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Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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großes S, draufgestickt - umrahmt von kleinen roten Blüten. Annit hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte.
    Sie klopfte an Mannitos Zellentür. Als er herauskam, zeigte sie ihm das Taschentuch. „Das hab ich grad vor meiner Tür gefunden“, sagte sie. „Da stimmt doch was nicht, oder?“
    Mannito runzelte die Stirn. „Meinst du, weil es so zerknittert ist? Vielleicht hat die Nonne, die für den Bügeldienst eingeteilt ist, einen freien Tag gehabt.“
    Unwillkürlich musste Annit lachen. Dann fiel ihr ein, dass Mannito ja noch gar nichts von den nächtlichen Schritten vor ihrer Tür wusste. Rasch berichtete sie ihm davon.
    „Und du hast keine Ahnung, wer das war?“, fragte Mannito verblüfft.
    Annit schüttelte den Kopf. Eine Zeit lang hatte sie Mariana im Verdacht gehabt, wegen des seltsamen Traums, in dem die junge Nonne ihr erschienen war. Aber das konnte sie Mannito nicht erzählen. Und auch der gestickte Buchstabe „S“ auf dem Taschentuch sprach jetzt dagegen. So antwortete sie nur: „Als ich nachgeschaut habe, war niemand mehr da.“
    „Wenn du noch mal was hörst, weckst du mich sofort auf“, sagte Mannito und spannte seine Armmuskeln an. „Ich werde dich schon beschützen.“
    Annit lächelte. „Ich glaube nicht, dass mir hier jemand was tun will. Aber trotzdem danke“, erwiderte sie und zog Mannito in den Speisesaal.
    Beim Frühstück merkte Annit, dass die Äbtissin ihrem Blick auswich. Vielleicht bereut sie ihr Versprechen ja schon, meine Mutter zu suchen? Anders konnte Annit sich das seltsame Verhalten der Igoumeni nicht erklären.
    Am Vormittag war dann wieder Gartenarbeit angesagt. Annit und Mannito halfen mit, das Unkraut in den Gemüsebeeten zu jäten. Dabei erzählte ihnen eine der Nonnen, dass zum Kloster auch noch ein riesiger Olivenhain gehörte. „Ende Oktober beginnt die Ernte. Dazu legen wir zunächst große Netze oder Planen unter die Bäume, dann klettern wir mit einer Leiter hinauf und streifen die Oliven mit einem Kamm von den Ästen ab. Sie dürfen nicht verletzt werden, weil sonst die Qualität des Öls leidet“, erklärte sie.
    „Jetzt weiß ich endlich, wie viel Arbeit das ist, bis eine Flasche Olivenöl im Supermarkt steht", meinte Mannito grinsend.
    „Wenn ihr dann noch hier seid, könnt ihr uns ja bei der Ernte helfen“, fügte die Nonne lachend hinzu. „Aber jetzt sind erst mal die Auberginen dran.“
    Silberstern und Ranja, die auf der Wiese grasten, wieherten laut, als Annit wenig später an ihnen vorbeimarschierte und einen Korb voll Gemüse in die Klosterküche trug.
    Mit Heißhunger vertilgten sie dann mittags den leckeren Auflauf aus Auberginen und Zucchini, der mit Schafskäse überbacken war.
    Den Nachmittag verbrachten sie wieder im Garten. Nun hieß es, den Rasen rund um die Außenmauer des Klosters zu mähen. Annits und Mannitos Aufgabe war es, das abgemähte Gras zusammenzurechen und auf eine Schubkarre zu laden.
    Als sie endlich fertig waren, war Annit müde, aber zufrieden. Die Arbeit mit den Nonnen hatte ihr sehr gefallen, und die beiden wussten auch so viel Interessantes über das Kloster zu erzählen. Ab und zu hatten sie sogar einen feierlichen Lobgesang angestimmt. Annit hatte spontan versucht mitzusingen. Genauso wie Mannito, der lachend manchmal ein bisschen falsch gesungen hatte.
    „Ich zieh mir nur schnell ein sauberes T-Shirt an“, sagte Annit und deutete auf die Schmutzflecken.
    Mannito nickte. Er wollte draußen bleiben und im Garten auf sie warten.
    Flugs lief Annit ins Kloster. Als sie den langen Gang entlangeilte, vernahm sie aus dem Büro die Stimme der Äbtissin. Die Tür stand halb offen. Annit wollte eigentlich weitergehen. Doch als sie hörte, was die Igoumeni gerade sagte, blieb sie wie angewurzelt stehen.
    „Sie ist vor ein paar Tagen hier eingetroffen, zusammen mit einem Jungen ...“
    Annit war sofort klar, dass die Äbtissin von ihr sprach. Schnell versteckte sie sich hinter der Tür. Sie schämte sich ein bisschen dafür, dass sie lauschte. Aber ihrer Meinung nach gab es ja einen triftigen Grund dafür: Sie musste schließlich herausfinden, was mit ihren Eltern war. Denn bestimmt unterhielt sich die Igoumeni gerade mit jemandem, der sie kannte und der ihr bei der Suche helfen konnte.
    „Ich wusste auch nicht, was ich sagen sollte“, fuhr die Äbtissin nun fort. „Das, was damals passiert ist... es ist so schrecklich, dass alles so kommen

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