen, wenn sie spüren, dass es hier nichts mehr gibt, worin sie sich verankern können. Folgt mir!«
    Er sprang durch das schwarze Feld und trat hastig zur Seite. Dihat folgte ihm fast auf dem Fuß. Hinter ihm kamen die anderen Androiden, die offenbar in solcher Hast geflohen waren, dass einige von ihnen Teile ihrer Ausrüstung zurückgelassen hatten.
    Thezein atmete auf. Die freien Bewusstseine würden sich über das ganze Schiffsinnere verteilen – und zwar immer noch eine gewisse Gefahr bilden, aber wenigstens nicht mehr in die

Weitere Kostenlose Bücher