Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR
Schnellaufbau der Orbiter geregelt worden. Alle diese Maschinen hatte Jen Salik abgeschaltet, da keine Notwendigkeit mehr bestand, weitere Orbiter zu produzieren.
Die Maschinen für Konsumgüter und Ersatzteile arbeiteten jedoch weiter. Weder Salik noch der Roboter kümmerten sich darum. Sie suchten eine desaktivierte oder veränderte Schaltung, die für die Steuerung der Impulse des Margor-Schwalls verantwortlich war.
Saliks Blick verriet Unsicherheit.
»Leidest du immer unter diesen Kopfschmerzen?«, fragte der Vario.
»Es ist ein dumpfer Schmerz hinter der Stirn«, antwortete Jen Salik. »Ich kann mit einem Mal nicht mehr sagen, wozu die einzelnen Schaltungen dienen.«
»Vergiss niemals, dass du ein Mitglied des Ritterordens der Tiefe bist!«, mahnte der Roboter. »Du hast die humanoiden Zivilisationen der Milchstraße gerettet, Amtranik entlarvt und wirst schließlich auch dir selbst helfen können. Du musst nur die eine Schalteinheit finden, die für die Impulse des Margor-Schwalls verantwortlich ist.«
»Hoffentlich wird es bis dahin nicht zu spät sein.« Salik rieb sich die Augen.
»Du hast Zeit«, sagte der Vario.
Langsam ging Salik an den Schalteinheiten entlang, den schneckenhausförmigen Saal hinauf.
»Wir wissen, dass Amtranik und seine Horde unter Orientierungsschwierigkeiten litten«, formulierte der Ritter der Tiefe quälend langsam. »Nun leide ich darunter. Ist die Befürchtung logisch, dass Amtranik und die Garbeschianer dafür von ihren Schwierigkeiten befreit sind?«
»Das nützt ihm nicht viel«, antwortete der Roboter. »Amtranik hat nur noch die VAZIFAR. Mit dem Schiff allein kann er nicht viel ausrichten.«
»Du vergisst, dass der Hordenführer einen großen Teil des geheimen Ritterwissens kennt – woher auch immer. Außerdem muss er Armadan von Harpoon ebenbürtig gewesen sein. Andernfalls wäre er niemals zum Anführer der Horden avanciert.« Salik blieb stehen und drehte sich nach dem Vario um, der dicht hinter ihm schwebte. »Amtranik hat längst erkannt, was die Ursache für seine Orientierungsschwierigkeiten war. Seinem Hordeninstinkt folgend, wird er schon auf dem Weg zur Provcon-Faust sein, um das Problem zu beseitigen.«
»Mit einer völlig desorientierten Mannschaft?«
Jen Salik berührte sanft den eiförmigen Robotkörper. Er lächelte schmerzlich.
»Du versuchst, mich zu schonen. Aber ich weiß selbst, dass sich ein Raumschiff auch robotgesteuert ans Ziel bringen lässt. Und wende nicht ein, mit einem einzigen Schiff könne der Garbeschianer der Provcon-Faust nicht gefährlich werden. Mit den Waffen der Verdammnis kann er das wohl. Wir müssen so schnell wie möglich zur Provcon-Faust fliegen.«
»Ich halte es für dringlicher, die Schaltung zu suchen und den alten Zustand wiederherzustellen«, wandte der Vario ein. »Dann hätten wir gegen Amtranik schon halb gewonnen.«
Salik lehnte sich müde gegen eines der unzähligen Aggregate.
»Du siehst, wie hilflos ich bin, Vario. Wie soll ich in diesem Zustand die Schaltung finden?«
»Wie willst du in diesem Zustand Amtranik besiegen? Ich bitte dich: Ruhe dich eine Weile aus!«
»Einverstanden«, murmelte Salik. »Ich fühle mich im Augenblick wirklich nicht danach, in den Kampf zu ziehen.«
Er sackte in sich zusammen. Der Vario fing den schlaffen Körper auf und trug ihn zum spitzen Ende des Saales hinauf.
Warum er das tat, wusste der Roboter selbst nicht. Wahrscheinlich hatte die Verzweiflung über den jämmerlichen Zustand seines Ritters ihn so verwirrt, dass sogar seine hochwertige Biopositronik nicht mehr folgerichtig dachte ...
»Wo ist er?«, fragte Noo-Len, der Kommandeur der TUL-Flotte. Er war bis auf die kurz geschnittenen Haare exakt dem ehemaligen Flibustier Körn Brack nachgebildet, aber seine Haltung war nicht vom Alter seines Vorbilds gebeugt, sondern sichtbar straffer.
»Er sucht nach einer bestimmten Schaltung«, antwortete Shakan, Kommandeur der Wachflotte von Martappon und damit automatisch Befehlshaber aller Orbiterflotten. »Ich bitte um etwas Geduld.«
»Geduld!«, wiederholte Vergaaner, Kommandeur der BEL-Flotte und eine Treffner-Type. »Seit fast vier Tagen warte ich hier auf Befehle des Ritters. Bisher hat er sich nicht einmal sehen lassen. Es ist, als gäbe es keinen Ritter der Tiefe auf Martappon.«
Schaltmeister Goonerbrek hob die Hände in einer beschwichtigenden Geste. »Ich weiß, dass Igsorian von Veylt sich auf Martappon befindet, denn ich habe viele Tage mit ihm
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