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Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR

Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR

Titel: Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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riesige Sandwolke, und dann fegte sie mit unglaublicher Geschwindigkeit die Berghänge herab.
    Gail Bedomo suchte den Schutz einer Felswand. Sie hätte natürlich den Energieschirm des Fahrzeugs einschalten können, fürchtete jedoch, dass sie dann geortet werden konnte. Es war möglich, dass Grois plauderte, sobald er nach ihr gefragt wurde.
    Der Sandsturm tobte heran. Minutenlang fegte der Sand heulend vorbei, und Steine trommelten auf das Wagendach, aber der Fels bot ausreichend Schutz. Der Wagen wurde schnell verschüttet, war dann aber wenigstens nicht mehr dem Geschosshagel ausgesetzt.
    »Wir könnten eine Pause einlegen.« Bedomo blickte auf den Morphling. Er lag nach wie vor zusammengerollt da.
    »Ich weiß, wo mein Platz ist«, fuhr Bedomo fort. »In der Frauenkolonie deines Volkes. Dort kann ich besser wirken als in der Welt der Männer.«
    Sie war unsagbar froh, diese Welt hinter sich zu lassen. Ihr Traum war es, das Matriarchat der Zwotter in eine neue Hochkultur zu führen. Noch hatte sie keine klare Vorstellung davon, wie sie das bewerkstelligen konnte. Aber in Ailand waren ihre Fähigkeiten verschwendet.
    Gail Bedomo fuhr hoch, als der Morphling einen durchdringenden Singsang anstimmte. Sie musste eingeschlafen sein. Wie lange hatte sie geschlafen? Egal. In einigen Tagen würde der Morphling seine Krise überwunden haben und zu Vasnizza geworden sein. Dann würde sie erfahren, wo die Frauenkolonie lag.
    Gail legte die Maulwurfsschaltung ein, und der Vermessungswagen wühlte sich aus der Düne. Es dauerte einige Minuten, bis das Gefährt den Sand abschüttelte. Finstere Nacht herrschte.
    Im weitreichenden Licht der Scheinwerfer war zu sehen, dass meterhohe Sandwechten die Schlucht verschüttet hatten. Es würde Tage dauern, bis der Wind den Sand wieder weggeweht hatte.
    Einige Male sank das Fahrzeug ein, kämpfte sich aber jedes Mal wieder frei. Schließlich wurde der Sand weniger. Wind kam auf und wirbelte den feinen Sandstaub in dichten Schleiern davon.
    Gail Bedomo fuhr schneller.
    Urplötzlich spiegelte sich das Scheinwerferlicht in einem kristallinen Gebilde. Aber schon blieb die Erscheinung hinter dem Wagen zurück.
    Gail fragte sich, ob sie nur einer optischen Täuschung erlegen war. Die Sandformationen gaukelten einem manchmal die verrücktesten Dinge vor.
    Aber da war es schon wieder.
    Diesmal reduzierte sie die Geschwindigkeit und bündelte den Scheinwerfer zu einem dünnen Strahl. Das Licht erfasste ein etwa menschengroßes Gebilde, das zwischen den schroffen Felsen stand. Es hatte die Form eines Tropfsteins, doch es stand auf der Spitze – und es hatte die Leuchtkraft eines Diamanten.
    Ein Psychod – das Psychod von einem wahren Meistergeist!
    Gail Bedomo nannte es bei sich Parusisches Pendel.
    Einen Moment lang wollte sie aussteigen, überlegte es sich aber sofort wieder anders. Wenn der Schöpfer dieses Psychods in der Nähe war, würde ihr Anblick ihn womöglich erschrecken.
    Sie fuhr weiter. Schon kurz darauf erfasste der Scheinwerfer das nächste Psychod.
    Die Straße der Psychode!, dachte Bedomo ergriffen.
    Sie hatte schon viel über diese Allee aus Psychoden, voll Parusie und aus Paraplasma erschaffen, reden hören. Aber bislang hatte sie das für einen Reklametrick der geschäftstüchtigen Zwotter gehalten.
    Hinter einer Biegung erschien bereits das nächste Psychod. Es war höchstens faustgroß, spiegelte das Scheinwerferlicht jedoch mit Farben sprühendem Feuer wider.
    Da, ein weiteres Psychod und da noch eines. So viele standen entlang der Schlucht, dass es unmöglich wurde, sie zu zählen. Ihr Glanz blendete, ihre Parusie verwirrte die Sinne.
    Gail stoppte den Wagen und stieg aus. Die Parusie der paraplasmatischen Gebilde legte sich schwer auf ihren Geist, aber sie ließ die Ausstrahlung der Psychode auf sich wirken, sog sie geradezu begierig in sich auf.
    Als sie gleich darauf die Scheinwerfer ausschaltete, leuchteten die Psychode trotzdem weiter. Sie erstrahlten sogar in einem noch schöneren Feuer.
    Dennoch schlich sich etwas in die Parusie und verdrängte sie immer mehr.
    Geh! Geh!, erklang eine wesenlose Stimme. Du gehörst nicht hierher. Verlasse diesen Ort, bevor es zu spät ist.
    »Ich gehöre sehr wohl hierher!«, rief Bedomo. Ihre Worte hallten in vielfachem Echo zurück. Sie wollte noch mehr sagen, um die Schöpfer dieser einmaligen Kunstwerke davon zu überzeugen, dass sie sehr wohl reif war, die Straße der Psychode entlangzugehen. Aber eine unsichtbare Kraft

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