Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
Vom Netzwerk:
die neue Zeitrechnung verwendet, die identisch mit der Zeit in Terrania war.
    Es war »Nacht«, als Pygros Hammlon über Hyperfunk die Anweisung erhielt, mit seiner KYRT in der Nähe des entdeckten Objekts zu bleiben und das Eintreffen eines Schiffsverbands abzuwarten.
    Bei ihrem Anflug war die KYRT an einer unsichtbaren Barriere gescheitert.
    Das Ding auf den Schirmen konnte alles Mögliche sein; auf Hammlon wirkte es wie der ausgeglühte, zusammengebackene Rest eines ehemals gigantischen Gebildes.
    Die Veränderung des kosmischen Hintergrundrauschens, das hatte der Kommandant inzwischen erfahren, war nur im Wega-Sektor festgestellt worden, gleichsam Signal und Auftakt für das Erscheinen des mysteriösen Gegenstands, der geradewegs aus dem Nichts gekommen war. Nun driftete das Gebilde mit äußerst geringer Geschwindigkeit auf das Wega-System zu.
    Die KYRT hatte den Hanse-Spezialisten David Arn vom Handelskontor Ferrol abholen sollen. Nun würde Arn sich gedulden müssen, bis die Forschungsschiffe der Hanse eingetroffen waren, um das Rätsel des Irrläufers zu lösen.
    Hammlon war ein mittelgroßer, gemütlich wirkender Mann von nur 86 Jahren, dennoch machte er auf alle, die ihn zum ersten Mal sahen, den Eindruck eines alten Mannes. Das lag entweder an seiner Betulichkeit, an seinem zerknitterten Gesicht oder an der beginnenden Glatze – wahrscheinlich an allem zusammen.
    Merkwürdigerweise waren an Bord der Kogge bald nach der Ortung des Objekts alle Diskussionen darüber verstummt, woher es kommen und was es bedeuten könnte. Die Besatzung der KYRT schien eine gewisse Scheu davor zu haben, an etwas zu rühren, was man besser unbehelligt ließ. Auch Hammlon empfand so. Er dachte eher an Arn, der nun vermutlich in einer ferronischen Kneipe hockte und dem Wirt voller Zorn erzählte, was er von der Pünktlichkeit der Hanse hielt.
    Hammlon hätte ihn über Funk informieren können, aber er schreckte davor zurück, auf diese Weise ganz Ferrol auf seine Entdeckung aufmerksam zu machen. Findlinge wie das herantreibende Objekt gehörten eben nicht zu den alltäglichen Erscheinungen.
    Die Form des Findlings ließ keine Rückschlüsse auf seine ursprüngliche Beschaffenheit und Bedeutung zu, aber der Verdacht lag nahe, dass es sich um die Überreste eines riesigen Raumschiffs oder einer Raumstation handelte.
    Hammlon dachte daran, dass er die KYRT hatte stoppen und umkehren lassen, weil sich genau dieser Wunsch in seine Gedanken eingeschlichen hatte. Allerdings war er sicher, dass dieser ungewöhnliche Vorgang nicht mit Suggestion erklärt werden konnte. Die mentale Barriere, die eine Annäherung an das Objekt verhinderte, wirkte kollektiv auf die gesamte KYRT-Besatzung.
    Nur eines irritierte den Kommandanten der Kogge: Der Wunsch zur Umkehr war, wie eine Befragung seiner Leute ergeben hatte, nicht bei allen gleichzeitig entstanden – die Grenze war individuell. Offensichtlich gab es einen Unschärfebereich von einigen hundert Kilometern. Hammlon erklärte sich diesen Umstand damit, dass einzelne Personen an Bord der KYRT auf die Sperrimpulse des Objekts sensibler reagierten als andere. Sobald die Schiffe der Hanse eintrafen und Wissenschaftler sich des Problems annahmen, würde es aber nicht mehr sein Problem sein.
    Hammlon ahnte zugleich, dass er in der Hinsicht einem Trugschluss erlag. Auch wenn die Spezialisten wie ein Bienenschwarm über das Objekt herfielen, blieb es doch sein Fund. Er würde sich in Gedanken noch damit beschäftigen, wenn er mit der Kogge längst zum Heimathafen zurückgekehrt war. Nur eine umfassende Erklärung für diese Entdeckung würde ihn seine Ruhe wiederfinden lassen.
    »Findest du nicht, dass wir darüber reden sollten?«
    Die Frage der Navigatorin schreckte Hammlon aus seinen Überlegungen auf. Er empfand umso mehr Unbehagen.
    »Ich wüsste nicht, was es da zu reden gäbe. Bald werden unsere Schiffe mit Fachleuten eintreffen, die sich der Angelegenheit annehmen.«
    »Ich weiß, dass wir keine technische Erklärung finden werden«, gab Claudia Circon zu. »Deswegen meine ich auch die Bedeutung unserer Entdeckung, nichts anderes. Wir haben etwas Bedeutsames gefunden.«
    Hammlon reagierte mit einer ablehnenden Geste. »Ich versuche, mich an die rationalen Gegebenheiten zu halten. Alles andere verwirrt nur und ist gefährlich.«
    Die rationalen Gegebenheiten ..., wiederholte er in Gedanken. Instabilität des kosmischen Hintergrundrauschens und ein deformiertes Gebilde, das einige hundert

Weitere Kostenlose Bücher