Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR

Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR

Titel: Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ihrer Kultur.
    »Es ist die Residenz unseres Königs. Die Straße der Psychode durchkreuzt die Stadt in vier Himmelsrichtungen.«
    König war bei den Zwottern nicht der Titel eines Monarchen, sondern die ehrenvolle Bezeichnung für einen aus ihrer Mitte, den sie als »Meister des Geistes« anerkannten. Davon abgeleitet war die Verballhornung Meistergeist.
    Aus der Nähe sah die Königsstadt immer weniger wie ein geschlossener Komplex aus. Jedes Gebäude wurde zur Einheit für sich, ob es nun an der Basis stand oder in einer oberen Etage.
    Saliks Führer hielt vor einem großen Durchlass an. Das war kein Tor im eigentlichen Sinn, den seitlichen Abschluss bildeten nämlich die schrägen Wände der angrenzenden Gebäude. Es war der Beginn einer Straße, die quer durch die Stadt verlief.
    »Die Straße der Psychode«, sagte Saliks Führer. »Wenn du zum Meistergeist willst, musst du den Weg allein finden.«
     
    Jen Salik betrat die Straße. Sie verlief etwa dreißig Schritt geradeaus, dann bog sie nach links ab. Es gab keine Beleuchtung, nur das einfallende Tageslicht erhellte die Straße ein wenig.
    Nach einigen Schritten kam wieder ein Knick, und die Straße führte in der ursprünglichen Richtung weiter. Sie war so breit und hoch wie am Beginn, und so führte sie unverändert weiter. Nur gerade verlief sie nicht.
    Nach der nächsten Biegung sah Salik vor sich einen fahlen Schein. Er spürte, dass dieses Leuchten nur die Begleiterscheinung einer viel stärkeren Ausstrahlung war. Als er dann zu der Abzweigung kam, erkannte er die Psychode. Ihre starke Parusie verwirrte seine Sinne. Er konnte die Fülle der auf ihn einströmenden Impulse nicht analysieren oder gar deuten, sondern die Sendungen nur in ihrer Gesamtheit empfangen.
    Deshalb war er gezwungen, sich auf die optischen Eindrücke zu verlassen. Auch diese waren verwirrend genug. Er musste alles vergessen, was er jemals über Psychode gehört hatte. Das waren keine Einzelgebilde, deren Form sich abgrenzen und bestimmen ließ und die Assoziationen geweckt hätten. Er konnte keine bunten Schmetterlinge in sie hineindenken, bekam auch nicht die Vorstellung von Heroen. Er sah keine Fabelwesen und keine geometrischen Figuren, deutete die Gebilde nicht als Wolken oder Berge, als Planeten, Sonnen oder kosmische Systeme.
    Die Psychode standen für sich selbst und nur für sich. Eine ganze Straße davon. Betrat man die Straße, so schritt man über Psychode. Sie gaben sich nicht durch ihre Form zu erkennen, sondern durch ihre Parusie. Und dieser konnte man sich nicht entziehen.
    Die Parusie beeinflusste nicht, sie war nicht belehrend und nicht erzieherisch, weder aufklärend noch unterdrückend. Dominierend, aber nicht aufdringlich. Sie ließ sich weder verdrängen noch ignorieren und ließ dennoch den Gedanken genügend Spielraum.
    Wie wenig ergiebig Saliks optische Eindrücke auch waren, so drängte sich ihm doch der Vergleich mit einer Schalt- und Steuerzentrale auf. Ein Psychode-Computer, eine paraplasmatische Denkmaschine war eigentlich unvorstellbar – dennoch war Jen Salik seiner Sache sicher, dass diese Straße der Psychode das Herz der neo-zwotterischen Kultur war, von dem aus sich ein parusisches Netz über den gesamten Planeten spannte.
    Er kam ins Zentrum, in dem sich die Straßen aus allen vier Himmelsrichtungen trafen. Hier wurde er von einem Zwotter erwartet und wusste sofort, dass er dem »Meistergeist« gegenüberstand.
    »Ich bin Tezohr«, stellte sich der Zwotter vor. »Meine Artgenossen haben mich zum Meistergeist erhoben.«
    Einer näheren Erklärung bedurfte es nicht. Salik wusste, dass er nicht den legendären König Tezohr vor sich hatte, der die Geschicke der Zwotter gelenkt hatte, als die Zwotter sich noch Läander nannten. Dieser Tezohr vor ihm war nur ein ferner Nachkomme jenes Königs.
    »Wir haben dir etwas zugestanden, was bisher noch keinem Menschen erlaubt wurde«, sagte Tezohr. »Du wurdest in das bestgehütete Geheimnis unseres Volkes eingeweiht, weil du glaubhaft machen konntest, dass viel davon für dein Volk und diese Galaxis abhängt. Nun liegt es an dir, das in dich gesetzte Vertrauen zu bestätigen.«
    »Ich bin ein Ritter der Tiefe«, sagte Jen Salik.
    »Und was weist dich als solchen aus?«
    »Mein Wissen.«
    »Bisher hast du wenig davon gezeigt.«
    »Schuld daran war die veränderte Ausstrahlung des Margor-Schwalls.« Salik berichtet von der Schaltung der Anlagen auf Martappon und dem verhängnisvollen Fehler. »Der

Weitere Kostenlose Bücher