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Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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dankbar für seine Zuversicht. „Wenn wir dich nicht hätten!“, seufzte sie leise.
    Rocco zuckte lässig mit den Schultern. „Ach was! Das würde auch so klappen“, wehrte er ab.
    In diesem Augenblick ging ein lautes Raunen durch das Publikum.
    Alarmiert schob Rocco den Vorhang ein Stück zur Seite. Er und Annit sahen, dass ein Pferd der Carrillos unkontrolliert durch die Manege sprang. Juan versuchte zwar, es an der Longe wieder zu beruhigen. Doch das Pferd vollführte weiter Bocksprünge und ließ sich nicht bändigen.
    Rocco schlüpfte durch den Vorhang und bedeutete den Carrillos, mit den Pferden sofort die Manege zu verlassen. Dann trat er in das Rund. Im Publikum waren inzwischen ein paar Unmutsäußerungen laut geworden. „Meine Damen und Herren“, sagte Rocco mit lauter, tiefer Stimme. „Bitte beruhigen Sie sich!“ Er hob die Hand, um die Zuschauer zum Schweigen zu bringen. „Sie wissen, dass wir für Sie immer unser Bestes geben. Aber
in ganz seltenen Fällen kann es mal vorkommen, dass jemand einen schlechten Tag hat. Und das gilt genauso für unsere Tiere.“
    „Wir wollen unser Geld zurück“, rief ein Mann, der in der ersten Reihe saß. Einige andere Zuschauer pflichteten ihm bei.
    Rocco ging auf den Mann zu und baute sich direkt vor ihm auf. „Natürlich bekommen Sie Ihr Geld zurück, wenn Sie das unbedingt wollen“, versprach er freundlich. „Aber ich mache Ihnen einen anderen Vorschlag. Was halten Sie davon, wenn Sie mir und meiner jungen  Assistentin bei unserem nächsten Auftritt helfen? Im  Übrigen eine sehr gewagte Nummer. Sie erfordert einen  Mann, der Kraft und Mut hat und sich durch nichts und  niemanden beirren lässt.“ Rocco blickte den dicken  Mann, auf dessen Gesicht sich vor lauter Aufregung hek tische Flecken gebildet hatten, herausfordernd an. Dann  warf er einen Blick auf die spindeldürre Frau, die neben  ihm saß. „Ich glaube, Ihrer werten Frau Gemahlin würde  das sehr gefallen“, fügte er mit seinem charmantesten  Lächeln hinzu.
    Einen Augenblick war es still in dem Zirkuszelt. Dann brach der beleibte Mann plötzlich in lautes, schallendes Gelächter aus. „Meine werte Gemahlin, hahaha! Das ist meine Schwester.“ Er stand auf und strich sich über den dicken Bauch. „Aber für Ihre Nummer haben Sie genau den Richtigen gefunden.“
    Obwohl Annit wegen der verpatzten Pferdeshow zutiefst beunruhigt war, musste sie lächeln. Sie bewunderte Rocco, weil er sich nie unterkriegen ließ - auch wenn die Probleme sich so hoch auftürmten wie der schiefe Turm von Pisa. Aber seit wann hat Rocco eine junge Assistentin? ... Oh nein, er wird doch wohl nicht mich meinen,  dachte sie entgeistert, als Rocco und der dicke Mann auf sie zukamen.
    Rocco nahm Annit kurz zur Seite. „Es ist besser, wenn  du heute nicht mit Silberstern auftrittst“, raunte er ihr  leise zu.
    Annit nickte. Sie war froh darum. Denn sie hatte schon befürchtet, dass auch die Show mit dem schwarzen Hengst in einem Desaster enden würde.
    „Du wirst mir gleich assistieren“, fuhr Rocco fort. „Holst du mir bitte den weiten, schwarzen Umhang und den roten Turban aus meinem Wohnwagen?“ Er lächelte sie an. „Wir beide kriegen das schon hin.“
    Annit flitzte los und holte die Sachen aus Roccos Wagen. Sie wusste, dass jetzt alle zusammenhalten mussten. Sie durften die Zuschauer, die so verärgert auf die verpatzte Pferdeshow der Carrillos reagiert hatten, nicht noch mehr gegen sich aufbringen.
    Als Annit mit den Sachen zurückkam, redete Rocco gerade beschwichtigend auf die Geschwister Carrillo ein. „Es ist doch nicht eure Schuld“, versuchte er sie aufzumuntern. „Wir reden nach der Vorstellung weiter, ja?“
    Annit gab Rocco den Umhang und den Turban. Dann wandte sie sich kurz an Maria. „Könntest du bitte nach Silberstern sehen?“, bat sie. „Ich werde Rocco helfen.“
    Maria nickte und verschwand mit ihren Brüdern.
    Rocco ging zu dem dicken Mann, der sich inzwischen interessiert mit Fabrizio unterhielt, und reichte ihm Umhang und Turban.
    Wenig später betraten Rocco, Annit und der Mann aus dem Publikum, der sich in seinem neuen Gewand sichtlich wohlfühlte, die Manege. José hatte inzwischen schon alles für Roccos Show vorbereitet. Verhaltener Applaus begrüßte die drei. Offensichtlich waren die Zuschauer skeptisch, was man ihnen als Nächstes bieten würde.
    Annit war froh, dass sie oft genug bei Roccos Show zugesehen hatte.

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