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Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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hatte Annit dann gefragt. „Ja, klar. Ahornweg 16, Lilienthal. Wir sind ja erst kürzlich umgezogen. Du weißt ja, meine Mam hat geheiratet...“
    „Nicht deine Adresse, Caro!“ Annit hatte geschmunzelt. Offenbar war Carolin ziemlich durch den Wind. „Die Adresse von dem Züchter in Syrien, wo Falak, Sternentänzers Mutter und Silbersterns Großmutter, herkommt.“
    „Adresse ist gut! Der alte Mann hat Falak von einem Beduinenstamm mitten in der Wüste gekauft. Ich hab seinen Namen irgendwo aufgeschrieben. Warte, ich hol’s.“ Nach ein paar Sekunden hatte es geraschelt. „Hast du was zum Schreiben?“
    Annit hatte sich bereits Bleistift und Papier bereitgelegt und sich den Namen notiert. Auf dem Zettel, der nun durchfeuchtet in ihrem Schlafshirt steckte.
    Hastig zog sie ihn heraus, öffnete ihn, strich ihn glatt und schnaufte erleichtert durch. Der Name war noch einigermaßen lesbar. Beni Sharqi, Syrien. Die Frage ist jetzt nur, wo find ich diesen Beduinenstamm und wie komm ich dann da hin? Darüber hatte Annit bereits gestern Abend lange nachgegrübelt.
    Achmed stellte die kleine Tasse zurück auf den Tisch, aus der er seinen türkischen Kaffee getrunken hatte. „So, dann will ich mich mal auf den Weg machen. Ich werde heute den Teppichhändler aufsuchen und ihm den Rosenquarz bringen“, erklärte er und griff nach der Decke, in die er den Stein bereits eingewickelt hatte. „Und wenn ich zurück bin, gehen wir auf die Felder. Es gibt viel Arbeit nach dem Regen.“ Er nickte kurz und wollte los.
    Doch Annit hielt ihn zurück und wedelte mit dem Zettel herum. „Meine Freundin hat mir gestern noch den Namen eines Beduinenstamms in Syrien genannt. Weißt du zufällig etwas darüber? Wo ich den finden kann? Er heißt Beni Sharqi.“
    Achmed streckte die Hand aus. „Gib mir den Zettel. Ich werde mich im Dorf umhören. Vielleicht kann ich etwas für dich herausfinden.“ Er umschloss den Zettel mit seiner Hand, dann verließ er das Haus.
    Annit zog sich rasch trockene Sachen an. Danach setzte sie sich zu Mannito an den Frühstückstisch. Der knabberte immer noch Oliven.
    „Wenn du so weitermampfst, wachsen bald Olivenbäume in deinen Ohren“, grinste sie.
    Genüsslich strich Mannito über seinen Bauch. „Ich bin süchtig. Die schmecken so lecker.“
    Annit nippte an ihrer Milch. „Dann iss dich besser voll. In Syrien gibt es die bestimmt nicht.“
    „Syrien“, wiederholte Mannito seufzend. „Hast du eigentlich schon eine Ahnung, wie wir dorthin kommen sollen?“
    „Nö.“ Annit schnappte sich ein Stück Brot. Das Hüpfen im Regen hatte sie hungrig gemacht. „Wir reiten einfach.“
    „Das ist aber ziemlich weit“, gab Mannito zu bedenken, der von Geografie mehr Ahnung hatte als sie.
    Annit zuckte nur sorglos die Schultern. „Na und?! Wir sind schon so weit gereist, da werden wir es auch noch bis Syrien schaffen.“ Sie überlegte einen Moment. „Liegt da Wasser dazwischen?“
    Mannito grinste. „Zwischen der Türkei und Syrien? Nicht dass ich wüsste. Syrien grenzt an die Türkei an.“
    „Na also!“, freute sich Annit. „Dann brauchen wir nicht mal mit der Fähre zu fahren. Und wenn die Reise zu lang wird, rasten wir einfach irgendwo.“
    Mannito nickte nur.
    Annit legte das Stück Fladenbrot zurück, das sie gerade anknabbern wollte. „Obwohl ich schon ein schlechtes Gewissen habe“, gestand sie leise. „Jetzt mach ich mich einfach so mir nichts, dir nichts aus dem Staub und lass meine Eltern wieder allein zurück. Nur um irgendeinem Traum oder Albtraum nachzujagen.“
    Mannito legte seine Hand auf ihren Arm. „Es geht nicht um Traum oder Albtraum, Annit. Es geht um dein Schicksal. Und seinem Schicksal kann man nicht entrinnen. Dem muss man sich stellen.“
    Annit musste lächeln. „Mein lieber Mannito, jetzt redest du schon wie Ami.“
    „Wer ist das? Eine Freundin von dir?“ Mannito fischte sich eine weitere Olive.
    „Hm, so ähnlich.“ Ami ist eine Hexe und Heilerin. Sie ist diejenige, die herausgefunden hat, dass ich und Silberstern zusammengehören, fügte sie in Gedanken hinzu. Aber davon hatte Mannito keine Ahnung. Er wusste zwar jetzt von Silbersterns magischer Gabe, aber die Einzelheiten hatte Annit ihm noch nicht erzählt. Sie nickte. „Du hast Recht. Caro hat Recht. Sternentänzer hat Recht. Ich muss nach Syrien, ob ich will oder nicht.“ Sie lehnte sich zurück und schnaufte tief durch. „Und wenn Carolin mich

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