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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Befehlen gehorchen zu müssen, sichert er sich euren Gehorsam.«
    Dihat sah den Bürger unsicher an.
    »Euer Kommandant – lebt er allein in dem größeren Schiff? Ich meine, hat er Artgenossen bei sich? Sieht er anders aus als ihr?«
    »Er ist kein Androide«, sagte Dihat vorsichtig. »Und es gibt in jedem Mutterschiff nur einen Kommandanten. Niemals befindet sich ein zweites Wesen dieser Art an Bord. Ich habe es jedenfalls noch nicht erlebt«, fügte er vorsichtshalber hinzu.
    »Dann ist mir alles klar«, stellte Falreyl zufrieden fest. »Dihat, glaube mir, ihr werdet schamlos ausgenutzt und missbraucht. Kommt zu uns, vertraut euch uns an. Von uns lernt ihr, wie ihr euch auf eure Bestimmung vorbereiten müsst, und ihr werdet frei sein. Ihr könnt tun und lassen, was ihr wollt – solange ihr die Schiffe nicht vernachlässigt.«
    Dihat zögerte immer noch. Da richtete sich Vellin ganz langsam auf.
    »Was ist mit dir passiert?«, fragte Dihat besorgt.
    »Ich weiß es nicht«, murmelte Vellin und strich sich mit der Hand über das Gesicht. »Jetzt ist es jedenfalls vorbei. Ich fühle mich wie neu. Dihat – ich habe einen Teil von eurem Gespräch mit angehört. Was dieses Wesen über Alurus, die Kosmokraten und die Rolle, die wir an Bord der Mutterschiffe spielen, gesagt hat, finde ich sehr vernünftig. Wir sollten das Angebot annehmen. Auch wenn es noch einige Zeit dauert, bis die Bürger ihren rätselhaften Endpunkt gefunden haben, machen wir ein gutes Geschäft dabei.«
    Dihat konnte sich jetzt in etwa vorstellen, was Alurus empfunden haben mochte, wenn er von seinem engsten Mitarbeiter Äußerungen zu hören bekam, die ein Androide einfach nicht machen durfte. Gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass er sich in der letzten Zeit innerlich von seinesgleichen abgesondert hatte.
    »Du hast dich verändert!«, rief Dihat bestürzt. »Vellin – was geschieht mit uns in diesem Schiff?«
    »Ich denke, dieser Bürger hat recht«, bemerkte Vellin bedächtig. »Wir gewinnen unsere Freiheit zurück.«
    »Eine Freiheit, die wir nie hatten«, sagte Dihat verständnislos.
    »Willst du zurück ins Mutterschiff?«, fragte Vellin grob. »Ich erinnere mich jetzt daran, dass du dich sehr seltsam aufgeführt hast. Alurus wird dich in die Diagnosekammern schicken, wo man dir deine eigenen Gedanken schleunigst wieder abgewöhnt.«
    »Das stimmt nicht«, sagte Dihat leise. »Ich bin sicher, dass die Diagnosegeräte nicht einem solchen Zweck dienen.«
    »Welchem dann?«, fragte Vellin.
    Dihat sah sich seufzend um. Die anderen Androiden erwachten allmählich. Auf allen Gesichtern sah er dieselben unverkennbaren Zeichen. Ihm war nicht bewusst, dass sich ein ähnlicher Wechsel schon einmal vollzogen hatte, aber er fühlte, dass er wieder er selbst war, während die anderen Androiden sich ihm gewissermaßen angepasst hatten. Im Gegensatz zu ihm hatten sie jedoch keine Gelegenheit gehabt, sich ein eigenes Urteil über Alurus zu bilden. Androiden im Normalzustand hatten keine eigene Meinung. Dihat stellte besorgt fest, dass er noch vor kurzer Zeit ebenfalls sofort die Chance ergriffen hätte, aus der Reichweite des Kommandanten zu entkommen. Er entsann sich eines schrecklichen Augenblicks, in dem er sich auf dem Planeten Statischon fast dazu entschlossen hätte, alleine auf dieser Urwelt zurückzubleiben. Er hatte jedoch noch rechtzeitig erkannt, dass er nicht auf sich selbst gestellt überleben konnte.
    Ebenso klar war ihm jetzt, dass sie nicht mit den Bürgern davonziehen durften. Erstens wäre das einem Verbrechen gleichgekommen, denn die Sporenschiffe sollten noch eine wichtige Aufgabe erfüllen. Die Bürger brauchten sie nicht so nötig, wie es bei den Bewohnern der Milchstraße der Fall war. Einigen Äußerungen Thezeins hatte Dihat entnehmen können, dass die Bürger in kristalliner Form eine nahezu unbegrenzt lange Zeit nicht nur im Vakuum, sondern sogar im Linearraum zu überleben vermochten. Die Terraner und die vielen anderen Intelligenzen aber konnten das nicht.
    Zweitens verstießen sie, wenn sie auf die Vorschläge der Bürger eingingen, gegen die Gesetze der Kosmokraten, und diese waren dafür verantwortlich, dass es die Androiden gab. Gleichgültig, in welcher Absicht man sie geschaffen hatte – sie verdankten in letzter Konsequenz den Kosmokraten ihre Existenz.
    Dihat glaubte zu wissen, dass Alurus ihn nicht in einen gefühllosen Androiden zurückverwandeln würde. Auch die Kosmokraten würden so etwas seiner Meinung nach nicht

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