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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Egk hatte während seiner Zeit als Ordnungshüter nie verloren, auf welche Auseinandersetzung er sich auch eingelassen hatte. Jetzt versagte er. Er machte sich Vorwürfe, dass er die Anzeichen der Gefahr übersehen hatte. Tolots Verhalten hätte ihn warnen müssen.
    Er stolperte mit Gore auf einen Kinderspielplatz, anstatt sich dem Unvermeidlichen zu stellen. Wenn er wenigstens seine Polizeiwaffe getragen hätte ... Von einem Klettergerüst war ein Balken heruntergefallen. Er nahm es nur aus dem Augenwinkel wahr, aber er riss sich los und stürzte sich geradezu auf den Balken.
    »Weiter, Gernon!«, drängte Angela. Er achtete kaum darauf, stemmte den Balken hoch und wuchtete ihn mit aller Kraft gegen Tolot. Das Holz traf den Oberkörper des Haluters und zersplitterte.
    Tolot blieb zum ersten Mal stehen. Er zitterte am ganzen Leib, und für wenige Sekunden hatte es den Anschein, als wolle er sich abwenden. Aber schon hob er den zerbrochenen Balken auf. Wie ein Spielzeug wirkte das Holz in seinen Händen.
    Egk fürchtete, von dem Haluter erschlagen zu werden. Er warf sich herum, da fegte Tolots Hand heran und wischte ihn zur Seite. Gernon Egk war nicht in der Lage, sich abzufangen. Er stürzte in den flachen Teich gleich neben dem Spielplatz, und der Balken klatschte gleich darauf nur eine Handbreit neben ihm ins aufspritzende Wasser.
    Der Haluter wandte sich ab, ließ sich auf beide Laufarme niedersinken und trabte langsam davon, als sei nichts gewesen.
     
    Angela Gore überwand den Schrecken schnell, als Egk aus dem Teich watete. Das Wasser lief an ihm herunter, Algen und einige Pflanzen bedeckten seinen Kopf und seine Schultern. Er bot einen einmaligen Anblick. »Du solltest dich sehen, Gernon!«, rief sie lachend, griff zur Kamera und zeichnete die Szene auf.
    Egk streifte die Pflanzen ärgerlich ab und schleuderte sie beiseite. »Das wird Tolot büßen!«, stieß er heftig hervor. Er blickte Angela so wild an, dass sie erschrak. »Dafür bringe ich ihn um!«
    »Es ist doch alles gut gegangen«, versuchte sie, ihn zu beruhigen. »Sieh es einfach von der sportlichen Seite.«
    »Mit mir nicht«, keuchte er. »Von mir aus kann er das mit anderen machen – mit mir nicht.«
    Angela Gore schrieb die Worte seiner Erregung zu. Wie hätte sie auch wissen sollen, dass es ihm unmöglich war, mit einer solchen Niederlage fertig zu werden. Ein anderer als Egk hätte erleichtert gelacht und wahrscheinlich gefragt, ob Tolot unter Alterssymptomen litt. Gernon Egk aber dachte nur an sich und daran, wie er diese Scharte auswetzen konnte.
    Angela zupfte ihm einige Algen aus dem Haar, doch er stieß ihre Hände unwirsch zur Seite. Sie hätte nicht sehen dürfen, wie unrühmlich Tolot mit ihm umgesprungen war. Vor allem nahm er ihr übel, dass sie seine Niederlage sogar gefilmt und für alle Zeit festgehalten hatte.
    »Wir sollten zur XANADU zurückfliegen und dir trockene Sachen besorgen«, sagte Gore. »Ich will nicht, dass du dich erkältest.«
    »Ich komme schon allein klar«, wies er sie zurück, und sein Gesicht verfinsterte sich.
    Angela hakte sich bei ihm unter und blickte zu ihm auf. »Endlich hast du so etwas wie menschliche Züge«, sagte sie, und die überstandene Bedrohung machte es ihr leicht, darüber zu lachen. »Du hast richtig lustig ausgesehen, als du aus dem Wasser gekommen bist. Das war für mich viel liebenswerter als deine ewig grimmige Miene. Also sei so nett und beschimpfe mich nicht.«
    »Schon gut«, murmelte er verlegen. Er hatte sich benommen wie ein Anfänger, hatte eine denkbar schlechte Figur gemacht, und nun lachte sie darüber. Er verstand, dass sie lachte, auch wenn ihm ganz anders zumute war.
    »Millionen Männern wäre es nicht besser ergangen«, bemerkte sie. »Oder glaubst du im Ernst, jemand könnte Tolot aufhalten, wenn er zu toben beginnt?«
    Egk hob die Schultern. »Du hast recht«, antwortete er. »Niemand kann den Haluter aufhalten, wenn er sich in diesem Zustand befindet. Ich weiß nicht, ob es das ist, was man unter Drangwäsche versteht, aber so ähnlich muss das wohl sein.«
    »Du meinst, er tobt weiter?« Angela blickte ihn erschrocken an.
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Ich habe gehört, er soll eine Rede auf der Kunstausstellung halten.« Sie schlug sich die Hand vor den Mund. »Mein Gott«, sagte sie entsetzt, »wir müssen etwas tun. Wir müssen Perry Rhodan informieren, dass sein Freund Tobsuchtsanfälle hat. Oder Gucky oder einen anderen der Mutanten.«
    »Ich übernehme

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