Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
Vom Netzwerk:
Als sie morgens verschlafen die Augen aufschlug, blickte  sie direkt in Roccos erstauntes Gesicht.
    „Das muss ja wirklich wahre Liebe sein“, sagte er und grinste.
    Annit warf einen Blick zu Silberstern und richtete sich auf. „Ich hab heute Nacht Geräusche gehört vor meinem Zelt“, erzählte sie. „Und da dachte ich ...“
    „Das war bestimmt ein Igel“, unterbrach Rocco sie. „Oder irgendein anderes Tier aus dem Wäldchen, das herumgestreift ist.“ Er lächelte Annit aufmunternd an. „Du musst dir keine Sorgen mehr machen, dass es jemand auf uns oder die Tiere abgesehen haben könnte. Die Sache ist ausgestanden.“
    Annit rappelte sich auf. „Na hoffentlich“, erwiderte sie und lief dann zu ihrem Zelt, um ihren Schlafanzug gegen Jeans und T-Shirt zu tauschen. Dabei merkte sie, dass sie einen Bärenhunger hatte.
    Nach dem Frühstück flitzte Annit dann zu Maria Carrillo, die schon ihr Pferd sattelte. Annit und Maria hatten sich für heute verabredet. Sie wollten gemeinsam zu dem kleinen See reiten, der hinter dem Wäldchen lag, um dort schwimmen zu gehen.
    Maria lachte, als Annit zu ihr trat, und zupfte ihr ein  paar Strohhalme aus den Haaren. „Ich hab schon gehört,  dass du seit Neuestem bei den Pferden schläfst“, sagte  sie. „Aber das musst du nicht. Wer sollte ihnen denn was  antun?“
    Annit nickte nur. Jetzt, im hellen Sonnenlicht, fand sie ihre nächtliche Angst auch ein bisschen übertrieben - vor allem deshalb, weil sie sich sonst eigentlich nie fürchtete. Aber sie hatte ja auch nicht Angst um sich selbst gehabt, sondern um Silberstern. Er war das Wichtigste in ihrem Leben und ihm durfte einfach nichts passieren.
    Als Annit wenig später auf Silbersterns Rücken dahingaloppierte, vergaß sie alles, was sie in dieser Nacht bedrückt und geängstigt hatte.
    Bei dem kleinen See führten Annit und Maria die Pferde unter eine schattige Baumgruppe und banden sie fest. Dann zogen sie schnell ihre Badeanzüge an und rannten ausgelassen ins Wasser. Mit kräftigen Zügen schwamm Annit weit auf den See hinaus, während Maria sich auf den Rücken legte und sich treiben ließ.
    Annit genoss das kühle Wasser und dachte an den kleinen Baggersee in der Nähe des Bauernhofs ihrer Eltern. Ihr Vater hatte ihr dort das Schwimmen beigebracht, als sie noch klein war. Er war sehr stolz auf sie gewesen, als sie zum ersten Mal allein bis zur Seemitte hinausgeschwommen war. Obwohl er mit seiner Arbeit auf dem  Bauernhof mehr als genug zu tun hatte, hatte er sich oft  Zeit für sie genommen - genauso wie ihre Mutter. Und  Annit war ihren Eltern sehr dankbar dafür. Sie wusste,  dass dies nicht selbstverständlich war. In ihrer Klasse  hatten sich etliche Mitschüler darüber beklagt, dass ihre  Eltern kaum etwas mit ihnen unternahmen. Und sie  hatten Annit beneidet, um ihre unbeschwerte Kindheit.  Doch von einem Tag auf den anderen war es dann damit  vorbei gewesen ...
    Maria riss sie aus ihren Gedanken, als sie prustend neben Annit aus dem Wasser auftauchte. „Wir sollten allmählich zurückreiten“, sagte sie. „Ich will mit meinen Brüdern noch ein paar Kunststücke durchgehen, damit sie heute Abend hundertprozentig klappen.“
    Annit nickte. Auch sie wollte zurück. Sie hatte Rosalia versprochen, ihr beim Gemüseputzen zu helfen. Eine Wespe hatte Rosalia mitten in die rechte Hand gestochen, und nun tat sie sich mit der Arbeit ein bisschen schwer.
    Kurz darauf ritten Annit und Maria zurück. Sie hatten das Zirkusgelände schon fast erreicht, als sie sich plötzlich dem Bauern Janusch Nowak gegenübersahen. Der Bauer grinste hämisch. „Wie ich gehört habe, hat die Polizei euch ja inzwischen am Wickel“, rief er. „Dann wird es ja bestimmt nicht mehr lange dauern, bis ihr endlich von hier verschwunden seid.“
    Annit warf einen Blick zu Maria. In deren Gesicht entdeckte sie die gleiche Wut, die auch sie verspürte. „Da haben Sie sich leider zu früh gefreut“, erwiderte Annit, da der Bauer offensichtlich nicht auf dem neuesten Stand war. Sie versuchte gelassen zu klingen, auch wenn es ihr
schwerfiel. Am liebsten würde ich diesen alten Griesgram zur Rede stellen und ihn fragen, ob er uns bei der Polizei angeschwärzt hat, dachte sie. Doch das macht vermutlich keinen Sinn, denn er würde sowieso alles abstreiten.
    Janusch Nowak blickte sie verächtlich an. „Das werden wir ja noch sehen, ob ich mich zu früh gefreut habe“, knurrte er

Weitere Kostenlose Bücher