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Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Manege sind, ist das wie weggeblasen.“
    Der Tierarzt runzelte die Stirn. „Nun, ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten. Aber könnte es nicht sein, dass Sie die Tiere ein bisschen überfordern? Ich meine, der ganze Stress ..."
    „Überfordern?“, wiederholte Annit aufgebracht. „Was  soll denn das heißen?“ Sie war empört. Ich hab doch im mer darauf geachtet, dass es Silberstern gut geht, dachte sie.  Niemals würde ich etwas tun, was ihm schadet. Ganz im  Gegenteil! Ich könnte mir ein Leben ohne Silberstern gar nicht  mehr vorstellen. Nur bei dem bloßen Gedanken daran  stiegen Annit Tränen in die Augen. Sie schluckte schwer.
    Rocco merkte, wie aufgewühlt Annit war. Er legte ihr  beruhigend die Hand auf den Arm, bevor er sich an den  Tierarzt wandte. „Das sollten Sie uns ein bisschen ge nauer erklären“, forderte er Mirowski ruhig auf und  verschränkte die Arme vor der Brust. Doch seine Miene  verriet, dass auch er den Einwand absurd fand.
    Der Tierarzt zupfte an seinem Hemdkragen. „Wie gesagt, ich will Ihnen nicht zu nahe treten“, begann er wieder. „Ich schätze Sie und Ihre herausragende Arbeit sehr. Aber ich habe nun mal den Eindruck, dass Sie Ihren Tieren ein bisschen zu viel zumuten.“ Er lächelte. „Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich will Ihnen und den Pferden ja nur helfen.“
    Annit sah den Tierarzt an. Sein Blick zeigte aufrichtige Anteilnahme.
    „Und was schlagen Sie vor?“, wollte Rocco wissen, der nun ebenfalls wieder ein bisschen besänftigt schien.
    „Nun ja, ich vermute, dass die Arbeit im Zirkus für  die Pferde zu anstrengend ist und die Tiere sich gegenseitig nervös machen“, erklärte Marek Mirowski. „Ich kann Ihnen daher nur den Rat geben, strukturieren Sie Ihre Zirkusshow so um, dass sie mit weniger Pferden auskommen ..."
    „Weniger Pferde?“, rief Manuel Carrillo aufgebracht. „Wie stellen Sie sich das denn vor? Unsere Show lebt doch von den Pferden.“
    „Manuel hat völlig Recht“, bestätigte Rocco. „Die Pferdeshow der Carrillos ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Programms, genauso wie Annits Auftritt mit Silberstern.“ Er schüttelte verständnislos den Kopf. „Da könnte ich meinen Laden ja gleich dichtmachen, wenn wir unsere Pferdenummern abschaffen.“
    Doch der Tierarzt ließ sich nicht beirren. „Ich sag ja nicht, dass Sie komplett alle Pferde aus dem Programm nehmen sollen. Ein oder zwei Pferde können Sie ja behalten. Und außerdem ...“ Er hielt inne und deutete auf die große Wiese. „Bestimmt zahlen Sie auch viel Geld für dieses Gelände. Wenn Sie weniger Pferde hätten, bräuchten Sie auch weniger Platz und es wird billiger für Sie. Sie könnten so eine schöne Stange Geld sparen.“
    Roccos Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. „Nein!“, rief er und stampfte mit dem Fuß auf den Boden. „Nein, nein und nochmals nein. Die Pferdeshow bleibt so, wie sie ist. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“
    Der Tierarzt zuckte ein wenig zusammen. Mit so einer heftigen Reaktion hatte er wohl nicht gerechnet. „Wie Sie meinen“, erwiderte er. „Es war ja nur ein Vorschlag.“ Er klemmte seine Tasche unter den Arm. „Wenn Sie mich mal wieder brauchen, stehe ich natürlich jederzeit zur Verfügung.“ Damit ging er zu seinem Jeep, wenig später war er verschwunden.
    Rocco fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht. „Er hat es sicher gut gemeint“, sagte er. „Aber wir werden die Pferde trotzdem nicht aus unserem Programm streichen und durch andere Nummern ersetzen.“
    „Dann sind wir also nicht gefeuert?“, vergewisserte sich Juan mit schiefem Grinsen.
    Rocco legte seine Arme um Juans und Annits Schultern. „Was sollte ich denn ohne euch und die Pferde machen? Glaubt ihr etwa allen Ernstes, dass die Zuschauer wegen so eines Kerls wie mir kommen, der ab und zu ein bisschen Feuer in die Luft spuckt oder auf ein paar alten verrosteten Nägeln herumturnt?“
    Annit musste lachen. „Nein, wegen so eines Kerls kommen sie bestimmt nicht. Aber ganz sicher wegen Rocco Muraro, des tollsten Feuerschluckers und Fakirs der ganzen Welt.“
    Annit war froh, dass an diesem Tag keine Vorstellung stattfand. So konnten Silberstern und die Pferde der Carrillos sich noch ein bisschen erholen.
    Am Abend saß dann die gesamte Truppe am Lagerfeuer. Pawell war auch gekommen. Ein Freund, der die gestrige Vorstellung besucht hatte, hatte ihm schon von der missglückten Pferdeshow berichtet.

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