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Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Und sie wollte eben zu gerne herausfinden, was genau es war.
    „Na schön“, fuhr Rocco fort. „Aber sollte der Junge noch mal hier auftauchen, gibst du mir sofort Bescheid. Damit ich ihn mir zur Brust nehmen kann.“ Er deutete grinsend auf seine Muskeln. „Nicht hiermit“, grinste er und tippte sich dann an die Stirn. „Sondern damit.“ Er hielt Annit die ausgestreckte Hand hin. „Abgemacht?“
    Annit schlug ein. „Abgemacht.“
    Erst als Rocco weg war, wurde Annit bewusst, dass sie mit ihm gar nicht über den Bauern Janusch Nowak gesprochen hatte. Und das, obwohl sich ihr Verdacht gegen ihn seit dem Zusammentreffen heute Morgen am Sonnenblumenfeld verstärkt hatte. Aber wie soll ich Rocco  das auch erklären?, dachte sie. Er mag den Bauern zwar  offensichtlich auch nicht. Aber bevor er gegen jemanden vor geht, will er handfeste Beweise. Und die hab ich ja nun mal  nicht.

 
Hilfeschreie in der Nacht
    Am Nachmittag wurde Annit von ihren Grübeleien abgelenkt, als Fabrizio plötzlich laut jubelnd über den Platz vor dem Zelt lief. Er konnte sich gar nicht mehr beruhigen, stieß einen Freudenschrei nach dem anderen aus und streckte die Faust in die Luft. Sofort stürzten alle herbei und beobachteten Fabrizio verwundert, der weiterhin wie ein Wilder herumhüpfte.
    „Bist du von einer Hummel gestochen worden?“, fragte Rocco den völlig aufgelösten Artisten. „Ach was, eine Hummel! Das muss ein ganzer Schwarm gewesen sein.“
    „Zwillinge“, rief Fabrizio. „Es sind Zwillinge.“ Wieder fuchtelte er wie wild mit den Armen in der Luft herum und jauchzte laut.
    Annit begriff als Erste. „Deine Scnwester hat Zwillinge gekriegt?“, fragte sie. Der Italiener freute sich nämlich seit Wochen darauf, dass er bald Onkel werden würde.
    Fabrizio nickte, und das Strahlen auf seinem Gesicht ließ fast die Sonne verblassen. Er fasste Annit bei den Händen und wirbelte mit ihr im Kreis herum. „Jetzt bin ich Onkel von zwei süßen Bambini.“
    „Herzlichen Glückwunsch!“, riefen alle und brachen ebenfalls in lauten Jubel aus.
    Plötzlich blieb Fabrizio stehen und blickte Rocco mit unglücklichem Gesicht an.
    „Was ist denn?“, wollte Rocco wissen. „Die Kinder sind doch gesund und munter und deine Schwester auch, oder?“
    Fabrizio schnaufte tief. „Allen geht es gut. Aber ich kann heute Abend unmöglich auftreten. Mir zittern die Knie, mein Herz schlägt Purzelbäume ...“
    „Und die Zuschauer wollen mal wieder ihr Geld zurück, wenn du nicht auftrittst", fügte Rocco trocken hinzu.
    Fabrizio warf die Hände in die Luft. „Ich weiß, ich weiß. Aber sollen die süßen Kleinen denn ohne ihren Onkel aufwachsen ...“
    Annit musste lachen. Fabrizio neigte immer zu maßlosen Übertreibungen.
    Jetzt schaltete Rosalia sich ein. Sie nahm Fabrizio am Arm. „Komm mal mit“, bestimmte sie. „Ich hab genug Erfahrung mit solchen Fällen“, fügte sie dann augenzwinkernd hinzu und warf einen Blick zu ihrem Mann José.
    Am Abend war Fabrizio dann tatsächlich wieder die Ruhe selbst. Sein Auftritt auf dem Hochseil wurde ein voller Erfolg. Tränen standen in seinen Augen, als er nach minutenlangem Applaus die Manege verließ. „Ich hab’s doch geschafft“, jubelte er zufrieden.
    Auch Annits Auftritt mit Silberstern lief reibungslos. Fabrizios Aufregung hatte sie von ihren Grübeleien so abgelenkt, dass sie sich nur noch auf die Show am Abend konzentriert hatte und dass alles klappte. Und als sie dann an der Reihe war, hatte die Freude des Hochseilartisten über seine gelungenen Kunststücke sich auch auf sie übertragen und sie alles andere vergessen lassen.
    Erst als Annit in ihren Schlafsack kroch, überkam sie wieder die Unruhe. Auch Silberstern war seltsam nervös gewesen, als sie ihm eine gute Nacht gewünscht hatte. Es dauerte daher eine ganze Zeit lang, bis sie endlich einschlafen konnte. Wieder glitt sie in einen Traum, der sie ganz erfüllte.
    Sie ritt auf Silberstern durch ein weites Tal, umgeben von hohen Bergen. Die Felsspitzen waren in den tief hängenden Wolken verborgen. Angst stieg in Annit auf und sie wollte umkehren. Doch Silberstern galoppierte weiter, immer tiefer hinein in das Tal. Plötzlich senkten sich die schweren grauen Wolken zu ihnen herab und hüllten sie ein. Dann - mit einem Mal lichtete sich das Dunkel und ein hell funkelnder  Flammenkreis tauchte auf. Silberstern blieb abrupt stehen und  wieherte laut - und da erkannte

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