Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
Vom Netzwerk:
Ecke, hinter der Tolot verschwunden war. Die meisten Reisenden folgten ihm, wandten sich aber gleich darauf enttäuscht ab.
    »Er ist nicht mehr zu sehen!«, rief jemand. »Wir hätten besser aufpassen sollen.«
    Egk zuckte nur die Achseln. Er blieb mit Angela einfach stehen und beobachtete gleichgültig, wie die Touristen ihrer Gruppe nacheinander in Gleiter stiegen und davonflogen.
    Schließlich liefen sie ebenfalls zu der Hausecke, hinter der Tolot verschwunden war. Gernon Egk sah die Spur des Haluters sofort. Für ihn zeichnete sie sich deutlich im weichen Boden ab, für alle, die nicht sein geschultes Auge hatten, mochte sie unsichtbar sein.
    »Wenn Tolot nicht gerade mit hundert Stundenkilometern durch die Gegend gerast ist, finden wir ihn bald.«
    Er behielt recht, und sie brauchten nicht einmal weit zu laufen. In dem nahen Waldstück, das sich als Grüngürtel zwischen zwei Stadtteilen erhob, sahen sie die massige Gestalt. Icho Tolot stand reglos an einem Brunnen, alle vier Arme in die Höhe gestreckt.
    »Es könnte sein, dass er sich atomar umstrukturiert hat«, sagte Egk leise. »Du solltest einige Aufnahmen machen.«
    Angela Gore hob wortlos die Kamera und filmte den Haluter, während Egk weiterging und sich ihm vorsichtig näherte.
    »Hallo, Icho Tolot!«, rief er, als er etwa zehn Meter von dem Haluter entfernt war. »Was ist los? Kann ich irgendwie helfen?«
    Ein dumpfes Grollen drang aus der Brust des Haluters. Tolot ließ die Arme jedoch nicht sinken. Er hielt die Augen geschlossen. Speichel lief durch die Lücken zwischen seinen kegelförmigen Zähnen und über die Lippen.
    »Ich werde einen Arzt verständigen«, kündigte Egk an. »Ich weiß nicht, wie ich anders helfen könnte.«
    Er war nur mehr knapp zwei Meter von der riesenhaften Gestalt entfernt. Icho Tolot, von dem Egk wusste, dass er außerordentlich gutmütig und hochintelligent war, drehte sich langsam um.
    Plötzlich, ohne dass Egk die Bewegung erkannte, schnellte ein Arm Tolots auf ihn zu. Die Hand des Haluters klatschte gegen seine Brust. Egk verlor den Boden unter den Füßen und flog mehrere Meter weit durch die Luft.
    Er öffnete den Mund zu einem Schrei, aber kein Laut drang über seine Lippen. Glücklicherweise prallte er nicht gegen einen Baum, sondern fiel ins weiche Gras. Er überschlug sich mehrere Male und blieb halb bewusstlos liegen.
     
    Angela Gore hatte alles aufgezeichnet, und sie nahm auch die vor ihren Füßen liegende Gestalt auf, bevor sie niederkniete und besorgt nach Egks Zustand fragte. Der Mann atmete röchelnd, sodass sie schon befürchtete, sein Brustkorb sei zertrümmert worden.
    »Du Bestie!«, schrie sie Tolot aufgebracht entgegen. »Du hättest ihn umbringen können!«
    Der Haluter blickte sie mit leeren Augen an. Sie wich zurück. Dass mit Tolot eine unerklärliche Veränderung vorgegangen war, konnte sie schwerlich übersehen.
    Mühsam half sie Gernon Egk, wieder auf die Beine zu kommen. Sie stützte ihn und redete auf ihn ein, versuchte, ihn davon zu überzeugen, dass er kräftig genug war, mit ihrer Hilfe zu gehen. Doch bei jedem zweiten Schritt knickten seine Beine ein.
    Gore blickte zurück und erkannte entsetzt, dass Tolot ihnen folgte. Der Koloss entblößte sein furchterregendes Gebiss und lachte dröhnend. Seine Augen blieben jedoch so matt wie zuvor.
    Er weiß nicht, was er tut!, erkannte Angela Gore bestürzt. »Schneller«, raunte sie Egk ins Ohr. »Wir müssen schneller gehen. Tolot folgt uns.«
    Ihre Worte schienen alle Kräfte in ihm zu mobilisieren. Gernon Egk richtete sich jedenfalls ruckartig auf, sein Gewicht lastete nicht mehr ganz so schwer auf ihr. Dann blickte er über die Schulter zurück, schrie auf und stieß sie zur Seite. Hilflos stürzte er zu Boden und schob sich auf allen vieren von dem Haluter weg.
    Abermals lachte Icho Tolot dröhnend, und dieses Lachen ließ Angela Gore schier das Blut in den Adern gerinnen. Mit beiden Händen packte sie zu, verkrallte ihre Finger in Egks Arm und zerrte ihn in die Höhe.
    Sie hasteten weiter.
     
    Der tobende Schmerz in seiner Brust ließ endlich nach, Gernon Egk schaffte es allmählich, ein wenig schneller zu laufen. Er wollte nicht auf die Hilfe Angelas angewiesen sein. Ohnehin quälte ihn längst das Gefühl, sich vor ihr blamiert zu haben.
    Hatte er nicht so getan, als ob er Icho Tolot kannte? Und hatte Angela Gore ihm nicht geglaubt? Wahrscheinlich hielt sie ihn nun für einen Aufschneider, den sie nicht ernst nehmen durfte.
    Gernon

Weitere Kostenlose Bücher