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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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geschlossen und lag reglos am Boden. Mallagan richtete sich auf und nickte den Gefährten zu. Sie trugen den schmächtigen Körper des Aychartaners in die Schleuse. Brether Faddon schloss den Helm über dem kahlen Schädel des Piraten.
    Wenig später saß Mallagan im Sessel des Piloten und beschleunigte die VACCOM. Seine Gedanken waren verworren, er konnte zwischen Einbildung und Realität kaum mehr unterscheiden.
    3-Marli ... Hatte es ihn wirklich gegeben, oder war er nur ein Produkt seiner Einbildung? Surfo Mallagan wusste es nicht. Er sah sich nach Scoutie und Brether um, beide schliefen.
    Noch ehe die VACCOM die Zeitbahn erreichte, lag Surfo Mallagan ebenfalls in tiefem Schlaf.

18.
     
    Kommandant Certhaytlin wäre ein ausgefülltes Leben als Forscher bestimmt gewesen, hätten ihn die Herzöge nicht mit vielen anderen zu den Waffen gerufen, als die Grenzen des Sternenreichs durch die Angriffe der Aychartan-Piraten und der beiden Völker von Kanimoor und Zalderirion unsicher geworden waren. Certhaytlins außerordentliche Fähigkeiten hatten schließlich dazu geführt, dass die Flotte ihn festhielt. Er wurde, durchaus gegen seinen Willen, erst Kommandant einer größeren Flotteneinheit und dann Leiter des Stützpunkts auf der Randwelt Cratcan.
    Cratcan war der vierte von zwölf Planeten der großen gelben Sonne Felloy, die noch zum Juumarq-Sektor gehörte. Der Stützpunkt mit Reparaturwerft, Hangars und Handelsdepots lag in der weitläufigen Daroque-Senke, deren Fruchtbarkeit sich wohltuend von den Wüsten und kahlen Gebirgen des Planeten abhob.
    Obwohl Certhaytlin ein ansehnliches Alter erreicht hatte, würde er niemals aus dem Militärdienst entlassen werden. Wahrscheinlich hätte er sich schon längst abgesetzt, wenn das nicht seinem ruhigen und bedächtigen Charakter zuwidergelaufen wäre.
    Außerdem war das Herzogtum von Feinden umgeben, die keine Schonung kannten, wenn sie einen Kranen fingen.
     
    Obwohl die Kranen die Raumfahrt erst seit eintausendzweihundertfünfzig Jahren ihrer Zeitrechnung kannten, hatten sie bereits ein mächtiges Sternenreich gegründet, das sogenannte Herzogtum von Krandhor. Ratgeber der drei Herrscher war das Orakel von Krandhor, ein geheimnisvolles Wesen, über das niemand mehr wusste.
    Die Kranen selbst erinnerten in ihrem Aussehen an eine Mischung aus Wolf und Löwe, waren sehr stolz und zielstrebig.
    An diesem Morgen erlebte Certhaytlin eine Überraschung. Drei Fremde waren auf Cratcan eingetroffen. Ihr kleines Schiff, die VACCOM, wäre beinahe unter Beschuss genommen worden, weil es sich nicht identifizierte. Kein Wunder, denn die drei Insassen waren nicht bei Bewusstsein gewesen.
    »Fremde ...? Welchem Volk gehören sie an?«, fragte Certhaytlin.
    »Keinem uns bekannten Volk.« Der Informationsoffizier machte eine vage Geste, die Nichtwissen ausdrückte. »Allerdings scheinen sie eine gewisse Ähnlichkeit mit den Ratgebern der Herzöge zu haben. Sie gehen auf zwei Beinen und haben zwei Arme. – Eben kam die Meldung, dass sie Krandhorjan sprechen. Sie sind also wieder bei Bewusstsein.«
    Certhaytlin hatte schon gerüchteweise von jenen Zweibeinern gehört, die von den Herzögen als Ratgeber akzeptiert wurden. Falls tatsächlich drei dieser Ratgeber nach Cratcan gekommen waren, hatte das einen tieferen Grund.
    Certhaytlin beschloss, mit äußerster Behutsamkeit vorzugehen, um keinen Verdacht zu erregen. Auf der anderen Seite würde es auffallen, falls er sich nicht um diese Angelegenheit kümmerte. »Ich erwarte einen ausführlichen Bericht«, verlangte er von dem Mann in der Nachrichtenzentrale.
    Erst als er sein Büro betrat und die Tür hinter ihm geschlossen war, fiel seine mühsam aufrechterhaltene Selbstbeherrschung in sich zusammen. Certhaytlin beruhigte sich nur langsam. Es gab keine Beweise gegen ihn. Dass er versucht hatte, den einen oder anderen Kommandanten der Flotte aus der Reserve zu locken, genügte nicht, um ihn festzunageln.
    Die Nachrichtenzentrale meldete sich wieder. Der Holoschirm zeigte einen kahlen Klinikraum, die drei Fremden schienen zu schlafen.
    »Sie hatten keine Spoodies mehr«, wurde Certhaytlin von einem Arzt informiert. »Dein Einverständnis voraussetzend, Kommandant, haben wir ihnen neue Spoodies implantiert.«
    »Ja, natürlich«, murmelte Certhaytlin abwesend. »Wann werden sie aussagen können? Wir müssen in Erfahrung bringen, was das alles bedeutet.«
    »Die drei werden dir vorgeführt, sobald ihr Zustand es erlaubt.«
    »Gut. Behandelt

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