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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Richtung änderte, dabei aber tiefer sank.
    Tarts und Betschiden standen zwischen einigen Dünen. Nicht allzu weit vor ihnen schimmerte dunkel und schwarz ein See. Er schien das Sonnenlicht völlig aufzusaugen.
    Lordos beobachtete nur noch den Flug der Wolke. Die dunkle Kugel verschwand hinter einer in Marschrichtung quer liegenden Düne. »Hinlegen!«, rief er, und in seiner Stimme schwang etwas wie Erleichterung mit.
    Zögernd befolgten auch die Betschiden den Befehl. Nur Sekunden später flammte hinter der Düne eine heftige Detonation auf. Ein greller Blitz jagte in den Himmel hinauf und ließ selbst die Sonne verblassen, dann tobten zwei Druckwellen heran. Die eine, mit Orkangewalt, überschüttete die im Sand liegenden Tarts und Betschiden mit einer dicken Staubfontäne. Die andere durchlief den Wüstenboden und wirkte, als bäume sich der Planet auf.
    Mühsam wühlte Mallagan sich aus dem Sand heraus, und neben ihm regten sich Scoutie und Faddon. Nach dem fürchterlichen Explosionsdonner herrschte eine geradezu unnatürliche Stille.
    »Eine gewaltige Entladung ...« Faddon half Scoutie, auf die Beine zu kommen. »Wir hatten verdammtes Glück. Wenn das in der Nähe passiert wäre ...«
    »Lufthammer bilden sich nur selten«, sagte Lordos. »Sie kommen nur hier in der Scallnag-Wüste vor. Wir gehen jetzt weiter.«
    »Lasst euch nicht aufhalten.« Scoutie schüttelte sich Unmengen von Sand aus den Haaren. »Ist das da vorn ein See?«
    Lordos zögerte mit der Antwort. Die anderen Tarts verhielten sich abwartend, sie wirkten nervös. »Kein See, der aus Wasser besteht«, wich Lordos aus.
    »Woraus dann?« Mallagan musterte die spiegelglatte Fläche aus zusammengekniffenen Augen.
    »Das weiß niemand«, antwortete der Tart. »Aber du kannst ihn dir ansehen, wenn du Interesse daran verspürst. Wir warten hier.«
    »Ihr hattet es eben noch eilig«, stellte Mallagan fest. »Trotzdem habt ihr plötzlich Zeit? Nur damit ich mir den See betrachte?«
    Lordos gab sich einen Ruck. »Ein weiteres Phänomen, eine zähe und klebrige Flüssigkeit.«
    »Unser Weg führt ohnehin in die Richtung.« Mallagan zeigte nach Westen. »Warum gehen wir nicht alle?«
    Der Tart hob abwehrend die Arme. »Wir ändern hier die Richtung mehr nach Südwest, sonst finden wir den verlassenen Wüstenposten nicht.«
    »Auf die kurze Distanz kommt es bestimmt nicht an«, widersprach Mallagan.
    Es war schwer zu übersehen, dass Lordos den See lieber gemieden hätte. Nur konnte er kaum noch anders, als Mallagan unmissverständlich auffordernde Gesten machte. »Wir müssen vorsichtig sein«, schränkte der Tart ein. »Niemand darf die schwarze Fläche berühren.«
    »Man klebt an dem Zeug fest?«, wollte Scoutie wissen.
    »Das könnte passieren«, antwortete Lordos ausweichend.
    Schon zwanzig Meter vor dem »Ufer« des Sees hielt er an. Wie ein schwarzer Spiegel wirkte die absolut glatte und unbewegliche Fläche.
    Einer der Tarts machte jäh einen Satz zur Seite und bückte sich. Im nächsten Moment hielt er etwas Zappelndes in seinen Klauen. Es sah aus wie eine Eidechse. Lordos nahm dem Mann die Beute ab und warf sie in den See. Das kleine Tier fiel auf die Oberfläche und sank nur Millimeter tief ein, aber es klebte fest. Seine wilden Bemühungen, auch nur eines der sechs Beine von der schwarzen Oberfläche zu lösen, blieben vergebens.
    Scoutie wollte zum See laufen, um dem Tier zu helfen. Die Tarts machten keine Anstalten, sie festzuhalten, aber Mallagan war schnell genug und holte sie schon nach wenigen Metern ein.
    Überall in der schwarzen Masse des Sees tauchten plötzlich goldfarbene Käfer auf. Sie waren etwa so groß wie eine menschliche Hand und bewegten sich ungeheuer geschickt. Sie liefen über die dunkle Oberfläche, ohne festzukleben.
    Ihr Ziel war die Eidechse, die sich in ihr Schicksal ergeben hatte und sich nicht einmal mehr wehrte, als die Käfer über sie herfielen und sofort anfingen, sie in die unheimliche Tiefe hinabzuziehen. Nach wenigen Sekunden war alles vorbei. Der See war wieder ein glatter und unberührter Spiegel.
    »Es gibt keine Rettung, auch nicht für einen Tart«, sagte Lordos. »Wenn auch nur ein Fuß festklebt, kommt man nicht mehr fort. Die Tiere ziehen jeden in die Tiefe.«
    »Gibt es viele solcher Seen?«, fragte Mallagan.
    »Nicht sehr viele, und meist kann man ihnen aus dem Weg gehen. Aber nach einem heftigen Sturm liegen sie manchmal unter dem Sand verborgen. Dann kann es geschehen, dass jemand achtlos ins

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