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Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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fremde Junge erschienen  war. Und mit dem Silberstern ihr etwas mitteilen wollte,  was sie aber noch nicht entschlüsseln konnte. Annit  wusste von Carolin, dass es Unglück brachte, wenn sie  Silbersterns magische Gabe verriet. Und Annit wollte  keinesfalls dafür verantwortlich sein, dass noch mehr  passierte.
    Schweigend beendeten sie ihre Arbeit. Aber Annit merkte genau, dass Manuel sie ab und zu aus den Augenwinkeln betrachtete. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, dass alles in Ordnung sei. Doch sie wusste genau, dass das nicht stimmte und brachte es daher auch nicht über die Lippen.
    Nachdem auch der letzte Sattel blitzte und sie alle Utensilien wieder in der Holzkiste verstaut hatten, schaute Annit nochmals nach Silberstern. Der tollte mit den anderen Pferden auf der großen Wiese herum - ganz so, als wäre nie etwas geschehen.
    Annit rief seinen Namen. Der schwarze Hengst blieb stehen, stellte die Ohren auf und trabte auf sie zu. Annit tätschelte liebevoll sein weiches Fell. „Mein Silbersternchen“, flüsterte sie. „Du bist der Einzige, der weiß, was in mir vorgeht.“ Der Araberhengst bewegte den Kopf auf und ab, ganz so, als hätte er sie verstanden. „Wenn ich doch nur irgendwie herausfinden könnte, ob dieser Bauer hinter allem steckt? Dann wüsste ich auch, dass der Junge unschuldig ist und ..."
    „Welcher Junge?“, ertönte in diesem Augenblick eine Stimme hinter ihr. Annit zuckte zusammen und drehte sich erschrocken um. Rocco stand hinter ihr.
    „Ach nichts“, wiegelte sie ab und starrte auf den Boden, da sie Roccos eindringlichem Blick ausweichen wollte.
    Doch Rocco ließ sich nicht so leicht hinters Licht führen. „Manuel hat mir gerade erzählt, dass du dir immer noch den Kopf zerbrichst wegen der Sache mit den Pferden. Er sorgt sich um dich. Und ich mich übrigens auch.“
    Annit schluckte. Sie wusste, dass alle in Roccos Truppe zusammenhielten und sich gegenseitig halfen, wenn es Probleme gab.
    Rocco deutete mit dem Kopf auf eine Bank, die neben der Wiese an einem kleinen Weg stand. „Weißt du was? Wir beide setzen uns jetzt da hin, und dann erzählst du mir, was dich beschäftigt, ja?“ Er lächelte. „Und danach sieht die Welt schon wieder anders aus.“
    Annit wusste, dass sie Rocco jetzt nicht mehr ausweichen konnte. Er würde nicht eher Ruhe geben, bis sie ihm erzählt hatte, was sie bedrückte. Sie folgte ihm zu der kleinen Holzbank und setzte sich neben ihn.
    Eine Weile schwieg sie. Denn sie wusste nicht recht, wie sie anfangen sollte. Von meinem Traum kann ich Rocco nichts erzählen. Aber von dem Jungen. Da ist Rocco eh schon hellhörig geworden, überlegte sie. Anlügen konnte und wollte sie Rocco nicht, dazu hatte sie ihn viel zu gern. „Aber zuerst musst du mir versprechen, dass du ihm keine Abreibung verpasst“, begann sie schließlich.
    Rocco blickte sie fragend an. „Wem, um alles in der Welt, soll ich keine Abreibung verpassen?“ Er stieß laut die Luft aus. „Für wen hältst du mich eigentlich? Ich bin doch kein Schlägertyp.“
    „Das weiß ich doch“, erwiderte Annit schnell. Sie wollte Rocco keinesfalls mit ihrer Bemerkung verletzen. „Ich dachte nur, weil du doch gesagt hast ... na ja, wenn du den Kerl erwischst, der den Pferden etwas angetan hat, dann wird der dich von deiner besten Seite kennenlernen.“
    Rocco lachte laut auf. „Und da dachtest du ..." Er schüttelte den Kopf. „Probleme löst man nicht mit Muskeln. Die löst man mit Köpfchen. Und jetzt spuck endlich aus, wen du vor mir beschützen willst.“
    Annit atmete erleichtert auf. Dann berichtete sie Rocco von dem Jungen. Sie merkte, wie ihr leichter ums Herz wurde, als sie endlich mit ihm darüber redete. „Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob er den Pferden tatsächlich was gegeben hat“, schloss sie. „Vielleicht hat es auch nur so ausgesehen.“
    Rocco nickte und starrte nachdenklich vor sich hin.  „Verstehe“, sagte er schließlich. „Du magst den Jungen.  Und deshalb hoffst du, dass er den Tieren nichts Böses  angetan hat.“
    Annit spürte, dass sie rot wurde. Rocco konnte man tatsächlich nichts vormachen. „So ungefähr“, gab sie zurück.
    Rocco schmunzelte. „Ist doch nichts dabei, wenn er dir gefällt ..."
    „Aber nicht so, wie du vermutest", unterbrach ihn Annit schnell. Und das stimmte tatsächlich. Sie war nicht verliebt in diesen Jungen. Das, was sie zu ihm hinzog, war etwas ganz anderes.

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