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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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wirkte überaus selbstsicher, als Amby ihn überrascht anblickte. »Außerdem bin ich überzeugt davon, dass wir etwas tun müssen, damit kein Unheil geschieht.«
    »Vorhin hast du gesagt, dass du es nicht weißt«, erinnerte ihn Amby. »Du hast also gelogen.«
    »Weil ich verhindern musste, dass du allein zu ihm gehst. Damit würdest du ihm vielleicht sogar schaden.«
    Gruude Vern machte eine unwillige Handbewegung. »Verschwindet!«, sagte er.
    »Später«, widersprach Goron. »Ich weiß, dass du Hanse-Spezialist bist und Tosen überwacht hast. Den Grund dafür kenne ich nicht. Amby und ich werden gehen, wenn du nicht Farbe bekennst, aber für Bruke Tosen wird es dann zu spät sein.«
    Vern zeigte sich unbeeindruckt. Amby, die ihn genau beobachtete, wurde unsicher. Verhielt sich so ein Hanse-Spezialist? Und womöglich wollte Goron sich nur wichtig machen.
    »Also, heraus mit der Sprache: Wo ist Bruke Tosen?«, fragte Vern. Der Eindruck entstand, dass er nur höflich sein wollte.
    »In der XIN-I«, sagte der Arkonide. »Ich habe herausgefunden, dass er sich gewisse Materialien besorgt hat, mit denen er den Walzenraumer zerstören kann. Leider konnte ich nicht verhindern, dass er an Bord ging.«
    »Na schön. Ich werde den Sicherheitsdienst verständigen«, kündigte Vern an.
    »Das mit dem Walzenraumer ist bestimmt nicht wahr«, sagte Amby empört. »Bruke würde so etwas niemals tun.«
    »Ich kann mir sein Verhalten auch nicht erklären«, entgegnete der Arkonide. »Es scheint, als würde Bruke manchmal den Kontakt zur Wirklichkeit verlieren. Offenbar weiß er dann nicht mehr, was er tut.«

9.
     
    ... als ob ich einen Film sehe, aus dem wichtige Szenen herausgeschnitten wurden, dachte Bruke Tosen.
    Er wollte zur Außenschleuse des Walzenraumers gehen, als mehrere Springer näher kamen. Hastig wich er in das offen stehende Schott eines Lagerraums zurück.
    Fast hätte er aufgeschrien, als er Sintha-Lee erkannte. Sie war bester Laune und unterhielt sich lachend mit den Männern in ihrer Begleitung. Offensichtlich hatte sie nicht die geringste Verletzung.
    Die Gruppe wechselte in einen abzweigenden Korridor. Bruke folgte ihnen spontan, doch schon Augenblicke später schlug das Gift in seinem Körper wieder zu. Sein Gedächtnis schaltete sich aus.
    Erst als er mit Sintha-Lee allein in dem Raum war, in dem seine Sprengsätze deponiert waren, setzte sein bewusstes Denken wieder ein. Bruke Tosen erinnerte sich nicht daran, wo er Sintha-Lee gefunden und wie er sie hierher gebracht hatte. Verwirrt blickte er sie an.
    Sie spuckte vor ihm aus. »Du bist dämlicher, als wir alle gedacht haben.« Jedes ihrer Worte traf ihn bis ins Innerste. »Natürlich habe ich mit dir gespielt. Der Patriarch wollte dir einen Denkzettel verpassen, aber du scheinst nicht einmal denken zu können.«
    »Du hast mich also in das Haus an der Küste gelockt?«
    »Das habe ich schon gesagt.« Sintha-Lee tippte sich an die Stirn. »Ist bei dir etwas nicht in Ordnung, weil du alles zweimal hören musst?«
    Sie wollte den Raum verlassen, doch er packte sie und wirbelte sie herum. Er war kaum mehr Herr seiner Sinne. Endlich verstand er, dass sie ihn nur belogen und betrogen hatte. Sein Hass gegen den Patriarchen wuchs ins Uferlose.
    Aber er würde sich an Xingar rächen und die Ausbeutung der Bevölkerung verhindern. Sein von den synthetischen Pheromonen und Schadstoffen verwirrtes Gehirn erkannte nicht, dass er mit dem Anschlag auf das Schiff zugleich die Stadt zerstören würde.
    Entschlossen riss er Sintha-Lee das Oberteil herunter, zerfetzte den Stoff und fesselte die Frau mit den Streifen an die Koffer, damit sie den Raum nicht verlassen konnte. Zudem knebelte er sie.
    Dann machte er sich auf den Weg zur Schleuse. Er durfte nicht mehr aufgehalten werden, wenn er nicht selbst der Bombe zum Opfer fallen wollte.
    Nur eine Stunde, dann würde es keinen Xingar und keine Sintha-Lee mehr geben.
     
    »Ist ja gut.« Gruude Verns Tonfall ließ erkennen, dass er nach wie vor nicht bereit war, Goron ernst zu nehmen. »Jetzt geht endlich.«
    Die Tür öffnete sich. Ein untersetzter Mann mit breitem Gesicht und dunklen Haaren trat ein.
    »Das ist doch ...«, entfuhr es Amby Törn.
    »... Fellmer Lloyd«, ergänzte Goron.
    »Ich an deiner Stelle würde Goron anhören«, sagte der Telepath, an Vern gewandt. »Er meint es ernst und weiß wirklich, wer du bist.«
    Er begrüßte erst die Frau, dann den Arkoniden und schließlich Vern. Danach wandte er sich sofort

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