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Silberfieber

Silberfieber

Titel: Silberfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wuehrmann
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schnellstens nach Hause.«
    Michael war richtig außer sich, so hatte Frank ihn noch nie erlebt. Frank überlegte kurz, ob es überhaupt richtig war, ihn jetzt einzuweihen, dann verwarf er den Gedanken. Seine Neugier und sein Wunsch, etwas für Professor Pfleiderer zu tun, waren stärker als etwaige Zweifel.
    »Michael, viel schlimmer ist doch das mit Pfleiderer, mir geht es gut. Peter und ich haben die Karte gefunden und …«, er zögerte, »wie geht es Katja?«
    »Sie ist hier bei mir«, kam die Antwort ebenso verhalten, »die Polizei war da und hat uns beide verhört, weil wir dich befreit haben«, fuhr er erklärend fort.
    »Diese Kommissarin Frau Keller hat sich hier übrigens noch nicht gemeldet, richte das Katja bitte aus. Aber eigentlich rufe ich an, weil ich eine Aufgabe für euch habe. Ich sitze grad in Peters Arbeitszimmer, und er ist rausgegangen, was besorgen.«
    Frank hatte keine Lust, Michael und Katja zu erzählen, dass Einstein und seine Komplizin ihnen schon auf den Fersen waren. Vor allem Katja würde sich nur wieder unnötig Sorgen um ihn machen, denn ändern konnte sie ja doch nichts.
    »Wir haben diese komische Landkarte so lange angestarrt, bis wir Kopfschmerzen davon bekommen haben. Aber jetzt habe ich ein paar Hilfsmittel benutzt und etwas auf der Karte entdeckt, ein paar Zahlen und Buchstaben. Allerdings komme ich gerade nicht ins Internet, weil Peter mir das Passwort für den Institutsserver nicht gesagt hat.«
    »Und warum rufst du ihn dann nicht an?«, fragte Michael sofort.
    »Weil du mir sowieso viel besser helfen kannst, bei dem, worum es hier geht. Auf der Karte sind Koordinaten angegeben, einundvierzig Grad, sechsundvierzig Minuten Nord und fünfzig Grad, vierzehn Minuten West und dazu noch eine Jahreszahl«, er stockte kurz. »Also, dass es eine Jahreszahl ist, ist meine Schlussfolgerung, genau weiß ich es nicht, jedenfalls steht da die Zahl 1912. Kannst du darüber mal was rausfinden? Und mich wieder anrufen, wenn du was gefunden hast?«
    »Wie waren noch mal die Zahlen?«, Michaels Neugier war geweckt. Frank wiederholte langsam die Daten, und Michael versprach zurückzurufen. Frank war sich sicher, dass Michael sich bald wieder melden würde. Mit etwas Spannenderem konnte man ihm kaum kommen. Er konnte sich Michael lebhaft vorstellen, wie er sofort anfing, mit Maus und Tastatur zu hantieren, und gleichzeitig seine Bücher durchsah.
    Es dauerte nicht lange, bis Franks Handy erneut klingelte.
    »Hallo, Herr Frank Schönbeck? Hier ist Christine Keller vom Morddezernat Hamburg. Ihre Freundin hat mir erzählt, dass Sie in London sind. Ich bin gerade in Heathrow gelandet. Wie Sie wahrscheinlich bereits gehört haben, ist Professor Anton Pfleiderer, den Sie ja gut kennen, gestern ermordet worden. Ich möchte mich dringend mit Ihnen unterhalten. Vor allem über den Überfall, den Ihre Freundin uns gestern gemeldet hat. Wo kann ich Sie treffen?«
    »Ja, hier ist Frank Schönbeck«, sagte Frank erst mal nur.
    Er hatte zwar mit dem Anruf gerechnet, aber jetzt kam er ihm doch ziemlich ungelegen. Endlich war er dem Geheimnis der Karte ein Stück näher gekommen, die Unterhaltung mit Frau Keller würde ihn bei den weiteren Forschungen nur aufhalten.
    »Ja, ich würde mich wirklich gerne mit Ihnen unterhalten«, sagte er, »aber im Moment ist es gerade schlecht. Ich muss auf meinen Freund warten und kann hier nicht weg.«
    Aber Frau Hauptkommissarin Keller machte ihm sofort klar, dass er mit der plumpen Tour, die er sich da ausgedacht hatte, bei ihr nicht weit kommen würde.
    »Wo sind Sie denn? Ich mache mich vom Flughafen aus sofort auf den Weg zu Ihnen.« Frau Christine Keller klang so resolut, wie Frank es von einer Kriminalkommissarin erwartet hatte.
    »Vielleicht ist es doch am besten, wir treffen uns bei meinem Bekannten zu Hause. Er wohnt Crescent Court zwölf in Earls Court. In einer Seitenstraße von der Kensington High Street.« Frank wartete die Zustimmung der Kommissarin ab, wiederholte die Adresse und legte dann auf.
    Bei den großen Entfernungen in London würde Frau Keller eine ziemliche Weile bis zur Wohnung von Peter brauchen. Vielleicht war er bis dahin schon ein bisschen schlauer.
    Er starrte auf das Telefon, dann sah er wieder auf die Uhr. Er konnte kaum glauben, dass es erst kurz vor zwei Uhr am Nachmittag war.
    Er überlegte, wann wohl wieder mit Peter zu rechnen war. Doch es war aussichtslos, weil er ja noch immer nicht wusste, auf welcher Seite Marie Curie stand. Auf

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